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Fahrbericht Massey Ferguson 5713 SL Dyna6

Gute Sicht, robuste Ausstattung und die bewährte Technik sprechen für den MF. Beim MF hat uns besonders auch der einfach programmierbare Kreuzhebel auf der Armlehne gefallen.

Lesezeit: 7 Minuten

Gute Sicht, robuste Ausstattung und die bewährte Technik sprechen für den MF. Beim MF hat uns besonders auch der einfach programmierbare Kreuzhebel auf der Armlehne gefallen.


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Kabine  Testnote: 3,0


Die Verarbeitung der Sechs-Pfosten-Kabine ist in Ordnung. Zwar klappt das Lenkrad nicht per Pedal weg, doch der Einstieg von links ist gut, von rechts in Ordnung (Plattform 1,26 m). Die Kabine misst 157 x 146 cm (L x B). Weil Fahrer und Beifahrer auf einer Linie sitzen, kommen sie sich in der recht schmalen Kabine nahe. Dafür hat der Beifahrer reichlich Beinfreiheit. Der Fahrersitz könnte sich weiter nach hinten schieben lassen. Das kleine Kühlfach für eine liegende (!) Flasche/Dose ist nicht besonders praxisgerecht. Einfache, aber gute Lüftung.


Die C-Holme sind nach innen verlegt, die Seitenfenster lassen sich öffnen. Die Glasdachluke kann man komplett nach hinten schieben, wenn auch hakelig. Die Durchfahrtshöhe bleibt dabei gleich, ein Schutzgitter deckt die Öffnung ab. Durch die flache Nase und die Glasdachluke ist die Sicht nach vorne klasse. Zu den Seiten liegen die Kotflügel etwas im Blickfeld.


Die meisten Bedienelemente sind einfach zu finden. Weniger gut fanden wir die Doppelbelegungen (z. B. Getriebefunktionen). Ein Teil der Elemente liegt auf der Armlehne. Sehr guter Kreuzhebel mit Zusatzfunktionen: Kupplung, Schaltung, Richtung sowie zwei praktische programmierbare Tasten, über

die fast alles geht: EHR, PTO, 4WD, Diff.-Sperre, Drehzahlspeicher, Tempomaten, Schnell-Lenkung, Steuergeräte, GPS usw.


Weniger gut ist der Menüaufbau der Datatronic. Sie bietet viel (bis zum Isobus und automatischer Teilbreitenschaltung), doch der Weg dahin ist durch das reichhaltige Angebot oft kompliziert. Man navigiert mit dem Dreh-Drück-Knopf oder per Tasten durchs Menü. Touch-Bildschirme sind heute weiter. Wenn man die Zusatzfunktionen nicht benötigt, fährt der 5713 gut auch ohne Datatronic.


Aufgeräumt hat MF das Armaturen-Display (SIS) – prima! Wenn eine Datatronic an Bord ist, laufen die meisten Einstellungen über diese – aber doch nicht alle: Justieren der Federung, Schnelllenkung, Frontlader-Funktionen, Anzeige einiger Getriebeeinstellungen usw. bleiben im SIS – manchmal auch versteckt: Die Senkdrossel für den Frontlader liegt z. B. eine Ebene hinter der inaktiven Hydraulikseite des SIS- Displays…


Motor Testnote: 2,5


Auf der Armlehne liegen das gute Handgas und Drehzahlspeicher A (drücken & halten; aktivieren auch über Getriebe oder EHR möglich). Speicher B nur übers Vorgewende-Management oder entsprechend programmierter Kreuzhebeltaste nutzbar. Der AgcoPower-Motor kommt im MF ohne Boost aus und liefert max. 87 kW (118 PS). Der spezifische Verbrauch liegt mit 256 g Diesel und 19 g AdBlue/kWh höher als der Gruppenschnitt. Umgerechnet macht das 24,3 ct/kWh (Testdurchschnitt = 23,2 ct) bzw. bei 80 kW abgegebener Leistung 19,50 €/h (Ø =18,50 €). Günstiger als der Testschnitt ist der MF unterwegs, wenn man die in dieser Klasse wichtigen Teillastbereiche berücksichtigt: 25,9 ct/kWh (Ø 26,1 ct).


GetriebeTestnote: 2,5


Dyna6: vier Gruppen (1 – 4), sechs LS-Stufen (24/24; von Gima). Zwischen 4 und 12 km/h acht Gänge, die Überlappung ist gut. Die Gruppen wechseln hydraulisch-mechanisch mit Kraftunterbrechung. Die LS-Stufen schalten prima, das Speedmatching passt.


Man kann zwar sofort losfahren, doch nicht alle Funktionen erschließen sich direkt. Der rechte Knopf am Instrument auf der Konsole wechselt zwischen Hebel- und Pedalmodus (Anzeige nur im SIS). Im Hebelmodus „normales“ Fahren per Gas und Schalthebel. Der T-Hebel schaltet die LS-Stufen (vor/zurück = klicken) und die Gruppen. Rückwärts dreht sich die Logik (Hochschalten = Hebel nach hinten).


Eine Automatik gibt es im Pedalmodus (AutoDrive): Das Programm „Straße“ (Symbol Hase) schaltet LS-Stufen und Gruppen, der Ackermodus (Schildkröte) nur die LS. Mit dem linken Daumenrad des Instruments wählt man, wann das Getriebe schalten soll: entweder zwischen 1 400 und 2 000 U/min oder in „Auto“ je nach Motorbelastung. Mit dem rechten Rad wählt man, bis zu welchem Gang die Automatik hochschalten soll.


Zwei speicherbare Übersetzungen (C1 & C2) über Armlehnen-Knöpfe. Der eine heißt C1, aber C2 geht nur per Vorgewende-Knopf, wenn das Management nicht aktiv ist – das muss man wissen. Über die Daumenräder lassen sich C1 und C2 ändern – aber nur im Hebelmodus. Praktisch: C1 kann den Drehzahlspeicher A aktivieren, dann arbeitet das Ganze wie ein Tempomat.


Etwas umständlich lassen sich Anfahrgänge programmieren (Motor an, Kupplung, Richtung wählen, mit Wendeschaltung und T-Hebel gleichzeitig zum gewünschten Gang klicken). Der Wendeschalthebel hat uns wie immer gut gefallen. Anfahren und Richtungswechsel sind auch per Kreuzhebel möglich – wenn der Wendeschalthebel in Neutral steht. Das Ansprechen der Wendeschaltung lässt sich einstellen. Ebenfalls praktisch: Kopplung von Bremspedal und Kupplung (stop-and-go-Funktion).


Hydraulik Testnote: 3


Die Hardware ist okay, nur der Oberlenkerhalter verbiegt schnell. Fronthydraulik mit Fanghaken Kat. II, hinten Kat. III – ein Nachteil, wenn man z. B. das Frontgewicht hinten anbaut.


Schnellaushub mit N-Taste (zum Aktivieren der EHR doppelt drücken). Zum Aktivieren der Außenbedienung muss man die Handbremse anziehen und draußen auf/ab hintereinander drücken. Sehr schöne Tiefeneinstellung! Die Senkdrossel hat eine Automatik, die aber beim Ackern teils zu langsam reagierte. Die Transportdämpfung ist je nach Einstellung automatisch aktiv. Im Test niedrigere durchschnittliche Hubkraft (4,8 t; Ø = 5,3 t) und eingegrenzter Hubbereich (61,5 cm; Schnitt = 70 cm). Doch beides wirkte sich bei unseren Praxiseinsätzen nicht negativ aus. Die Nutzlast liegt – mit angebautem Frontlader – leicht über 2 t (Ø = 2,4 t).


Im Test zwei mechanische und zwei elektroproportionale dw-Ventile. Mechanische Hebel auf der Konsole, elektronischer Kreuzhebel auf der Lehne. Gut: Ein zentraler Hebel direkt am Hydraulik-Schnellkuppler des Frontladers schaltet den Kreuzhebel zwischen Lader und Heckanschlüssen hin und her, ohne dass irgendetwas abgebaut werden müsste.


Die beiden E-Ventile stellt man per Datatronic ein. Sperren dieser Ventile per Schlosstaste hinter den mechanischen Hebeln. Maximal 49 l entnehmbare Ölmenge (bei 25 l Überfüllung des Getriebes, normal 24 l). Damit 10 l mehr als der Testschnitt. Die Pumpe liefert maximal 104 l/min ab – das könnte etwas mehr sein.


Zapfwelle Testnote: 2,0


Drehzahlwahl (540, 540 E, 1000) per Knopf am B-Holm, (Taste „1000E“ ohne Funktion). Hauptschalter auf der Konsole, gute Drehzahlanzeige. Einfache Automatik mit festen Schaltpunkten. Außenbedienung links: Dazu muss der Kabinenschalter in Mittelposition stehen, dann starten der PTO über drücken & halten. Per SIS ist für die Außenbedienung Motordrehzahl und Anlaufverhalten programmierbar.


Antriebsstrang Testnote: 2,0


Die Lenksäule schwenkt per Hebel weg. 4 ¼ Umdrehungen von links nach rechts, per SpeedSteer auf bis zu 1 ½ reduzierbar (automatisch aus über 17 km/h). Einstellen der Ansprechrate nur im SIS, ein Poti wäre schöner. 10,90 m Wendekreis – genau im Gruppenschnitt.

Tasten für 4WD und Diff.-Sperre (getrennt für Auto und permanent) am B-Holm. Die Allradautomatik schaltet nach Lenkwinkel und km/h, die Sperrenautomatik zusätzlich über den EHR-Schnellaushub.


Fahrkomfort Testnote: 2,5


Vorderachs- und mechanische Kabinenfederung arbeiten gut zusammen. Der Fahrkomfort bewegt sich im guten Schnitt der Gruppe. Die Bremse ist prima, sie braucht aber einen etwas weiteren Weg. Der Blinkerhebel sitzt rechts und hat einen sensiblen Rücksteller.


Baureihe und Preise:


Auf das Konzept mit flacher Nase setzt MF in dieser Klasse bereits seit den 90er-Jahren, seit der 5600er-Reihe gibt’s die abfallende Haube serienmäßig. Die aktuellen 5700er hatten 2015 Premiere. Es gibt vier Modelle, mit AgcoPower-Motor und 100 bis 130 PS max. Leistung sowie vier- oder sechsstufigem LS-Getriebe.


Das Abgassystem arbeitet mit DOC + SCR, aber ohne EGR wie beim Fendt. Zwei Ausstattungslinien: Essential und Effizient. Gefederte Vorderachse und Kabinenfederung gibt es optional. Ebenfalls optional sind die Datatronic und die GPS-Ausstattung mit Schnell-Lenkung an Bord. Im Test mit optionaler LS-Hydraulik. MF bietet drei Versionen/Höhen fürs Kabinendach an. Lader: Alö


Einstiegs-Listenpreis*: 94 573 €

Preis im Test o. Lader*: 138 034 €

Komplett mit Lader*: 144 814 €


Testurteil:


Massey Ferguson 5713 SL Dyna6: Ein maßgeschneiderter Schlepper für viehhaltende Betriebe. Das unterstreichen die flache Nase, das große Glasdach und der Kreuzhebel mit seinen Zusatzfunktionen. Das Getriebe mit sechs LS-Stufen ist bewährt. Der Fahrkomfort ist gut. Die Hydraulikpumpe könnte mehr Leistung abliefern. Daneben gibt es nette Dinge, wie z. B. die Schnelllenkung oder die stop-and-go-Funktion der Bremse.


Wenn es um speziellere Funktionen geht, bleibt noch Arbeit für MF: Vor allem Tasten mit Doppelbelegungen machen manches komplizierter. Dafür bietet MF selbst in dieser Klasse per Datatronic GPS-Lenkung und eine Teilbreitenschaltung an. Braucht man diese Zusatzfunktionen nicht, würden wir auf die Datatronic verzichten. Wenn die einfache Bedienung des Armaturendisplays SIS dann auf einem etwas größerem Monitor dargestellt würde, wäre alles klar.


Endnote im Test: 2,62

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