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Biogas: Wie geht es weiter?

Die neue Düngeverordnung und das EEG 2017 stellen Landwirte und Biogasanlagenbetreiber vor neue Herausforderungen. Wie man darauf reagieren kann, diskutierten Experten aus dem Südwesten jetzt am Runden Tisch.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Energiedienstleister Erdgas Südwest hat jetzt Betroffene an einen Tisch geholt und mit ihnen darüber diskutiert, wie man sich künftig wettbewerbsfähig aufstellen könne.

 

Einig waren sich die Experten, dass die neue Düngeverordnung auch die Biogasbranche deutlich betreffe, weil künftig organische Düngemittel, wie zum Beispiel Gülle und Gärreste, durch festgelegte Obergrenzen auf mehr Fläche verteilt werden müssten. Für den Betrieb der Biogasanlagen nach dem Auslaufen der EEG-Förderung wurden vier Szenarien diskutiert: Stilllegung, Weiterbetrieb der Vor-Ort-Verstromung mit Anschlussförderung nach EEG 2017, Aufbereitung und Einspeisung sowie das Verflüssigen von Biomethan. Das Unternehmen Erdgas Südwest, das selbst vier Aufbereitungsanlagen betreibt und die erste Verflüssigungsanlage plant, sieht in den grünen Gasen ein enormes Potenzial. Diese könnten so Expertin Tatiana Demeusy bedarfsgerecht im Strommarkt, Wärmemarkt, in der Industrie und im Mobilitätsmarkt eingesetzt werden.

 

Laut Sönke Thau, Leiter des Zentralen Energiemanagements der Erdgas Südwest, werde sich das deutsche Energiesystem stark verändern. Wenn der derzeitige Strombedarf komplett mit erneuerbarem Strom gedeckt werden solle, brauche es aufgrund der starken Schwankung der Erzeugung von erneuerbaren Energien einen Markt, der Leistung und Flexibilität honoriert. Werde der All-Electric Ansatz der Politik weiter verfolgt, wachse die Notwendigkeit dieser Veränderung. Der Strompreis von derzeit rund 3,5 Cent pro Kilowattstunde werde deutlich teurer werden, wobei es sich abzeichne, dass es mehr Strompreisspitzen, aber auch mehr negative Strompreise geben wird.


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Weil Erdgas Südwest an diese Entwicklung glaube, arbeite das Unternehmen an einem virtuellen Kraftwerk, um Erzeuger und Verbraucher flexibel zu vernetzen. Gleichzeitig baut es sein Direktvermarktungsgeschäft weiter aus, das heißt, es übernimmt auch schon für Kleinstanlagen die Vermarktung des erzeugten Stroms und arbeitet an der Flexibilisierung von Biogasanlagen. Das gleiche Konzept - nur regionaler und persönlicher - verfolgt das Unternehmen auch mit seiner Beteiligung an der Regionah Energie, die Erzeuger und Verbraucher auf einer Plattform zusammenbringt.


Zu den Zukunftsperspektiven von Biomethan referierte Johannes Klaus von der bmp greengas, einer Tochter von Erdgas Südwest. Das Unternehmen ist überzeugt davon, dass die grünen Gase einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele beitragen könnten. Denn die bereits vorhandene Gasinfrastruktur biete ein großes Speichervolumen und sei die optimale Ergänzung zu den anderen erneuerbaren Energien.


Schließlich stellte Winfried Vees, Energielandwirt des Jahres 2016 und Betreiber des Energiehof Weitenau, Biomethan als Treibstoff für die Landwirtschaft vor. Er betreibt eine Biomethan-Tankstelle auf seinem Hof und ist vom grünen Gas im Tank überzeugt. Vees sieht darin nicht nur für den Privatwagen, sondern auch für landwirtschaftliche Maschinen großes Potenzial. Klimaschutz und Ressourcenknappheit verlangten auch ein Umdenken in der Landwirtschaft. Immerhin sechs Prozent des gesamten Dieselbedarfs in Deutschland könnten mit dem in Deutschland erzeugten Biogas/Biomethan aus Gülle und Festmist ersetzt werden, so Vees. Das Potenzial liege sogar deutlich höher. Mit dem Einsatz der neuen Landmaschinen, die mit Bio-CNG fahren, könne der CO2-Ausstoß in der Landwirtschaft deutlich reduziert werden.


Das Unternehmen Erdgas Südwest, das nicht nur Erdgas, sondern auch Strom und Dienstleistungen anbietet, machte außerdem auf sein Projekt „Blühoase“ aufmerksam. Landwirte, die mit Erdgas Südwest zusammenarbeiten, erhalten Saatgut für bis zu einen halben Hektar, um der Biodiversität Vorschub zu leisten. Auch der NABU sucht Landwirte für eine Partnerschaft zur Ausbringung von Wildpflanzen. 

 

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