Der Komposthersteller aus Baden-Baden, der mit per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) versetzten Kompost bis 2008 an Landwirte im Raum Rastatt verkauft haben soll, muss fast 250 000 € für Bodenanalysen bezahlen.
Das entschied das Verwaltungsgericht in Karlsruhe am Mittwoch. Die Bodenproben hatte das Landratsamt Rastatt und die Stadt Baden-Baden in Auftrag gegeben. Das jetzt gefällte Urteil bezieht sich laut einem Bericht in der Schwäbischen Zeitung allerdings nur auf einen geringen Teil der insgesamt 580 ha verseuchten Fläche.
Die Behörden sind sich mittlerweile offenbar sicher, dass das Kompostunternehmen den Kompost mit den PFC-belasteten Papierschlämmen verunreinigt hat und ihn an Landwirte verkaufte. In der mündlichen Verhandlung am Dienstag hat es das erneut bestritten. Die Behörden fühlen sich laut dem Pressebericht durch das jetzt gefällte Urteil offenbar bestätigt und nehmen weitere Kostenbescheide in den Blick. Im Landkreis Rastatt seien in fünf weiteren Gebieten Bodenanalysen und gegebenenfalls auch notwendige Sanierungen geplant. "Das aktuelle Verfahren vor dem Verwaltungsgericht haben wir als Pilotverfahren betrachtet", sagte der zuständige Dezernent im Landratsamt Rastatt, Jörg Peter.
Auch im Grundwasser waren massiv erhöhte Werte der schädlichen Chemikalie gefunden worden.
Lesen Sie mehr zu den Hintergründen in top agrar Nr. 6/2017, Seite 38-40