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Bodensee-Obstbauern sorgen für mehr Vielfalt bei Wildbienen

Die Maßnahmen der Bodensee-Obstbauern, um die Lebensbedingungen für Wildbienen zu verbessern, zeigen Wirkung. Das zeigt ein Gemeinschaftprojekt der Rewe-Group, der Obst vom Bodensee-Vertriebsgesellschaft mbH, der Bodensee-Stiftung und Imkern.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Obstbauern am Bodensee konnten durch mehrere Maßnahmen, wie etwa mit Nisthilfen,

Blühflächen und Gehölzpflanzungen in ihren Anlagen, die Lebensbedingungen für Wildbienen verbessern und ihre Artenzahl erhöhen. Das ist das Ergebnis eines bereits 2010 initiierten Gemeinschafts-Projektes von der REWE Group, der Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft mbH, der Bodensee-Stiftung und Imkern.



So wurden bei der aktuellen Erfassung der Wildbienen in den Anbauflächen, an Blühflächen und Nisthilfen insgesamt 117 Wildbienen-Arten ermittelt. Darunter seien auch 25 Arten, die landesweit als bedroht bzw. als nicht ungefährdet (Vorwarnliste) eingestuft seien, wie die Bärtige Sandbiene, die Große Harzbiene, die Wald-Pelzbiene oder die Rötliche Kegelbiene. Der Nachweis der landesweit stark gefährdeten Schwarzblauen Sandbiene ist als regionale Besonderheit einzustufen.

 

Die 2017 durchgeführte Erfolgskontrolle mache laut Projektteilnehmer deutlich, dass auch intensiv genutzte Niederstamm-Obstanlagen Lebensraum für eine große Anzahl von Wildbienen sein können. Voraussetzung dafür ist, dass zusätzliche Blühflächen und Nisthilfen für die so wichtigen Bestäuberinsekten dauerhaft bereitgestellt werden.

Der Tierökologe Dr. Mike Herrmann, der das Wildbienen-Monitoring durchgeführt hat, erläutert: „Auf den Ansaaten wurden oft hohe Individuenzahlen und mit bis zu 34 Wildbienen-Arten mancherorts auch eine große Vielfalt festgestellt. Bei einigen Hilfsmaßnahmen, wie den Wildbienen-Nisthilfen, kam es seit der letzten Erhebung vor vier Jahren sogar zu einer Verdopplung der Artenzahlen. Für intensiv genutzte Obstanbauflächen sind das erfreulich hohe Zahlen.“



Für die Förderung der Wildbienen setzen sich die Obstbauern in der Bodenseeregion seit 2010 mit viel Engagement ein. Mittlerweile machen laut einer Pressemitteilung der Projektteilnehmer jedes Jahr weit mehr als 100 Betriebe mit. Im letzten Jahr erreichten die Landwirte mit der Aussaat von weiteren 54 ha ein- und mehrjähriger Blühflächen einen neuen Rekord -– trotz schlechter Ernteaussichten durch den Jahrhundertfrost.



Die Gesamtbilanz des Engagements der Bodensee-Obstbauern seit Projektbeginn ist beeindruckend. Rund 246 Hektar Blühflächen, über 8.800 Gehölzpflanzen (Hecken, Bäume und Sträucher) sowie 550 Insekten-Nisthilfen, 1.740 Vogelkästen und 120 Fledermauskästen bereichern seitdem die Obstbauregion.

"Wir sind mit unseren Erzeugerorganisationen stolz darauf, Teil dieser Erfolgsgeschichte und Mitinitiator zu sein. Unsere Obstbauern engagieren sich seit Jahren für die Schaffung und den Erhalt von Lebensräumen von Bienen, anderen Insekten und Vögeln. Die Artenvielfalt bereichert unsere Region und ihre Förderung sorgt dafür, dass unser Lebensraum noch wertvoller wird. Naturschutz und Landwirtschaft können sich ergänzen. Das zeigt dieses Projekt sehr deutlich." so Johannes von Eerde, Geschäftsführer der Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft mbH. 

Der Naturschutz habe dabei auch einen eigenen, praktischen Anreiz für die Obstbauern. Er sorge dafür, dass die Obstplantagen langfristig genutzt werden könnten, z.B. indem sie von den Bienen bestäubt werden und so schließe sich der Kreis zwischen Naturschutz und Wirtschaftlichkeit. "Darin liegt für uns alle eine große Chance“", so von Eerde weiter.

 

Der Projektpartner REWE Group belohnt das Naturschutz-Engagement der Bodensee-Obstbauern mit dem Nachhaltigkeitslabel PRO PLANET und macht es so auch für die Kunden sichtbar. „Unser Apfel-Projekt zeigt, dass der Dialog und die praktische Zusammenarbeit zwischen Naturschützern und Landwirten einen wertvollen Mehrwert für die Natur, die Anbauregion und alle Beteiligten liefern. Es ist schön mit anzusehen, wie sich unser langjähriges gemeinsames Engagement entlang der Wertschöpfungskette auszahlt“", so

Dr. Florian Schäfer, Nachhaltigkeit Ware REWE Group.



Naturschutzfachlich begleitet wird das PRO PLANET-Apfelprojekt von der Bodensee-Stiftung. Patrick Trötschler, stellvertretender Geschäftsführer der Bodensee-Stiftung, betont den bundesweiten Vorbildcharakter des Gemeinschaftsprojekts. Die Erfahrungen aus dem PRO PLANET Apfelprojekt zeigten, dass auch in intensiv genutzten Agrarlandschaften die Landwirtschaft und Lebensmittelbranche mit großem Engagement deutliche Verbesserungen für die biologische Vielfalt erzielen könne.



Die detaillierten Ergebnisse der Erfolgskontrolle 2017 finden Sie unter:

www.proplanet-label.com


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