Während bei der Entwicklung zunehmend leistungsfähigerer Maschinen das Patentrezept „größer, breiter und schneller“ bisher immer wieder vergleichsweise einfach aufzugehen schien, stehen Fahrer und Maschinenentwickler bei neuen Feldhäckslern in der Praxis vor großen Herausforderungen. Der Grund dafür sind die enorm leistungsfähigen Motoren, deren effektive Nutzung - will man sie wirklich auslasten - vor allem beim Blick auf die Logistikkette große Probleme aufwirft. Dieser Thematik hat sich das Testzentrum Technik & Betriebsmittel der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) gewidmet.
Kritisch merken die Tester in ihrem Abschlussbericht an, dass selbst die intelligenteste Motorsteuerung und auch das beste Logistiksystem den Praktiker nicht von der Notwendigkeit entbinden, sich für die jeweilige Konstellation die möglichst „passende“ Maschinenausstattung auszuwählen.
Ein Schritt in die richtige Richtung zur optimalen Ausnutzung der Motorkraft sei das Dynamic-Power-System, das nun erstmals vom Landtechnikhersteller Claas angeboten werde. Das Dynamic-Power-System gewährt laut DLG eine am aktuellen Leistungsbedarf ausgerichtete, gestufte Leistungsbereitstellung. Könne der Feldhäcksler beispielsweise im Graseinsatz nicht im verbrauchs- und leistungsoptimierten Bestpunkt gefahren werden, erkenne die Maschine dies. Der Feldhäcksler reduziere dann seine Leistung automatisch, wodurch die Drehzahl sinke und sich in ein verbrauchs- und leistungsoptimiertes Drehzahlband verschiebe. Ein Eingreifen des Fahrers oder eine Vorauswahl seien dabei nicht erforderlich.
Das dynamische Verhalten der insgesamt zehn Stufen von Dynamic-Power bewirke, dass sich der Fahrer zwar auf die automatische Anpassung der Motordrehzahl je nach Erntebedingungen einstellen müsse, dadurch aber immer im optimalen Betriebspunkt des Feldhäckslers fahren könne, so die Tester. (AgE)