Bis zu 25 % weniger Aufwandmenge bei der Unterfußdüngung zur Maisaussaat - das ist erklärtes Ziel eines Forschungsprojektes, das von der Technischen Hochschule Köln künftig koordiniert wird. Kürzlich erhielten die Kooperationspartner den Zuwendungsbescheid durch Agrar-Staatssekretär Peter Bleser für das gemeinsame Projekt.
Die Einsparung soll durch eine exaktere Zuteilung der notwendigen Düngermenge an das Saatkorn erreicht werden - „Punktgenaue Düngerapplikation bei der Maisaussaat“ (PuDaMa), so der Projektname. Dazu wird das heute übliche, kontinuierlich abgelegte Düngerband bei der Unterfußdüngung unterbrochen und die für die Jugendentwicklung der Maispflanze erforderliche Nährstoffmenge auf das notwendige Maß in erreichbarer Nähe direkt am Korn reduziert. Die Kornzwischenräume in der Reihe bleiben frei. Das mindert die notwendige Startdüngermenge und das Risiko der möglichen Auswaschung. Die technische Herausforderung besteht darin Kornablage und Zuteilung der Düngerportion exakt zu synchronisieren, so die Hochschule in einer Pressemitteilung.
Es wird erwartet, dass die reduzierte Düngermenge keinen Einfluss auf den Ertrag hat, denn die mit der Saat ausgebrachten Nährstoffe werden besonders in der frühen Jugendphase benötigt. Dann reicht auch das Wurzelwerk nur eingeschränkt in den verfügbaren Bodenraum. Neben den Gesichtspunkten der besseren Düngereffizienz sind auch Effekte zur Arbeitswirtschaft und Logistik wirtschaftlich relevant: Wenn weniger Dünger ausgebracht wird, kann die Einzelkornsämaschine in einem ohnehin engen Saisonfenster im Frühjahr mit weniger Nebenzeiten zur Befüllung, also mit höherer Schlagkraft beim Säen arbeiten. Darüberhinaus kann der Betrieb entsprechend Kosten für Transport und Umschlag sparen, wenn weniger Startdünger zur Einzelkornsämaschine gebracht werden muss.
Das Projekt wird über 3 Jahre gefördert und umfasst neben der Konzeption der technischen Lösung auch begleitende Untersuchungen zur Pflanzenentwicklung und zu wirtschaftlichen Aspekten der reduzierten Düngermenge. Die Ergebnisse werden regelmäßig auf Tagungen und in Zeitschriften publiziert.