Bei der Ernte bestätigt sich, was sich längst ankündigte: Die bayerische Getreideernte bricht deutlich ein. Weil die Niederschläge von Dorf zu Dorf unterschiedlich ausfielen, schwanken die Erträge jedoch regional.
Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik wird weiterhin eine
Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob Mix) von insgesamt
6,2 Millionen Tonnen prognostiziert. Dies bestätigen die bisher ausgewerteten
Ertragsmessungen aus der Ernte- und Qualitätsermittlung in Verbindung mit
Ertragsschätzungen der amtlichen Berichterstatter (Berichtsmonat Juli). Die
vorherrschenden extremen Wetterbedingungen in vielen Regionen Bayerns
beeinflussten das Pflanzenwachstum und die Kornreifung negativ. Im Vergleich
zum Vorjahr führte dies zu einer Ernteeinbuße von 10,8 Prozent. Die flächenstärkste
Getreideart Winterweizen weist voraussichtlich gegenüber dem
Vorjahr mit 71,0 Dezitonnen je Hektar einen deutlich niedrigeren Ertrag
(-6,9 Prozent) auf, Wintergerste geschätzt sogar nur einen Hektarertrag von
61,7 Dezitonnen (-18,0 Prozent).
Wasserverfügbarkeit ist wichtigster Faktor– große regionale Unterschiede
Die lang anhaltende trockene, warme und sonnige Witterung bis Mitte Mai führte zu
einer schnellen Pflanzenentwicklung. Niederschläge im Mai sind regional sehr unterschiedlich
ausgefallen. Durch die anhaltende sehr warme, trockene Witterung im Juni
und Juli fand der Erntebeginn früher statt. Die Ertragshöhe hängt in diesem Jahr sehr
stark von der jeweiligen Wasserversorgung und -verfügbarkeit ab, wodurch die Erträge
regional sehr unterschiedlich ausfallen können.
Erntemengen voraussichtlich geringfügig über der bisherigen Ertragsschätzung
Nach den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen im Rahmen der „Besonderen
Ernte- und Qualitätsermittlung“ in Verbindung mit den Ertragsschätzungen der amtlichen
Berichterstatter (Berichtsmonat Juli) wird nach Angaben des Bayerischen Landesamts
für Statistik im Jahr 2018 in Bayern eine Getreideernte (ohne Körnermais
und Corn-Cob-Mix) von rund 6 249 700 Tonnen (t) erwartet. Damit läge die Erntemenge
voraussichtlich geringfügig über der Ertragsschätzung der amtlichen Berichterstatter
vom Berichtsmonat Juni (6 221 400 t) und mit -10,8 Prozent immer noch
deutlich unter der des Vorjahres.
Winterweizen -9,0%
Nach den aktuellsten Meldungen ist der Durchschnittsertrag bei der flächenstärksten
Getreideart Winterweizen auf 71,0 Dezitonnen (dt) zurückgegangen, das sind
6,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bei einer gleichzeitigen Flächenabnahme in
Höhe von 2,1 Prozent auf 498 600 Hektar (ha) errechnet sich beim Winterweizen eine
Erntemenge von rund 3,5 Millionen t, 9,0 Prozent weniger als im Vorjahr.
Wintergerste -17,3%
Der Hektarertrag bei Wintergerste liegt nach derzeitigen Berechnungen bei voraussichtlich
61,7 dt. Dies wäre ein Rückgang um 18,0 Prozent. Bei einer gegenüber dem
Vorjahr geringfügig höheren Fläche von rund 231 600 ha (+0,9 Prozent zu 2017) errechnet
sich eine Erntemenge von rund 1,4 Millionen t (-17,3 Prozent zu 2017).
Sommergerste konstant
Nach den derzeitigen Angaben liegt der durchschnittliche Hektarertrag bei Sommergerste
bei 49,3 dt. Der gegenüber dem Vorjahr deutlich niedrigere Flächenertrag
(-8,9 Prozent) wird durch eine Ausweitung des Anbaus auf rund 108 000 ha
(+9,8 Prozent zu 2017) kompensiert. Die prognostizierte Erntemenge in Höhe von
rund 532 200 t entspricht somit in etwa der des Vorjahres.
Roggen +1,5%
Der Ertrag bei Roggen und Wintermenggetreide liegt voraussichtlich bei 47,7 dt, das
ist ein Minus von 6,4 Prozent gegenüber 2017. Da die Anbaufläche auf rund
36 300 Hektar (+8,3 Prozent) gestiegen ist, würde die Erntemenge immerhin noch um
1,5 Prozent auf 173 400 t zunehmen.
Winterraps -15,7 %
Bei Winterraps sind nach den Angaben deutliche Ertragseinbußen zu erwarten. Der
geschätzte Hektarertrag von 32,6 dt unterschreitet den Vorjahreswert erheblich
(-14,6 Prozent). Da auch die Winterrapsfläche mit voraussichtlich 116 900 ha
(-1,3 Prozent zu 2017) leicht rückläufig ist, reduziert sich die prognostizierte Erntemenge
deutlich auf nur noch rund 381 100 t (-15,7 Prozent zu 2017).