In Lauingen hat Same Deutz-Fahr sein neues Montagewerk für Traktoren ab 130 PS jetzt offiziell eröffnet. Für rund 83 Mio. Euro ist auf der gegenüberliegenden Straßenseite des alten Werkes auf einer Fläche von 15 ha eine überdachte Produktionsfläche von 42.000 m² entstanden. Auf über 700 m Bandlänge fügen die Deutz-Mitarbeiter alle zugelieferten Komponenten zu einem fertigen Traktor zusammen. Die Kabinen kommen weiterhin aus dem alten Werk und werden just-in-time ans Band geliefert. So möchte Deutz Stückzahlen von 5000-6000 Schleppern erreichen. Deutz-Fahr betonte ausdrücklich, dass das neue Werk nicht zur Steigerung der Kapazität diene. Es soll hauptsächlich eine bessere Fertigungsqualität anstreben und die Möglichkeit bieten, größere Traktoren zu produzieren.
In der Montage verbinden die Arbeiter Motor mit Getriebe und Achsen. Anschließend werden alle Hydraulikbauteile installiert. Die vollautomatisierte Lackieranlage (Kosten allein hierfür ca. 20 Mio. Euro) wäscht und lackiert den Schlepperrumpf. Im letzten Abschnitt verheiratet Deutz die Kabine mit dem Schlepper und installiert alle weiteren Teile wie Tank, Elektronik, Abdeckungen und Reifen. Die Taktzeit beträgt 12 min. Durch die große Glasfront zur Straßenseite lässt sich in die Qualitätssicherung schauen. Hier überprüft Deutz alle Funktionen nochmal abschließend.
Übrigens werden im Werk in Lauingen auch Traktoren der Marken Same und Lamborghini produziert.
Für Kunden und interessierten Landwirten bietet Deutz Fahr in Zukunft wieder Besucherführungen an. Die Organisation erfolgt über den Händler. Für die Führungen hat Deutz eigens das neue Besucherzentrum „Deutz-Fahr-Arena“ für ca. 7Mio. Euro errichtet. Unter 5.300 m² Dachfläche befinden sich eine Ausstellungshalle, Museum, Restaurant, Kino, Fan-Shop und Schulungsräume.
Einen neuen Weg beschreitet Deutz mit dem Rückzug aus der Full-Line-Strategie. Vertriebsdirektor Rainer Morgenstern erklärte, dass Deutz sich mehr auf den Traktor und Mähdrescherbau spezialisieren will. Deutz möchte seinen Händlern auch bei der Auswahl der Anbaugerätehersteller freie Hand lassen. So soll der Händler für seine Region den besten Gerätemix für die Kunden zusammenstellen können.