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Claas 580 im Körnermais-Einsatz: Mehr als nur der kleine Bruder

Claas hat seine Mähdrescherbaureihe Tucano überarbeitet. Wir hatten jetzt die Möglichkeit das neue Topmodell 580 im Körnermais einzusetzen. Seit Mitte August hat Claas die neue Generation der Tucano-Serie am Markt. Ein Grund für das umfangreiche Update war die Abgasstufe 5.

Lesezeit: 6 Minuten

Claas hat seine Mähdrescherbaureihe Tucano überarbeitet. Wir hatten jetzt die Möglichkeit das neue Topmodell 580 im Körnermais einzusetzen.


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Seit Mitte August hat Claas die neue Generation der Tucano-Serie am Markt. Ein Grund für das umfangreiche Update war die Abgasstufe 5. Im Zuge dessen löst der Tucano 580 den Tucano 570 als Topmodell ab. Zu den Neuheiten gehört auch das Bedienkonzept. Was das mitbringt und was die Maschine im Feld leistet, erfuhren wir beim Mais dreschen.


Größerer Monitor


Die größte Neuheit beim Tucano ist das Bedienkonzept. Hier setzt Claas jetzt auf einen 12 Zoll-Touchscreen. Gefallen hat uns der große Schwenkbereich des Terminals. Beim Dreschen z.B. lässt sich dieses weit nach rechts zur Seite schieben. Dann hat man den Vorsatz über die volle Breite gut im Blick.


Die Armlehne haben die Konstrukteure ebenfalls überarbeitet. Die werkzeuglose Verstellung sollte dabei einfacher gehen. Zum Verstellen muss man mit beiden Händen anfassen. Rechts an der Armlehne sind jetzt sieben Wipptasten für die wichtigsten Dreschwerkeinstellungen integriert, wie z.B. die Trommeldrehzahl. Daneben liegen die Funktionstasten, z.B. für den Allradantrieb oder die Differenzialsperre. Auch die Schalter für Dreschwerk und Vorsatzantrieb finden hier Platz.


Der Reversierknopf für den Vorsatz ist etwas versteckt seitlich neben den Schaltern angebracht. Dieser lässt sich aber einfach mit dem Schalter für den Schneidwerksantrieb zusammendrücken. Der Regler für die Motordrehzahl ist als Schieberegler links in der Armlehne integriert.


Unser Tucano kam außerdem mit dem erweiterten, optionalen C-Motion Fahrhebel. Dieser ist über Bowdenzüge angesteuert. Im Test konnten wir den Hebel nur recht schwer vor- und zurückbewegen Hier will der Hersteller noch nachbessern. Überzeugen konnte uns hingegen das sogenannte Favoritenmanagement. Hier legt der Fahrer zunächst fest, welche Maschineneinstellung die wichtigste für ihn ist. Ruft er nun die Favoritenliste auf, erscheint die favorisierte Einstellung in der Mitte der Liste. Die Favoritenliste lässt sich dabei auch über die neue Sterntaste auf dem C-Motion aufrufen. Drückt er die Sterntaste jetzt nochmal, lassen sich die Werte mit dem Wippschalter am Fahrhebel anpassen.


Mit zwei Pfeiltasten kann man in der Liste hoch- und runterscrollen und so weitere Einstellmöglichkeiten aufrufen und gegebenfalls ändern. Der Fahrer muss also nicht mehr umgreifen. Alternativ lassen sich die Einstellungen aber auch per Touch am Terminal oder mit dem Dreh-Drückknopf rechts an der Armlehne anpassen.


Im neuen Display kann der Fahrer jetzt zwischen den Hauptbildschirmen Straßenfahrt und Feldfahrt wählen. Mit der optionalen Heckkamera schaltet der Monitor bei Rückwärtsfahrt automatisch in den Vollbildmodus. Das hilft vor allem beim Rangieren am Vorgewende. Auf der rechten Displayseite gibt es drei frei belegbare Felder. Leider lassen sich diese Einstellungen aber noch nicht personenbezogen abspeichern. Es gibt auch keine Grundeinstellung, die man wieder aufrufen kann.


Die Lenksäule ist schmaler geworden, was vor allem die Übersicht auf den Schrägförderer verbessert. Sie lässt sich an zwei Stellen im Winkel verändern und schwenkt einfach per Pedal weg.


Clevere Leistungsanpassung


Der Tucano 580 kommt, wie schon sein Vorgänger, als Hybridmaschine. Der Rotor hat einen Durchmesser von 570 mm und misst 4,20 m in der Länge. Seine 381 PS Leistung schöpft der Tucano aus einem 7,7 l-Mercedes-Benz-Motor.


Alle Maschinen der neuen Baureihe erfüllen jetzt die Abgasstufe V und arbeiten neben der SCR-Technologie zusätzlich mit einem Dieselpartikelfilter zur Abgasreinigung. Neu bei den Dreschern: Claas setzt bei den Tucanos jetzt auf die automatische Motorleistungsanpassung Dynamic Power, die man bisher nur von den Feldhäckslern kannte. Dieses System regelt im Teillastbereich die Leistung in mehreren Stufen automatisch runter. Das soll den Kraftstoffverbrauch senken, genauso wie die auf 850 U/min gesenkte Leerlaufdrehzahl.


Mit den Neuerungen haben die Konstrukteure dem Tucano auch einen größeren Korntank verpasst. Dieser ist jetzt 30 cm weiter nach vorne gewandert, etwas in der Höhe gewachsen und fasst wie bei den großen Lexions der 600er-Baureihe satte 11000 l. Eine Rieselklappe im Abtankrohr vermindert Verluste beim Abtanken spürbar. Dazu schließt diese am Ende des Rohrs nach dem Überladen. Die Überladeleistung gibt der Hersteller mit 105 l/min an. Das reicht zum zügigen Abtanken aus.


Auf der Straße war unser Tucano mit 25 km/h unterwegs. Standard ist hier die 20 km/h-Variante. Die Rahmenbreite gibt Claas mit 1,58 m an. Mit 710er-Bereifung bleibt der Mähdrescher so unter 3,50 m. Die Übersicht zu den Seiten und nach hinten ist auch auf der Straße gut. Die Begrenzungsleuchten hinten sind im Spiegel gut einsehbar und markieren gleichzeitig das Fahr-zeugende. Auch die Stellung der Hinterreifen lässt sich gut einsehen. Mit 15 t wiegt die Maschine gegenüber einem vergleichbaren Lexion ca. 2 t weniger.


Vorsatz als begrenzender Faktor


In unserem dürregeschädigten Körnermaisbestand mit 8,5 t Ertrag bei rund 26% Feuchte kam der Motor des Tucanos kaum an seine Leistungsgrenze. Bei 95% Motorauslastung erreichten wir bis zu 9 km/h und auch mehr. Der begrenzende Faktor war hier der Vorsatz. Bei der hohen Vorfahrtsgeschwindigkeit stauten sich die Pflanzen im achtreihigen Corio-Conspeed-Maispflücker. Außerdem zerkleinerte der Unterflurhäcksler die Stoppeln dann nur noch unzureichend.


Übrigens: Damit der Motor bei hoher Auslastung noch ausreichend Leistungsreserven zum Abtanken hat, gibt es eine Art Boost. Dann schaltet Dynamic Power bei Druschbetrieb in die oberste Stufe, damit es hier keinen Leistungsabfall gibt.


Erleichternde Details


Für die Antriebskette der Korntankentleerung gibt es jetzt eine Kettenschmierung. Im Stauraum für die Werkzeugkiste findet nun auch eine Fettpresse ihren festen Platz. Die vom Lexion bekannten Fahrassistenzsysteme stehen nun auch für den neuen Tucano zur Verfügung. Dazu gehört ein Sensor zur Volumenmessung an der Überkehr, dessen Wert auch auf dem Terminal in der Kabine erscheint. Zudem hilft das Auto-Crop-Flow, die Maschine gegen Überlast zu sichern und Auto-Slope steuert die Gebläsedrehzahl am Hang.


Apropos Hang: In der Tucano-Baureihe ist bei den Hy-brid- und Schüttlermaschinen nun auch der Hangausgleich Montana verfügbar.


Insgesamt machte der neue Tucano 580 einen guten Eindruck. Das Bedienkonzept mit Touchscreen bietet viel Potenzial. An einigen Stellen könnte Claas aber die Menüführung und Übersichtlichkeit noch etwas überarbeiten. Vor allem der Fahrhebel sollte unbedingt leichtgängiger sein. Abzuwarten bleibt, wie sich der Drescher im Markt gegenüber seinen großen Brüdern aus der Lexion-Baureihe behaupten kann.


In der Leistungsklasse einiger Lexion-Modelle spielt der Tucano 580 auf jeden Fall mit. Der Mähdrescher kostet in Testausstattung ohne Vorsatz 439.045 €. Der Preisunterschied zu einem vergleichbaren Lexion liegt bei ca. 10%.


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