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Was ist regionaler Soja wert?

Viele Marktbeteiligte bescheinigen dem heimischen Sojaanbau weiterhin gute Absatzchancen und wollen ihn voranbringen. Durch die neuen Greening-Auflagen droht dem süddeutschen Anbau allerdings ein Dämpfer.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Handel ist sich einig: Man könnte noch mehr heimisches Soja zu guten Preisen im Markt unterbringen. Daher setze man alles daran, den Anbau in Deutschland und Europa weiter zu fördern. Das war der Tenor auf dem Podium der LTZ-Sojatagung vergangene Woche in Rastatt. Allerdings übten die Referenten auch deutliche Kritik am neu eingeführten Pflanzenschutzmittelverbot für Greening-Flächen: "Dadurch werden wir beim Sojaanbau einen Rückschlag erleben", befürchtete Karl Silberer vom BHLV.


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Dabei brauche man gerade deutlich mehr Flächen, um die Nachfrage nach heimischer Ware zu befriedigen: "Um den Bedarf vor Ort zu decken, brauchen wir mehr Produktion vor Ort", sagte Wolfgang Geltinger von ADM in Straubing. Deshalb habe man das klare Ziel im Süden auf 100 000 ha Soja-Anbaufläche zu kommen. Abgesetzt werde die Ware in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Nachfragewachstum sei vor allem durch die Umstellung der Milchviehfütterung auf GVO-freien Soja entstanden. Weiteres Potenzial gebe es in Zukunft zum Beispiel bei HP-Soja für die Geflügelfütterung.


Auch Bernhard Stoll vom Raiffeisen Kraftfutterwerk in Kehl berichtete in Rastatt von zweistelligen Zuwächsen beim Absatz von heimischem Soja. Man habe bereits 2014 die Sackware auf regionales Eiweiß umgestellt und verfüge selbst über 150 ha Vermehrungsflächen: "Das zeigt, dass wir an dieses Produkt glauben." In Zukunft müsse man im Anbau noch mehr Wert auf die Proteinqualität legen und nicht so sehr auf die reinen Hektarerträge schielen. Was die Wettbewerbsfähigkeit des Sojas angehe, sei bisher vor allem Öko-Soja gut zu bewerten, erläuterte Lukas Wolf von der LfL Bayern. Die mittleren Erzeugerpreise lagen in den Jahren 2014 bis 2016 mit über 85 €/dt oft doppelt so hoch als die Preise für konventionelle Ware. Hier sei ein Ertragsniveau von mindestens 30 dt/ha und ein Erzeugerpreis ab 40 €/dt für die Wettbewerbsfähigkeit Voraussetzung.



Einig waren sich alle Referenten darin, dass Soja vor allem dann auch in Zukunft interessant bleibe, wenn gute Verkaufsargumente dafür gefunden würden: "Ich sehe die nächsten Jahre positiv, wenn es uns gelingt mit dem heimischen Soja ein gelabeltes regionales Produkt zu finden", sagte Dieter Schleihauf vom Kraichgau Raiffeisen Zentrum in Eppingen.

Entscheidend sei die Kette zum Konsumenten zu schließen, pflichtete auch Matthias Krön vom Verein Donausoja bei. Er wehrte sich gegen den Vorwurf aus dem Publikum, den Sojaanbau in anderen europäischen Ländern wie etwa Serbien zu fördern und damit Konkurrenzmärkte für deutsches Soja aufzubauen: "Wir brauchen das europäische Soja, um die heimischen Märkte aufzubauen! Die Förderung des Anbaus in anderen Ländern widerspricht daher nicht unserem Ziel, heimisches Soja voranzubringen. Denn noch kann die Nachfrage danach noch nicht gedeckt werden. Besser wir importieren von unseren Nachbarn als aus Brasilien", so Krön. Er hofft derzeit auf eine neue EU-Eiweißinitiative mit zusätzlichen 70 Mio. Euro, die die Ziele seines Vereins unterstütze. 

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