Die 2015 vereinbarte Übernahme des „Precision Planting LLC equipment“-Geschäfts von Monsanto durch den Bau- und Landmaschinenhersteller Deere & Company ist gescheitert. Nachdem 2016 bereits das US-Justizministerium rechtliche Schritte gegen die Transaktion eingeleitet und diese somit verzögert hatte, trat Monsanto nach Angaben beider ehemaliger Geschäftspartner vergangene Woche von der Akquisevereinbarung zurück.
Damit sei auch die „Digital Ag Connectivity“-Vereinbarung zwischen Deere und der Monsanto-Tochter „The Climate Corporation“ aufgelöst. Kunden der Climate FieldView-Plattform, die zurzeit von John Deere die Wireless-Data-Server-Technologie zur Datenübertragung nutzten, seien davon jedoch nicht betroffen.
Auch die Übereinkunft mit Deeres Wettbewerber Ag Leader über erweiterte Zugangs- und Vertriebsmöglichkeiten von Precision-Planting-Produkten ist Deere zufolge nun hinfällig. Monsanto ist indes nach eigenem Bekunden weiter am Verkauf der Sparte interessiert und im Gespräch mit mehreren Drittanbietern, die bereits Interesse bekundet hätten.
Unmut war auf Seiten des Übernahmeinteressenten zu vernehmen, nachdem die Entscheidung Monsantos bekanntgeworden war. „Wir sind zutiefst unzufrieden mit diesem Ergebnis, da wir nach wie vor davon ausgehen, dass der Kauf unseren Kunden zugutegekommen wäre“, betonte der Präsident der Abteilung Agricultural Solutions bei John Deere, John May. Beide Unternehmen hätten sich darauf vorbereitet, ihren Fall im weiteren Verlauf des Jahres erneut vor Gericht vorzubringen, um eine Zustimmung zu erlangen. „Unserer Ansicht nach bestand die Hürde für diese Transaktion in einer falschen Einschätzung des Marktes“, erklärte May.
Die Richter hatten zuvor Bedenken geäußert, dass die Übernahme die Verwendung schneller und präziser Pflanztechnologie für die Bauern zu teuer hätte werden lassen. Unterdessen konnte Monsanto am US-Pflanzenschutzmittelmarkt einen Fortschritt verbuchen.
Nach Unternehmensangaben hat die US-Umweltschutzbehörde (EPA) das Saatgutbehandlungsmittel Tioxazafen registriert, das unter dem Produktnamen „NemaStrike“ vermarktet wird. Vorbehaltlich der noch ausstehenden behördlichen Zustimmungen stehe den Landwirten damit ab 2018 ein neues Mittel zur Nematodenbekämpfung zur Verfügung.