In Bayern soll wegen eines Überangebots am Markt der Holzeinschlag verringert werden. Darauf haben sich bei einem Treffen die Spitzenvertreter des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, der Forstwirtschaftlichen Vereinigungen und der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) geeinigt.
Wie die BaySF berichtete, waren sich die Organisationen darin einig, dass die Waldbesitzer die Folgen des Klimawandels bereits spürten, etwa durch vermehrt auftretende Sturmereignisse und den dadurch begünstigten Borkenkäferbefall. Der Holzmarkt sei derzeit aufgrund der großen Schadholzmengen, die auch aus anderen Bundesländern nach Bayern flössen, angespannt und durch ein Überangebot gekennzeichnet. Waldbesitzern entstünden dadurch zusätzlicher Arbeitsaufwand und erhebliche Zusatzkosten in Millionenhöhe.
Die Bayerischen Staatsforsten verfolgen daher nach eigenen Angaben die Strategie, den Nadel-Frischholz-Einschlag in den kommenden Sommermonaten spürbar zu reduzieren und so zu einer Marktentlastung beizutragen.
Die Vertreter der anwesenden Forstwirtschaftlichen Vereinigungen kündigten an, die Waldbesitzer und ihre Mitgliedervereinigungen dahingehend zu beraten, Frischholz in den kommenden Monaten nur sehr zurückhaltend zu ernten. Ein ausgeglichener stabiler Holzmarkt diene allen am Markt Beteiligten, erklärten die Spitzenvertreter der am Gespräch teilnehmenden Organisationen.
Der BaySF-Vorstandsvorsitzende Martin Neumeyer wies darauf hin, dass die Staatsforsten durch den bayernweiten Aufbau von erheblichen Nasslager-Kapazitäten für derartige Situationen vorgesorgt hätten und aktuell größere Mengen an Nadelstammholz in ihre Nasslager bringen würden. Das sichere den Qualitätserhalt des wertvollen Holzes und effektiven Waldschutz gleichermaßen.
Die Vertreter der Forstwirtschaftlichen Vereinigungen und Staatsforsten beschlossen in einem gemeinsamen Pilotprojekt, die Nasslager-Kapazitäten der Staatsforsten gemeinsam zu nutzen, um hochwertiges Frischholz aus Kalamitätsereignissen qualitätserhaltend dem Markt vorübergehend zu entziehen und so zu einer Marktstabilisierung beizutragen