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Eingrasen ist wieder in

Das Eingrasen kann für Betriebe eine Alternative zur ganzjährigen Vorlage von konserviertem Futter sein. Worauf Sie bei diesem Verfahren achten müssen, sagen Ihnen Dr. Andreas Steinwidder und Dr. Sebastian Ineichen.

Lesezeit: 5 Minuten

Das Eingrasen kann für Betriebe eine Alternative zur ganzjährigen Vorlage von konserviertem Futter sein. Worauf Sie bei diesem Verfahren achten müssen, sagen Ihnen Dr. Andreas Steinwidder, Bio-Institut der HBLFA Raumberg- Gumpenstein, und Dr. Sebastian Ineichen, Hochschule für Agrar-, Forst und Lebensmittelwissenschaften Zollikofen, Schweiz.


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Die ganzjährige Fütterung einer Kraftfutter ergänzten Mischration aus konserviertem Grundfutter ist heute gängige Praxis. Dennoch kann das Eingrasen eine Alternative dazu sein. Dies insbesondere dann, wenn (silofreie) Käsereimilch produziert wird.


Eiweiß- und zuckerreiches Futter


Das Grünfutter ist bei optimaler Nutzung, Ernte und Zuteilung ein wertvolles Rinderfutter. Es ist sehr schmackhaft, eiweiß- und zuckerreich, enthält viele Vitamine sowie wertvolle Fettsäuren. Zudem weist es meist hohe Energiegehalte auf, da keine Konservierungs- und kaum Bröckelverluste entstehen. Mit hochwertigem Grünfutter kann die Grundfutterleistung erhöht und Kraftfutter gespart werden. Betriebe mit Grünfütterung liegen oft tiefer in den Futterkosten je kg Milch.


Im Vergleich zur Weidehaltung sind bei Grünfütterung im Stall die Futterkosten zwar höher. Dafür können auch Betriebe mit eingeschränkt arrondierten Flächen die Vorteile der Grünfütterung nutzen. Vor allem Wechselwiesen und leguminosenreiche Pflanzenbestände eignen sich gut zum Eingrasen. Darüber hinaus sind einige Leguminosen wegen ihrer Pfahlwurzeln trockenheitstoleranter als Gräser.


Nachteilig bei Grünfütterung sind die unausgeglichenen und schwankenden Nährstoffgehalte des Futters und ein täglicher, relativ hoher Arbeitsaufwand für die Futtergewinnung und -vorlage. Vor allem Regenperioden können Probleme verursachen. So kann es zu Bodenverdichtung und Grasnabenschäden kommen. Im Folgenden geben wir einige Tipps, damit das Eingrasen gut funktioniert.


Höhere Futteraufnahme


Wird das Grünfutter zwischen Schossen (ca. 10 cm Bestandeshöhe) und Beginn des Ähren-/Rispenschiebens (ca. 10 % der Ähren sichtbar) geerntet, dann liegen die Energiegehalte im Futter zwischen 6,0 und 6,5 MJ NEL. Der hohe Zuckerund Eiweißgehalt im Grünfutter erhöht die Grundfutteraufnahme. Um solche Qualitäten zu erzeugen, sollten Sie:


  • Zeitig im Frühjahr mit dem Eingrasen beginnen, um bereits den zweiten Aufwuchs staffeln zu können,
  • berücksichtigen, dass das Futter nicht auf allen Parzellen gleich schnell wächst (Ausnutzung von Exposition und Pflanzenbestand),
  • Dünger gezielt ausbringen, um den Futterzuwachs zu lenken. Das Eingrasen kann für Betriebe eine Alternative zur ganzjährigen Vorlage von konserviertem Futter sein. Worauf ist bei diesem Verfahren zu achten?
  • Bestände, die das optimale Nutzungsstadium überschritten haben, konsequent konservieren.
  • Vegetationsstadium und Wuchshöhe der Bestände auf den unterschiedlichen Feldstücken regelmäßig kontrollieren.
  • Legen Sie möglichst ausgeglichene Bestände an. Diese wachsen nach dem ersten Schnitt vegetativ weiter (mehr Blattals Halmmasse). Besonders nutzungselastisch sind Gras-Weißklee-Mischungen. Ist viel italienisches Raigras oder Wiesenfuchsschwanz und Knaulgras im Bestand, müssen Sie bis zum Beginn des Ähren-/ Rispenschiebens eingrasen.


Schmutz vermeiden


Ein hoher Rohaschegehalt führt zu tieferen Nährwerten, beeinträchtigt die Schmackhaftigkeit und damit den Verzehr und erhöht das Durchfallrisiko. Deshalb sollten Sie:


  • Die Schnitthöhe nicht zu tief (6 bis 8 cm) einstellen,
  • die Pickup des Ladewagens eher hoch einstellen und nicht kratzen,
  • das Mähwerk bei nasser Witterung stärker entlasten,
  • nicht rotierende Mähwerke einsetzen,
  • Mäuse regulieren, Grasnarbenschäden vermeiden bzw. korrigieren (Übersaaten),
  • den Schnittzeitpunkt bezüglich Wetter abstimmen (möglichst trockenes Futter ernten),
  • vernässte Parzellen möglichst bei trockener Witterung befahren und
  • den Grünfutteranteil reduzieren und mehr Ergänzungsfutter in Schlechtwetterperioden geben.


Achten Sie zudem darauf, dass sich das Futter nicht erwärmt. Sonst sinkt der Energiegehalt und es kann zu Verdauungsstörungen kommen. Außerdem sollten Sie häufig nachschieben. Denn das Futter ist sehr voluminös. Deshalb reicht eine einmalige Vorlage bei hohen Grünfutterrationsanteilen nicht aus.


Fahren Sie möglichst trockenes und sauberes Futter ein. Lassen Sie das Futter nicht zu lange auf dem Transportgerät oder in der Futtertenne liegen und laden Sie gleichmäßig ab. Wählen Sie einen kühlen Lagerort und verteilen Sie größere, kompakte Haufen auf dem Futtertisch.


Im Vergleich zur Weide-Grünfutteraufnahme fressen Kühe im Stall Grünfutter oft hastiger und größere Mengen in kurzer Zeit. Grünfutter ist zuckerreich und etwas strukturarmer – daher muss die Kraftfutterergänzung sorgsam erfolgen.


Empfehlungen fürs Füttern


Hierzu noch sieben Tipps:


1. Wenn Rinder vor der Grünfütterung bereits einen Teil des Ergänzungs- Grundfutters wie Heu oder Silage erhalten, fressen sie ruhiger.


2. Bei Laufställen ist jedenfalls auf ausreichende Fressplätze zu achten.


3. Eine häufige Futtervorlage ist günstig, Futterwechsel sind langsam umzusetzen.


4. Gutes Grünfutter hilft, Kraftfutter zu sparen! Generell sollte bei hohen Grünfuttergaben das Kraftfutter vermehrt pansenschonende Komponenten wie Mais, Kleie oder Trockenschnitzel enthalten und pro Teilgabe nicht mehr als 1,5 bis 2 kg gefüttert werden.


5. Auf Grund des hohen Eiweißgehaltes im Grünfutter kann vor allem die teure Eiweißergänzung reduziert werden.


6. Auch bei hohen Milchleistungen darf der Kraftfuttereinsatz pro Tag – je nach Grünfutteranteil – 5 bis 7 kg nicht überschreiten.


7. In der Trockenstehzeit ist der Anteil von jungem Grünfutter zu beschränken.

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