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Fahrbericht Deutz-Fahr Agrotron 6.140.4 TTV

Der Deutz-Fahr hat wegen seiner älteren Abgasstufe eine Sonderstellung im Test. Kabine Das Sechspfosten-Konzept ist bekannt – mit 146x151cm (LxB) gehört die MaxiVision-Cab zu den kleinen im Test. Generell ist die Qualität okay, doch im Einstiegsbereich ist die Verkleidung sehr empfindlich.

Lesezeit: 7 Minuten

Der Deutz-Fahr hat wegen seiner älteren Abgasstufe eine Sonderstellung im Test.

Er hält aber gut mit den anderen Traktoren mit.


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Kabine


Das Sechspfosten-Konzept ist bekannt – mit 146 x 151 cm (L x B) gehört die MaxiVision-Cab zu den kleinen im Test. Generell ist die Qualität okay, doch im Einstiegsbereich ist die Verkleidung sehr empfindlich. Die Türen schließen besser als früher, sind aber nicht ganz dicht, wenn sich der Beifahrer anlehnt (Verkleidung und Türen sind beim neuen 6-Zylinder bereits geändert). Beleuchteter Aufstieg auf die hohe Plattform (1,43 m). Der Platz zum Einstieg ist eher knapp (Lenkrad schwenkt nicht weit weg, Beifahrersitz klappt leicht wieder runter), von rechts ist er durch die sehr große Armlehne blockiert. Wegen der Lehne lässt sich der Sitz nicht schwenken – ein Nachteil beim Ackern. Die Beinfreiheit für Fahrer und Beifahrer ist gut.


Im Test mit Klimaautomatik. Front-, Seitenscheiben und die große Glasdachluke lassen sich öffnen. Der Heckscheiben-Verschluss bleibt gewöhnungsbedürftig. Gute Rundumsicht, doch der große Monitor stört etwas. Kühlfach unter dem Beifahrersitz.


50 Schalter und gleichförmige Knöpfe auf der Lehne! Farben und die meisten Symbole verbessern die Übersicht. Aktiviert leuchten die Knöpfe – prima! Guter Multifunktionshebel MaxCom: Fahrgeschwindigkeit und -richtung, zwei Tempomaten, Kraftheber, EHR (auf/ab), EHR-Stopp, Vorgewende-Management, proportionale (!) Schieber für zwei dw-Ventile auf dem Hebel. Die Ventilschieber und die schwarze Taste auf dem Fahrhebel sowie die Kreuzhebeltasten lassen sich mit Isobus-Funktionen belegen.


Im Test mit serienmäßigem farbigem „Workmonitor“ rechts am A-Holm und sehr großem Touch-„iMonitor“ an der Armlehne (optional). Das Holmdisplay hat uns gut gefallen, hat aber wenige Einstellfunktionen, sobald der große Bildschirm an Bord ist. Übersichtliches Menü im iMonitor, zusätzlich zum Touch gibt’s auf der Konsole Tasten + Dreh-Drück-Rad. Umfangreiches Vorgewende-Management. Das häufige Piepen des Traktors nervt mit der Zeit…


Motor


Auf schlechter Straße ist das Gas-/Fahrpedal recht sensibel. Guter Handgasschieber auf der Armlehne dazu zwei Speicher auf dem Hebel (Programmieren per drücken & halten oder über iMonitor). Wenn man weiß, wie es geht, kann man Hydraulikfunktionen mit dem Motor-Getriebe-Management koppeln (nur im Fahrmodus „Auto“).


Der Boost ließ sich zur Zapfwellenmessung nicht abschalten. Maximal kommen 96 kW (130 PS) am Stummel an. Mit 241 g/kWh Diesel ist der Deutz-Motor sparsam. Doch es kommen noch stolze 26 g AdBlue dazu – trotz der Abgasstufe IIIB bzw. 4i!


Zusammen kosten die Betriebsstoffe 23,2 Cent/kWh und liegen so im Schnitt der Stufe IV- Traktoren. Ähnlich beim Schnitt über sechs Messpunkte: Günstiger Dieselverbrauch (262 g/kWh; Ø 281), doch 28 g/kWh AdBlue (Ø 16 g/kWh). Hier liefert der Schlepper die kWh für 25,2 Cent (Ø 26,6). Einen deutlichen Kostenvorteil beim Verbrauch durch die ältere Abgasstufe bietet der Deutz-Fahr nicht.


Getriebe


Stufenloses TTV-Getriebe (ZF Eccom 1.3) mit vier automatisch geschalteten mechanischen Bereichen. Per iMonitor kann man die maximale Startgeschwindigkeit bzw. die Pedalspreizung nach Motorstart vorwählen (0 bis 50 km/h). Hebelklicks ändern die Geschwindigkeit/Pedalspreizung. Ein Knopf unter der Armlehnen-Klappe wechselt die Fahrstrategie zwischen Auto, Manuell, PTO. Da sich der Zapfwellenmodus automatisch aktiviert, braucht man diesen Knopf eigentlich nicht.


Mit dem Auto-Drehregler ändert man die Motordrückung (Eco = 1 000 bis 1 600; Power 2 100). Anzeige im Monitor und Holmdisplay. Der Regler für die Beschleunigung/Verzögerung liegt unter der Klappe.


Ein echter Fahrhebelmodus fehlt. Zunächst aktiviert man einen Tempomaten (2 vor- und 2 rückwärts, programmieren per drücken & halten oder per iMonitor). Erst dann kann man den Hebel nutzen. Er überschreibt den programmierten Wert. Wir fänden einen echten Hebelmodus ohne Einfluss auf die gespeicherten Tempomaten besser. Zum Ändern dieser Werte könnte man ja das gute Zeigefinger-Rädchen am Hebel nutzen.


Die Aggressivität der Wendeschaltung lässt sich in 5 Stufen per Schieber direkt am Hebel links am Lenkrad verstellen – prima! Richtungswechsel auch per Fahrhebel, aber wenn der Wendeschalthebel in Neutral steht.


Hydraulik


Die Hardware des Krafthebers passt; Außenbedienung auf beiden Seiten. Zum Sperren und Entsperren gibt es eine klare Schlosstaste, die man aber zum Aktivieren 2 Sek. drücken muss (wieder gesperrt ab 20 km/h). Tasten für den Schnellaushub auf dem Fahrhebel, die Stopp-Taste liegt etwas abseits.


Das Tiefeneinstellrad mit Anschlag und die Konsolen-Taste zum Geräteanbau haben uns gut gefallen. Die Einstellknöpfe für die vier wichtigsten EHR-Funktionen (Hubhöhe, Senkdrossel, Misch- und Schlupfregelung) liegen unter der Armlehnen-Klappe. Weniger gut: Der Effekt beim Verstellen von Hubhöhe bzw. Senkdrossel zeigt sich erst beim nächsten Heben bzw. Senken. Im iMonitor gibt’s mehr Funktionen: Tiefenbegrenzung, Hubgeschwindigkeit, Regelempfindlichkeit, Anzeige der aktuellen Unterlenkerposition.


An durchschnittlich 5 t Hubkraft und knapp 73 cm Hubweg gibt es nichts auszusetzen. Durch seine 9 t zul. Gesamtgewicht und knapp 7 t „Kampfgewicht“ inklusive Frontlader bleiben rund 2 t Nutzlast übrig.


Im Test mit drei dw-Anschlüssen. Hydraulik mit eigener, blauer Schlosstaste (funktioniert wie bei EHR). Daumenschieber auf Fahrhebel, Finger-Hebel vorne auf der Armlehne (relativ weit weg, ziemlich leichtgängig) sowie guter Kreuzhebel. Zuordnung Hebel/Anschlüsse lässt sich im iMonitor frei ändern. Hier kann man jedes Ventil sperren oder auch der Außenbedienung zuordnen. Gutes Einstellen von Durchfluss (wahlweise ± getrennt oder gekoppelt) und Zeit (± gekoppelt). Man kann Menge und Zeit für den jeweiligen Hebel auch auf Knopfdruck aufzeichnen – leider fließt dann kein Öl, was schade ist. Die 40 l entnehmbare Ölmenge und maximal 125 l/min Ölfluss sind ordentliche Hydraulikwerte.


Zapfwelle


Prima: 540, 540E, 1000 und 1000E sind Serie! Der mechanische Wechsel hakt etwas, vor allem bei der jeweiligen E-Position. Der Hauptschalter liegt optimal, lässt sich aber etwas ungewöhnlich bedienen. Das Motor-Getriebe-Management wechselt nach PTO-Start in den Zapfwellenmodus.

Super hat uns die Automatik gefallen: Die Schaltpunkte Aus/Ein lassen sich getrennt am iMonitor einstellen. Die beidseitige Außenbedienung muss man doppelt drücken.


Antriebsstrang


Die Lenkung braucht vier Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag. Eine Schnelllenkung bietet Deutz-Fahr bei diesem Modell noch nicht an. Der gute Blinkerhebel sitzt links, hat aber keinen automatischen Rücksteller, nur eine Wegfunktion. Mit 11,63 m ist der Deutz-Fahr nicht besonders wendig.

Zum permanenten Schalten von 4WD und Sperre gibt’s vorne auf der Lehne zwei Knöpfe. Der ASM-Knopf aktiviert die Automatik für beides. Die Schaltwerte (Lenkeinschlag, km/h) lassen sich getrennt und einfach einstellen (iMonitor).


Fahrkomfort


Sehr gute Spiegel, jeweils mit separatem Weitwinkel, beide unabhängig elektrisch verstellbar. Die Bremse arbeitet sicher, reagiert aber etwas verzögert. Die elektrische Parkbremse (Hebel zum Einlegen und Lösen nach unten drücken; nach oben ziehen: Notbremsfunktion) löst sich automatisch beim Anfahren.

Gefederte Frontachse und die optionale pneumatische Kabinenfederung sorgen für guten Fahrkomfort. Unsere Straßentester attestieren dem Traktor eine angenehme Geräuschkulisse. Nettes LED-Tagfahrlicht.


Baureihe und Preise:


Die Serie 6 mit Stufe IIIB hat Deutz-Fahr 2013 eingeführt. Die Vierzylinder-Nachfolger (Stufe IV) wurden noch nicht vorgestellt. Es gibt viele Varianten beim 6er mit Vier- und Sechszylinder. Die fünf Vierzylinder leisten max. 118 bis 158 PS (o. Boost). Neben dem getesteten stufenlosen TTV bietet Deutz-Fahr auch Schaltgetriebe mit vier LS-Stufen an (elektronisch umstellbar von 50 auf 40 km/h).


Der Schlepper hat vier Zapfwellen-Übersetzungen. Beim TTV ist die LS-Hydraulik Serie. Zu dieser Ausstattung gehören auch die gefederte Vorderachse und eine mechanische Kabinenfederung (pneumatisch optional). Die Multifunktions-Armlehne mit Fahrhebel ist ebenfalls TTV-Ausstattungsmerkmal. Den iMonitor mit der Touch-Bedienung gibt es optional.




Einstiegs-Listenpreis*: 103 790 €

Preis im Test o. Lader*: 125 310 €

Komplett mit Lader*: 133 568 €

(*Hersteller-Listenpreise o. MwSt.)




Testurteil:


Der Deutz-Fahr punktet mit dem relativ sparsamen Motor und komfortabler Ausstattung. Durch die gefederte Frontachse und die pneumatische Kabinenfederung ist der Fahrkomfort gut. Ein echter Fahrhebelmodus fehlt dem stufenlosen Antrieb. Die Kabine bietet immer noch gute Sicht, doch ihre Abmessungen sind nicht mit dem Bedienkonzept mitgewachsen: Wegen der recht großen Armlehne lässt sich der Sitz beim Ackern nicht schwenken.


Trotz der 50 Schalter und Knöpfe: Durch die farbliche Kennzeichnung findet man sich auf der Armlehne leicht zurecht. Auch der Multi-Funktionsgriff gefiel uns gut. Der optionale iMonitor ist recht groß, sein Menü übersichtlich. Doch über den serienmäßigen Workmonitor würde man auch ohne den Bildschirm gut klarkommen.

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