Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

News

Schafsrisse im Schwarzwald: Es war der Wolf

Eine Gen-Analyse beweist: Ein Wolf hat die Schafe im Sommer in Huzenbach bei Baiersbronn gerissen. Auch im Oberallgäu geht ein weiteres der fünf toten Kälber auf das Konto des Raubtieres. Ämter versprechen unbürokratische Entschädigung.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine Gen-Analyse beweist: Ein Wolf hat die Schafe im Sommer in Huzenbach bei Baiersbronn gerissen. Auch im Oberallgäu geht ein weiteres der fünf toten Kälber auf das Konto des Raubtieres. Ämter versprechen unbürokratische Entschädigung.



Die genetische Untersuchung von Rissabstrichen im Senckenberg-Institut hat ergeben, dass die Ende Juli in Huzenbach in der Gemeinde Baiersbronn gerissenen Schafe auf das Konto eines Wolfes gehen. Dies meldet die Landesregierung von Baden-Württemberg.



Die Spuren hatten Mitarbeiter der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) noch am selben Tag vor Ort gesichert, als die zwei Schafe aus einer Herde von rund 20 Tieren gerissen wurden. Ein drittes Tier ist seitdem verschwunden. Die Fachleute der FVA gehen davon aus, dass es sich um den Wolf mit dem offiziellen Kürzel „GW 852m“ gehandelt hat, der bereits wiederholt im Nordschwarzwald nachgewiesen werden konnte. Aufgrund einer Kontamination der Proben mit Fuchsspuren konnte das Senckenberg-Institut das vorhandene Genmaterial allerdings keinem Wolfsindividuum zuordnen.





Schafe außerhalb des Zauns gerissen – zu geringe Erdung als Ursache



Nach den Feststellungen der FVA vor Ort belegt die Spurenlage, dass die Schafe außerhalb des Zaunes getötet wurden. Der FVA zufolge sei eine Schwachstelle des insgesamt gut aufgestellten Zaunes die zu geringe Erdung gewesen, ohne die kein ausreichender Stromschlag bei Kontakt möglich ist. Weder ein Ausbruch der Schafe, noch das Eindringen eines Wolfes könnten jedoch ohne ausreichende Erdung zuverlässig verhindert werden.



„Der Schafhalter wird zeitnah und unbürokratisch seinen finanziellen Schaden über den Ausgleichsfonds Wolf erstattet bekommen“, betonte Umweltstaatssekretär Andre Baumann. „Wir brauchen Weidetiere gerade auch im Nordschwarzwald. Die Schaf- und Ziegenbeweidung ist aus Sicht des Naturschutzes nicht ersetzbar“, sagte der Staatssekretär, der den Schafhalter kurz nach dem Vorfall persönlich besucht hatte.





Guter Herdenschutz hat Priorität



„Wichtig ist daher, dass der Wolf sich jetzt nicht daran gewöhnt, in unzureichend gesicherten Herden quasi einen gedeckten Tisch vorzufinden“, sagte Staatssekretär Baumann. Der Vorfall in Huzenbach zeige erneut, dass die Nutztiere im Nordschwarzwald schnellstmöglich wolfssicher eingezäunt werden müssen. Ein guter Herdenschutz im Nordschwarzwald habe Priorität.





Baden-Württemberg fördert Herdenschutzmaßnahmen und stellt Notfall-Zaunsets bereit



Mit der Ausweisung der Förderkulisse Wolfprävention im Nordschwarzwald fördere das Land umfangreiche Herdenschutzmaßnahmen, darunter auch Elektrozäune und die erforderliche Erdung, mit 90 Prozent der Kosten, so Baumann weiter. „Der Wolf muss einen ordentlichen Schlag bekommen, wenn er sich einer Schafherde nähert“, sagte Andre Baumann.

Bei noch unzureichendem Herdenschutz können Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter kurzfristig über die FVA vom Umweltministerium bereitgestellte Notfall-Zaunsets sowie Flatterband mit Stangen für 1,20 Meter Höhe ausleihen.

 

Tote Kälber im Landkreis Oberallgäu – weitere Fälle aufgeklärt



Auch im Oberqallgäu liegen neue Ergebnisse der genetischen Analysen vor: Eines der drei anfang August in Wertach und Kranzegg im Landkreis Oberallgäu tot aufgefundenen Kälber ist sicher Opfer eines Wolfs gewesen. Somit gehen drei der insgesamt fünf Ende Juli und Anfang August im Landkreis Oberallgäu aufgefundenen toten Kälber auf das Konto dieses Raubtieres.Wie das LfU meldet, werden die betroffenen Landwirte zügig und unbürokratisch entschädigt.

Das Wichtigste zum Thema Süd extra freitags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.


Das LfU hatte die Untersuchung der an den Tieren entnommenen Speichelspuren am nationalen Referenzlabor in Auftrag gegeben. Bei dem in Wertach aufgefundenen Kalb wurde ein Wolf nachgewiesen, weitere Untersuchungen zu Geschlecht und Herkunft des Tieres dauern noch an.

Bei einem der in Kranzegg aufgefundenen Kälber wurde genetisch ein Hund nachgewiesen, die beim zweiten Kalb entnommenen Proben waren genetisch nicht auswertbar.

Die Redaktion empfiehlt

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.