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Fahrbericht Fendt 312 Vario Profi

Der sparsame Motor und seine gute Abstimmung mit dem Getriebe sorgen für hohen Fahrkomfort. Alle Bedienelemente liegen auf der Seitenkonsole. Weil der Sitz keine Multifunktions- Armlehne hat, wirkt die Fünf-Pfosten-Kabine geräumiger, sie bewegt sich aber mit 1,52 x 1,59 m (L x B) im Schnitt.

Lesezeit: 7 Minuten

Der sparsame Motor und seine gute Abstimmung mit dem Getriebe sorgen für hohen Fahrkomfort. Alle Bedienelemente liegen auf der Seitenkonsole.


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Kabine Testnote: 2,0


Weil der Sitz keine Multifunktions-Armlehne hat, wirkt die Fünf-Pfosten-Kabine geräumiger, sie bewegt sich aber mit 1,52 x 1,59 m (L x B) im Schnitt. Im Test ohne rechte Tür und ohne aufstellbare Frontscheibe (beides lieferbar). Die Verkleidungen sind gut verarbeitet und robust. Der Einstieg ist bequem, die Plattform mit 1,28 m nicht hoch. Lenkrad und Armaturenbrett schwenken per Pedal weit weg. Der Beifahrersitz ist nicht besonders groß – für eine höhere Rückenlehne wäre noch Platz. Die bis aufs Dach gezogene Frontscheibe bietet top Sicht nach vorne, auch nach hinten und zu den Seiten gibt es nichts auszusetzen.


Der Variohebel sitzt auf der Seitenkonsole. Vielleicht hätte Fendt ihn auch „einfach“ alleine auf einer verlängerten Armlehne montieren können. Dann könnte aber der Schwenkbereich des Sitzes knapp werden.

Die Bedienelemente liegen auf der Seitenkonsole. Die Tasten und Symbole im vorderen Teil kennt man von den großen Varios, im hinteren Bereich liegen die Schalter für Klimaautomatik, Arbeitsscheinwerfer und Wischer. Trotz der 50 Tasten ist alles recht aufgeräumt. Nur die Anzeige der Klimaanlage im Armaturenbrett ist etwas weiter weg.


Wer Fendt-Terminals kennt, kommt sofort mit dem kompakten Touch-Monitor des 300ers klar – die Menüführung ist fast identisch. Hochwertige Glasfront und gute Farben! Das Terminal bietet das Vorgewende-Management Ti, kann Isobus, speichert alle Einstellungen und hat eine Verbrauchsmessung. Das Dokumentations-System

VarioDoc gibt es aber nicht und auch keinerlei GPS-Funktionen. Zumindest ein Lenksystem sollte Fendt auch in dieser Klasse anbieten.


Motor Testnote: 1,5


Die frei stehende Aufhängung des Gas- bzw. Fahrpedals stört vielleicht etwas, ändert aber nichts an der optimalen Abstimmung von AgcoPower-Motor und Fendt-Getriebe. Das in der Konsole eingebaute Handgas hat uns nicht so beeindruckt. Es gibt zwei Drehzahlspeicher-Tasten auf dem Fahrhebel – programmierbar nur im Terminal. Vorgewählt über das TMS-Menü, erhöht der Vario in einstellbaren Grenzen die Drehzahl beim Aktivieren von Zapfwelle, Hydraulik, Kraftheber oder auch beim Fahren.


Der Fendt hat keinen Boost, er erreicht maximal 89 kW (121 PS) an der Zapfwelle. Und das ziemlich sparsam: 226 g/kWh Diesel. Dazu kommen noch 22 g/kWh AdBlue, so dass die Verbrauchskosten 21,6 ct/kWh betragen

(Ø = 23,2 ct). Hochgerechnet auf 80 kW liegen die Verbrauchskosten bei 17,30 € pro Stunde und damit 1,20 € günstiger als der Schnitt. Wenn man auch die in dieser Klasse wichtigen Teillastbereiche berücksichtigt, ist der Fendt an der Zapfwelle rund 7 % sparsamer als der Schnitt (24,3 ct/kWh; Ø 26,1 ct).


Getriebe Testnote: 1,5


Der Antrieb ML 75 hat – anders als die Varios bis zum 900er – nur einen Fahrbereich. Der 300er ist deshalb nur mit maximal 40 km/h lieferbar.

Der Fendtfahrer wechselt per Taste zwischen Pedal- und Hebelmodus. Zwar lässt sich der Schlepper auch im manuellen Modus fahren – aber warum sollte man so fahren? Denn im Programm Auto-TMS arbeitet der 300er tadellos. Der Regler vor dem Handgas justiert den Geschwindigkeitsbereich des Pedals.


Zwei Tempomaten am Hebel, ausschließlich übers Terminal zu programmieren und ändern – da gibt es komfortablere Lösungen. Wie wär’s demnächst mit einem Daumenrad?

Gut ist das Einfrieren der Geschwindigkeit per Hebel-Rechtsklick. Ohne jedes Rucken übernimmt man den Schlepper vom Tempomaten wieder per Hebel oder Fahrpedal.


Der Wendeschaltknopf links ist klein, doch hält man ihn fest, bleibt der Fendt im aktiven Stillstand, und man kann bei Laderarbeiten im Stand Gas geben. Klickt man mit Aktivierungstaste den Fahrhebel nach links, lässt sich auch so die Richtung wechseln. Oder der Fahrer klickt im Hebelmodus zwei Mal in die gewünschte Richtung.


Hydraulik Testnote: 2,8


Die Hardware des Krafthebers ist wie immer beim Fendt. Weniger gefällt uns die EHR-Bedienung: Wenn beim Anheben was schiefläuft, Achtung! Der Schnellaushub hat keine Stoppfunktion – dazu muss man die (versteckte) Stopptaste drücken. Außerdem würden wir uns separate Tasten zum Geräteanbau wünschen (Funktion wie Außenbedienung). Bei einer neuen Seitenkonsole hätte Fendt daran denken können.


Die blaue Taste „A“ legt den Schnellaushub aufs „Kleeblatt“ des Fahrhebels (Go-End-Wippe). Mit der Tiefeneinstellung konnten wir uns beim Pflügen nicht anfreunden. Alle anderen EHR-Einstellungen per Terminal. Gut: Automatisches Aktivieren der Transportdämpfung, einstellbar zwischen 0 und 30 km/h. Außenbedingung auf beiden Seiten. Wie immer sitzt der Knopf zum Absenken höher als der zum Heben – warum eigentlich?


Die durchschnittliche Hubkraft von 5,1 t liegt leicht unter dem Schnitt dieser Gruppe (5,3 t), allerdings fällt sie zum Ende des 72 cm langen Hubwegs ab. In Testausstattung mit Frontlader bleiben noch 2 t Nutzlast.

Im Test mit vier dw-Anschlüssen hinten, alle Ventile elektroproportional. Mit angebautem Frontlader sind nur zwei nutzbar. Man kann zwar den Multikuppler des Laders lösen, der staubt dann aber ein. Schöner wäre eine integrierte Absperrmöglichkeit bzw. Umschaltung am Lader.


Schwarz-Weiß-Tasten auf dem Fahrhebel für zwei Ventile, der gute Kreuzhebel regelt die beiden anderen. Per Monitor lässt sich die Zuordnung von Hebel und Anschluss einfach wechseln. Hier sind auch die Einstellungen von: Durchfluss getrennt, Zeit gemeinsam, individuelles Sperren, Priorität, Ansprechverhalten. Die Außenbedienung (links) lässt sich zwei Ventilen zuweisen.


Aus dem separaten Tank lassen sich 43 l Öl entnehmen. Die 107 l/min sind in Ordnung, trotzdem bleibt der Ölfluss unter dem Gruppenschnitt.


Zapfwelle Testnote: 2,5


Per Folientaster drei Drehzahlen (540, 540E, 1000). Der gelbe Hauptschalter sitzt etwas versteckt vorne am EHR-Bedienzentrum (in der Fahrt zum Start einmal drücken, im Stand doppelt). Wir finden einen Schlagknopf besser. Über die gelbe „A“-Konsolentaste lässt sich die Funktion aufs „Kleeblatt“ legen.

Die Zapfwellenautomatik ist nur nutzbar, wenn auch der Schnellaushub auf dem „Kleeblatt“ liegt. Außenbedienung beidseitig. Zum PTO-Start den Knopf dort länger als fünf Sekunden drücken.


Antriebsstrang Testnote: 2,0


Das ziemlich große, griffige Lenkrad braucht 4 2/3 von Anschlag zu Anschlag. Die Lenkung arbeitet präzise und angenehm. Eine Schnell-Lenkung hat Fendt für die 300er nicht im Programm. Der Blinkerhebel sitzt links und stellt sich passend zurück. Mit 10,20 m ist der Fendt der Wendigste im Test.

Für Automatik und permanent von 4WD und Diff.-Sperre gibt es jeweils getrennte Knöpfe. Die Automatiken schalten nach km/h und Lenkwinkel. Der große Handbremshebel sitzt links neben dem Sitz. Leuchten und ein Piepton schützen vor Fahrten mit gezogener Bremse. Der Weg des Bremspedals ist lang.


Fahrkomfort Testnote: 1,5


Der Wischer deckt eine sehr große Fläche ab, erreicht den oberen Teil der hohen Scheibe aber nicht. Gut: Spiegel mit Weitwinkelteil. Nur der Standard-Spiegelteil lässt sich elektrisch verstellen. Die optionale pneumatische Kabinenfederung und die neue Vorderachsfederung sorgen für exzellenten Fahrkomfort in dieser Klasse.


Baureihe und Preise:


In der Ausführung S4 wird der 300er seit 2015 gebaut. Es gibt vier Modelle mit AgcoPower-Motoren von 81 kW (110 PS) bis 102 kW (138 PS) maximaler Leistung. Die Abgasbehandlung kombiniert DOC mit SCR mit einer Abgasrückführung (ohne Partikelfilter). Fendt siedelt die 300er-Traktoren zwischen der 200er- und 500er-Serie an. Der stufenlose Antrieb ML 75 hat einen Fahrbereich (max. 40 km/h).


Es gibt die Ausstattungslinien Power (mechanische Steuergeräte, einfacher Joy-stick, Tandem-Hydraulikpumpe, kein Vorgewende-Management, keine Kabinenfederung) und die getestete Linie Profi mit dem Vario-Hebel, elektronischen Steuergeräten, einer LS-Hydraulik sowie mehr Optionen. Eine ausstellbare Frontscheibe und die rechte Tür gibt es für beide Ausstattungs-Linien optional. Mit Fendtlader Cargo.


Einstiegs-Listenpreis*: 117 171 €

Preis im Test o. Lader*: 138 524 €

Komplett mit Lader*: 149 812 €


Testurteil:


Fendt 312 Vario: Der kleine Vario punktet durch seine gute Verarbeitungsqualität und den hohen Fahrkomfort – aber nur bis maximal 40 km/h. Bei den DLG-Messungen lieferte der AgcoPower- Motor die günstigsten Verbrauchswerte. Es gibt keine Multifunktions-Armlehne, doch in der getesteten Profi-Ausführung ist der bewährte Vario-Multifunktionshebel an Bord. Der kleinere Monitor hat uns mit seinem klaren Menü-Aufbau gut gefallen. Leider gibt es keinerlei GPS- Vorrüstung für den 300er. Hubkraft und Hydraulikleistung bleiben etwas unter dem Testschnitt. Der Schlepper hat den engsten Wendekreis, die Sicht nach vorne durch die hohe Frontscheibe ist klasse.


Endnote im Test: 2,02

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