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Leichtgewicht mit Biss: Fella Ramos 310 FP-K im top agrar-Test

Ein modernes Mähwerk muss leichtzügig und wartungsfreundlich sein. Auch eine gute Bodenanpassung ist heute Pflicht. Wir haben für Sie getestet, ob das drei Meter breite Ramos 310 FP-K von Fella diese Ansprüche erfüllt.

Lesezeit: 6 Minuten

Ein modernes Mähwerk muss leichtzügig und wartungsfreundlich sein. Auch eine gute Bodenanpassung ist heute Pflicht. Wir haben für Sie getestet, ob das drei Meter breite Ramos 310 FP-K von Fella diese Ansprüche erfüllt. Ein Test vonBruno Oehrli aus der top agrar Österreich, Ausgabe 6/2017:


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Für den Einsatz mit kleinen Traktoren oder großen Zweiachsmähern bietet der Markt eine Fülle von Scheibenmähern mit drei Metern Arbeitsbreite. Wir haben das Ramos 310 FP-K von Fella eine Saison getestet.


Leise und robust


Für den einwandfreien Betrieb gibt Fella einen Kraftbedarf ab 75 PS an. Wir testeten das Mähwerk an zwei Traktoren mit 100 respektive 130 PS sowie an einem rund 100 PS starken Hanggeräteträger. Gewisse Steilflächen mähten unsere Tester teilweise mit einem Aufbereiter im Heckanbau. Mit dem Fella kamen alle Zugfahrzeuge gut zurecht. Ihre Kraft reichte in allen Situationen aus. Mit 694 kg gehört das Mähwerk zu den Leichtgewichten in der Dreimeter-Kategorie. Das verdankt die Maschine ihrer einfachen Konstruktion.


Per Schnellkuppel-Dreieck lässt sich das Mähwerk an die gängigsten Geräteträger und Traktoren anbauen. Beim Kuppeln ist uns die gute und leicht zugängliche Gelenkwellenablage aufgefallen. Sie müssen so nicht mehr überlegen, wo und wie Sie die Gelenkwelle beim Abstellen des Mähwerks befestigen.


Eine weitere Gelenkwelle treibt das seitlich montierte Eingangsgetriebe an. Diese Nebenantriebsgelenkwelle liegt 90° zum Pendelzapfen der Mäheinheit. Dadurch bleibt das Mähwerk beim Drehzahlwechsel stets parallel zum Boden und pendelt nicht. Das Eingangsgetriebe ist robust gebaut und trägt den Mähbalken. Um das seitliche Gewicht auszugleichen, ist der Pendelbock außermittig gelagert. Damit hängt das Mähwerk wieder in Balance.


Geringe Anfahrschäden


Auf der anderen Seite trägt eine nach hinten verlaufende Konstruktion den Mähbalken. Fella hält durch die geschoben-gezogene Bauweise die Anfahrschäden gering. Der Anbaubock ist kurz. Dadurch ist der Mähbalken achs- und geländegeführt und passt sich gut dem Boden an. Ein weiteres Merkmal von Fella ist die Konstruktion des Mähbalkens. Hier treiben nicht, wie bei anderen Herstellern üblich, diverse aneinandergereihte Stirnräder die Mähscheiben an.


Für die Kraftübertragung sorgen stattdessen eine groß dimensionierte Sechskantwelle und robuste Winkelgetriebe. So läuft das Gerät nicht nur gleichmäßiger, sondern auch viel leiser. Wir wussten den tiefen Lärmpegel sehr zu schätzen. Unsere Zugmaschinen waren alle mit einer hydraulischen Geräteentlastung ausgerüstet. Falls diese fehlt, können Sie das Mähwerk über zwei Federn entlasten.


Die Fella-Mäher sind im Vergleich zu anderen Herstellern sehr tief gebaut. Dadurch verbessert sich der Blick auf Hindernisse. Dies war vor allem in Parzellen mit Zaunpfählen, Bäumen oder ähnlichen Hindernissen hilfreich.


Die Befürchtung, dass das Mähwerk durch die tiefe Bauweise einen hohen und dichten Futterbestand nicht schlucken kann, stellte sich als unbegründet heraus. Das Ramos 310 FP-K hatte auch im dichtesten Bestand und bei Geschwindigkeiten um die 16 km/h keinerlei Schwierigkeiten. Die sechs Mähscheiben mit 605 Millimeter Schneidkreisdurchmesser und je zwei Klingen sorgten in jedem Futter zuverlässig für einen sauberen Schnitt.


Ein weiteres Highlight des Frontmähwerks war die flexible Breitenablage. Diese können Sie einfach der Spurbreite des Geräteträgers oder dem allenfalls angehängten Futteraufbereiter anpassen. Dazu haben Sie die Möglichkeit, zwei optionale Fördertrommeln auf die Mähscheiben zu schrauben. Die Montage dauert etwa 15 Minuten.


Vor Schäden geschützt


Die Mähklingen und der Mähbalken sind die Bauteile mit dem größten Schadenspotenzial. Fella schützt diese Komponenten mit dem so genannten Driveguard-Element. Diese Sicherheitsvorrichtung ist zwischen dem Antriebsflansch und den Mähscheiben montiert und bricht an einer Sollbruchstelle, sobald ein Fremdkörper die Mähscheiben blockiert.


Damit werden die Kraftübertragung unterbrochen und Beschädigungen verhindert. Dieses Driveguard- Element ist mit vier Schrauben verbunden, die Sie einfach austauschen können. Den benötigten Steckschlüssel, den Anschlagbolzen und das Spezialwerkzeug zum Entriegeln des Schutzes müssen Sie aber in der Werkzeugbox des Traktors mitführen.


Einfach zu tauschen sind auch die Mähklingen. Dafür bietet Fella seit die-sem Jahr einen Klingenschnellwechsel standardmäßig ab Werk an. Den Messerschlüssel für den Schnellverschluss müssen Sie im Traktor mittransportieren.


Werkzeugkiste fehlt


Das Werkzeug ist größer und sperriger als bei anderen Mähwerksherstellern. Dafür müssen Sie nicht lange nach der richtigen Position suchen, um den Schlüssel anzusetzen. Die Mähklingenbefestigung lässt sich einfach und mit wenig Kraft auseinanderpressen. Die Klingen sind in kürzester Zeit ersetzt, so dass Sie ohne lange Unterbrechungen weitermähen können.


Für die Klingen, den Anschlagbolzen und die Schlüssel hat Fella keine Halterungsvorrichtung oder Werkzeugkiste am Mähwerk vorgesehen. Praktischer wäre, wenn sämtliche benötigten Werkzeuge und die wichtigsten Ersatzteile direkt einen Platz auf dem Mähwerk finden würden. Laut Fella ist ab Modelljahr 2018 eine Klingenbox und ein Halter für den Schnellwechselschlüssel an der Maschine vorgesehen.


Frei wählbare Drehrichtung


Das Gerät schneidet exakt drei Meter. Damit fahren Sie auch mit der Doppelradbereifung nicht über das stehende Futter. Auf Straßenfahrten klappen Sie den Seitenschutz nach oben. Die Arretierunglasche entriegeln Sie mit einem Schlüssel, der griffbereit neben dem Pendelbock befestigt ist. Ein Gummizug hält die Schutztücher in ihrer Parkposition. Eine Gummizug-Halterung aus Kunststoff ist während unseres Tests schnell abgebrochen.


In der Art und Weise, wie Fella die Seitenschütze hält, liegt daher aus unserer Sicht Verbesserungspotenzial. Am linken Seitenschutz sammelte sich ab und zu nasses Futter an und fiel als Grashaufen runter, sobald dieser schwer genug war. Solche Grasknäuel werden vom Grasaufbereiter nicht erfasst.


Grund für diese Ansammlung war das Seitengetriebe und nicht der Seitenschutz selbst. Handlungsbedarf sehen wir aber keinen, da die Vorteile des seitlichen Getriebes überwiegen und die hängen gebliebenen Grashaufen in keinem Verhältnis zur restlichen, abgemähten Grasmasse stehen. Ein Highlight des Mähwerks verbirgt sich unscheinbar unter dem Pendelbock: Das Winkelgetriebe.


Damit können Sie serienmäßig zwischen zwei Drehzahlen und Drehrichtungen wählen. Dazu müssen die vier Befestigungsschrauben gelöst das Getriebe um 180° gedreht werden. Dafür ist ein normaler Steckschlüsselsatz und etwa 15 Minuten Zeit nötig.


Die Drehrichtung an der Nebenantriebsgelenkwelle mit integriertem Freilauf bleibt immer gleich. Auch sonst ist das Mähwerk sehr wartungsfreundlich. Schmiernippel finden Sie nur einen am Pendelbolzen. 



Plus

+ Kompakte und leichte Bauweise

+ Gute Geländeanpassung

+ Schwadablage einfach einzustellen

+ Ruhiger Lauf, geringer Kraftbedarf


Minus

- Keine Schlüssel- oder Klingehalter auf dem Mähwerk

- Nasses Futter blieb zwischen dem Schwadtuch und dem Seitengetriebe hängen

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