Frühe Aussaat, frostige Nächte im späten Frühjahr, Unwetter und obendrein regional hohe Fangzahlen von Maiszünsler und Maiswurzelbohrer. 2017 war vielerorts im Süden ein schwieriges Maisjahr, stellte Dr. Jürgen Pickert, ZALF Paulinenaue, am Mittwoch beim diesjährigen Praxistag des Deutschen Maiskomitees DMK in Karlsruhe-Rheinstetten fest. Die Ernte sei zwar schließlich noch gut geworden, die Preise könnten allerdings besser sein.
Im Fokus der Tagung mit anschließender Maschinenvorführung stand vor allem das optimale Strohmanagement und die Bodenbearbeitung nach Mais, weil das die wirksamsten Hebel zur Vorbeugung und Bekämpfung von Zünsler und Fusarien sind. Gerade der Zünsler hat in vielen Gebieten in Baden-Württemberg und Bayern 2017 zugenommen. Laut Dr. Norbert Haber, Direktor des LTZ Augustenberg, breite sich vor allem die bivoltine Rasse des Zünslers immer weiter Richtung Nordbaden aus.
Aus Sicht von Dr. Hans-Heinrich Voßhenrich vom Tünen-Institut in Braunschweig fehlt bisher am Markt eine praxisreife technische Lösung, mit der die Stoppeln und der Wurzelansatz bereits vor der ersten Überfahrt aufgeschlitzt werden könnten. Denn gerade bei plattgefahrenen Stoppeln bleibe die Wirkung des Mulchers später unbefriedigend: „Die beste Mulcherwirkung erzielt man bei kurzen, stabil stehenden Stoppeln.“
Wenn der Stängel aber schon bei der Ernte angeknackst werde und schräg stehe, fehle beim anschließenden Mulchen der nötige Widerstand. Feste Stoppeln seien nicht zuletzt auch eine Frage der Maissorte. Voßhenrich plädierte bei der Frage nach der richtigen Technik auch zu prüfen, ob sie kulturübergreifend eingesetzt werden könne.
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