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Es geht auch ohne viel Schnick-Schnack

Die einfach gestrickten Traktoren der Global Serie 4700 von Massey Ferguson eignen sich besonders für kleine Betriebe, die auf technische Raffinessen verzichten können. Wo der Traktor seine Stärken und Schwächen hat, haben Gerhard Schieder, Georg Schuller und Markus Schwaiger von top agrar Österreich getestet.

Lesezeit: 5 Minuten

Die einfach gestrickten Traktoren der Global Serie 4700 von Massey Ferguson eignen sich besonders für kleine Betriebe, die auf technische Raffinessen verzichten können. Wo der Traktor seine Stärken und Schwächen hat, haben Gerhard Schieder, Georg Schuller und Markus Schwaiger von top agrar Österreich beim MF 4709 mit 95 PS getestet.

 

Die 4700er Serie von Massey Ferguson ist an und für sich für den globalen Markt konzipiert worden. Da auch in Europa eine Nachfrage für diese Traktoren besteht, brachte Massey Ferguson 2016 die europäischen Modelle auf den Markt. Wir wollten wissen, wie sich die einfach gestrickten Traktoren in der Praxis schlagen. Hauptsächlich nutzten wir den MF 4709 für die tägliche Hofarbeit und Transportarbeiten.

 

Niedrige Bauweise


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Auf den Test auf dem Prüfstand mussten wir wegen Umbauarbeiten in Wieselburg verzichten. Rein optisch sticht beim MF sofort die niedrige Bauweise ins Auge. Das dürfte zu einer guten Hangtauglichkeit beitragen. Leider konnten wir den Traktor am Grünland nicht testen. Somit konnten wir keine praktischen Erfahrungen sammeln. Auf der linken Seite gelangen Sie bequem neben dem 120 l Dieseltank in die Kabine. Auf der rechten Seite ist ein Ein- und Ausstieg über eine klappbare Notstiege möglich. Dort verbirgt sich auch der 15 l Ad- Blue-Tank und der Batteriekasten. Laut Massey Ferguson muss AdBlue nur bei jeder zweiten Dieselfüllung getankt werden. Sich weit öffnende Türen und ein breiter Einstieg führen in die geräumige Kabine.


Große Fenster und helle Materialien sorgen neben der top Rundumsicht für ein angenehmes Raumklima. Der luftgefederte Fahrersitz ist für den einfach gehaltenen Traktor passend.


Kein Schnick-Schnack verbaut


Der Innenraum wirkt nicht überladen, und alle Bedienelemente sitzen an der richtigen Stelle. In die Lenksäule verpflanzten die Ingenieure von MF den Potenziometer für die Aggressivität der Wendeschaltung.


Im Armaturenbrett wird analog die Motordrehzahl, Motortemperatur und der Kraftstoffstand angezeigt. Zusätzlich gibt ein digitales Display über die Zapfwellen- und Fahrgeschwindigkeit, die Motorstunden, den AdBlue Stand, den Kraftstoffverbrauch und die bearbeitete Fläche dem Fahrer Auskunft. Rechts neben dem Fahrersitz befinden sich: Drehzahlspeicher, Allrad- und Differenzialkippschalter, Vorwahlhebel für die Zapfwelle (optional), Hubwerksschalter und das Handgas.


Massey Ferguson verbaut serienmäßig in den 4 700er Modellen eine 540 und 540 E Zapfwelle. Optional bietet der Hersteller eine 1 000er an.


Stärkere Scheinwerfer


In der rechten B-Säule befinden sich die Regelknöpfe für die EHR, das Zündschloss sowie die Schalter für die Arbeitsscheinwerfer und Rundumleuchte. Unser Testkandidat war in der Grundausstattung eher mager mit Arbeitsscheinwerfern ausgestattet. Da ist noch Luft nach oben, um in der Nacht anständig zu arbeiten. Besonders bei Hofarbeiten in den Wintermonaten ist eine gute Sicht wichtig – sonst krachts – wo möglich.


Unter der Motorhaube arbeitet ein 95 PS starker 3-Zylinder (siehe Datenkompass). Beim Getriebe setzt MF auf ein einfaches Synchrongetriebe. Zwei Gruppen mit je 12 Vorwärts- und 12 Rückwärtsgängen sorgen für die gewünschte Arbeitsgeschwindigkeit. Die erste Gruppe (Arbeitsgruppe) deckt einen Geschwindigkeitsbereich zwischen 4 und 12 km/h ab. Die zweite Gruppe dient für Transportarbeiten und reicht bis 40 km/h.


Optional bietet Massey Ferguson einen Super-Kriechgang mit einer Mindestgeschwindigkeit von 0,14 km/h an.


Schalten ohne Fußpedal


Die Gänge lassen sich einfach und angenehm schalten. Die Schalthebel sind gut erreichbar platziert und stören nicht beim Ein- und Aussteigen. Für noch mehr Fahrkomfort sorgt der Drehregler für das Ansprechverhalten der Wendeschaltung. Besonders gut gefallen hat uns die Easy Shift-Taste am Ganghebel. Damit kann ohne zu kuppeln geschalten werden.


Bei der Hydraulik des 4 709 setzt Massey Ferguson auf ein einfach gehaltenes Open Center-System mit zwei Zahnradpumpen. MF gibt für die erste Pumpe eine Leistung von 27 l/min an, die alle internen Aufgaben des Traktors abdeckt. Die zweite Pumpe mit einer höheren Leistung von 65 l/min soll für eine Heckhubkraft bis zu 3 000 kg sorgen.


Das Hubwerk der Kategorie 2 ist serienmäßig mit EHR ausgestattet und kann von außen an den Kotflügeln gesteuert werden. Die Hydraulikanschlüsse sind unserer Meinung nach sehr eng angeordnet und verfügen über kein Leckölsammelsystem (optional erhältlich). Die Anschlüsse selbst werden spartanisch durch Gummistöpsel vor Staub geschützt – nicht zeitgerecht!


Probleme bereitete uns die Einstellung des Dauerdurchflusses für unseren Futtermischwagen. Die zwei mechanischen Steuergeräte ließen sich nur schwer an die erforderliche Durchflussmenge anpassen. Kommen wir zur Wartung: Unter der Motorhaube ist durch die kompakte Bauart nicht viel Platz. MF löste dieses Problem durch eine einteilige Motorhaube. Dadurch kommt man relativ gut an alle Wartungsstellen heran.


Erst schrauben, dann reinigen


Umständlich wird es, wenn der Kühler zu reinigen ist, da zuerst die Luftleitbleche mit einem Torx-Schraubenzieher zu entfernen sind. Das kann man einfacher lösen! Der Luftfilter dagegen ist sehr gut zugänglich. Trotz kleiner Schwächen fanden wir den MF 4709 robust und einfach zu bedienen. Ein Traktor für Hofarbeiten und kleine landwirtschaftliche Betriebe die auf technische Extras verzichten können.

 

Technische Daten

 

Motor: Der 3-Zylinder mit 3,3 l Hubraum (Agco Power) erreicht seine max. Leistung von 95 PS bei 2 000 U/min. Sein max. Drehmoment von 355 Nm bei 1 600 U/min. Die Abgasreinigung erfolgt über einen Diesel-Oxydations-Katalysator (DOC) kombiniert mit einem SCR-Katalysator (Tier 4f).


Getriebe:

Dyna Synchroshift 12+12 mit 40 km/h, 2 Gruppen und Power Shuttle.


Hydraulik:

Die Pumpe leistet 65 l Öl pro Minute mit 200 bar Druck für das Hubwerk mit 3 000 kg Hubkraft und die Steuerventile.


Zapfwelle:

540 & 1 000


Abmessungen und Gewicht:

Breite 1,93 m, Höhe 2,55 m, Länge 4,45 m, Radstand 2,25 m, Wendekreis 7,70 m, Einsatzgewicht 3,9 t.


Preis (ohne MwSt.):

Grundpreis: 51 487 € Testtraktor: 68 952 € (2 860 € Frontzapfwelle, 2 900 € Fronthydraulik, 1 000 € EHR, 1 800€ Klima, 1 900 € Schaltung,...) (Herstellerangaben, wenn nicht anders angegeben)


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