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Schleppervergleich: Fronthydraulik

Wie gut sind die Frontkraftheber der 120er-Klasse? Wir zeigen die zwölf wichtigsten Details der Testschlepper und stellen interessante Lösungen der Zulieferer vor. 1. Bolzen ohne Splint: Angefaste Steckbolzen mit Passungsspiel lassen sich auch nach mehreren Jahren leichter stecken.

Lesezeit: 5 Minuten

Wie gut sind die Frontkraftheber der 120er-Klasse? Wir zeigen die zwölf wichtigsten Details der Testschlepper und stellen interessante Lösungen der Zulieferer vor.


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1. Bolzen ohne Splint

Angefaste Steckbolzen mit Passungsspiel lassen sich auch nach mehreren Jahren leichter stecken. Eine Verdrehsicherung minimiert den Verschleiß. Gut: Der Bolzen von John Deere braucht keinen Splint und kann sich nicht verdrehen. Vorhandene Schmiernippel müssen gut zugänglich sein.


2. Die passenden Koppelpunkte

Der Oberlenker ist standardmäßig auf beiden Seiten mit einem Kugelgelenk ausgestattet. Komfortabler bei häufigen Gerätewechseln ist hier – wie im Heck – die Ausstattung mit einem Fanghaken, wie z. B. beim Fendt. Die Unterlenker haben eine feste und eine schwimmende Arbeitsposition, die

ausreichend Pendelweg für z. B. Mähwerke bieten muss. Gut sind Lösungen mit eigenen Löchern für Fest- und Schwimmstellung. Weniger gut finden wir Lösungen mit flachgefrästen Bolzen (Stemplinger) für die unterschiedlichen Stellungen. Die Fanghaken sollten dieselbe Kategorie wie im Heck haben.


3. Guter Oberlenkerhalter

Der optimale Oberlenkerhalter ist stabil und lässt sich leicht handhaben. Gut: Der Oberlenker kann angebaut bleiben. Selbst beim kompletten Hochheben des Anbaugerätes darf der Halter nicht mit dem Oberlenker kollidieren und verbiegen. Bei Anbaufehlern dürfen keine Schäden entstehen, wie z. B. verbogene Haltesplinte bei Deutz-Fahr. Die Motorhaube und gegebenenfalls das Kühlerpaket sollten sich trotz Halter noch öffnen lassen. Auch wegklappbare Lösungen sind prima.


4. Ventilblock

Zur hydraulischen An- steuerung ist ein eigener Steuerblock ideal. Einfache Lösungen nutzen dagen häufig ein Hecksteuergerät in Verbindung mit einem Absperrhahn bzw. ein Umschaltventil.

Allerdings können so eventuell beide Funktionen gleichzeitig aktiv sein, was gefährlich ist. Sicherer sind Weichen z. B. von Sauter. Spezielle Zwischenadapter leiten das Öl zuerst vom Heckventil in die Weiche (6/2-Wegeventil). Hier entscheidet die Weichenstellung, ob das Öl wieder zurück zu den Hydraulikkupplern oder zur Fronthydraulik fließt. Der jeweils andere Kreis ist abgesperrt.


5. Frontzapfwelle

Die Standardwelle dreht 1 000 U/min bei Nenndrehzahl des Motors. Sie dreht im Uhrzeigersinn. Achtung: Bei vielen ist die nutzbare Leistung hier begrenzt. Bei einigen gibt es auch mehr Optionen: So sind auch Zapfwellen mit einer anderen Drehrichtung und anderen Drehzahlen am Markt. Neu sind schaltbare Zapfwellen mit zwei Drehzahlen (1 000/1 000E) z. B. von Sauter und Zuidberg. Sie sind besonders interessant für leistungsstarke Schlepper bei leichten Arbeiten. Eine stufenlose Zapfwelle gibt es bis jetzt noch nicht am Markt.


6. Sicher von außen bedienen

Eine Außenbedienung für den Frontkraftheber erleichtert das Koppeln eines Frontgerätes.

Schlepper mit elektrischen Steuergeräten lassen sich einfach mit einer Außenbedienung aus- bzw. auch nachrüsten. Gut sind einstellbare Hub- und Senkgeschwindigkeiten. Auch für einen dw-Anschluss bieten manche Hersteller eine Außenbedienung. Von den Testschleppern bot Valtra diese Möglichkeit. Eine externe Bedienung für die Frontzapfwelle ist nicht verbreitet und für die meisten Anwendungen auch nicht nötig.


7. Besser mit Dämpfung

Eine Stickstoffblase übernimmt die Federung des Frontkrafthebers. Ihre Größe ist von den Hydraulikzylindern abhängig. Wir empfehlen einen Stickstoffdämpfer auch bei gefederter Vorderachse einzubauen, gegen die Philosophie einiger Hersteller. Das befürchtete Aufschaukeln konnten wir noch bei keinem Testschlepper mit Schwingungsdämpfung feststellen. Ein günstiger Kugelhahn kann bei Bedarf die Dämpfung deaktivieren. Dies ist auch z. B. für Planierarbeiten sinnvoll.


8. Die richtigen Ölanschlüsse

Ein doppeltwirkender Anschluss vorn sollte wie die Schwingungstilgung zum Standard gehören. So lässt sich z. B. das Crossboard am Frontpacker verstellen oder ein gezogenes Mähwerk ausheben. Abreißkupplungen sind besonders einfach zu handhaben. Für Maschinen mit Hydraulikmotor (z. B. Kehrmaschinen), ist zusätzlich ein druckloser Rücklauf sinnvoll. So halten die Dichtungen des Motors länger. Der 300er von Fendt war der einzige im Test, für den ein dw-Anschluss nicht ab Werk lieferbar ist.


9. Steckdose

Auch die Steckdose für die Beleuchtungseinrichtung gehört zwingend zum Frontkraftheber. Für die Fahrt mit breiten Anbaugeräten während schlechter Sichtverhältnisse brauchen die Geräte Begrenzungsleuchten. Clever sind Steckdosen, die auch Signale von Arbeitsscheinwerfer und Rundumleuchte aufgelegt haben. Im Test punktete MF mit dieser Lösung.


10. Wiederhol-Scheinwerfer

Schlepper mit Fronthydraulik sollten unbedingt mit Zusatzscheinwerfern ausgestattet sein. Verdeckt ein Anbaugerät die normalen Scheinwerfer, sind die zusätzlichen Scheinwerfer vorgeschrieben. Aber aufgepasst: Mit eingeschalteten Wiederhol-Schein- werfern höher als 1,50 m darf man nicht schneller als 30 km/h fahren. Zusatzscheinwerfer müssen in den Fahrzeugpapieren eingetragen sein.


11. Einfacher mit Lageregelung

Mit einer Lageregelung kann man die untere und obere Endposition ähnlich wie beim Heckhubwerk begrenzen. Dies ist besonders bei zapfwellengetriebenen Geräten interessant. Die obere schützt die Zapfwelle vor Schäden, die untere fährt die Arbeitsposition an.


12. Hydraulische Entlastung

Für häufige Mäh- oder Mulcharbeiten sowie beim Schneeschieben ist eine hydraulische Entlastung des Frontkrafthebers empfehlenswert. Im Gegensatz zu den Entlastungsfedern hält sie den Auflagedruck des Arbeitsgerätes über den gesamten Hubbereich nahezu konstant. So lassen sich Narbenschäden und Verschleiß senken. Zudem sind auch keine Federn beim Koppelvorgang einzuhängen und einzustellen. Allerdings reagiert die hydraulische Entlastung in stark kupiertem Gelände und schneller Fahrt träger als Federn.


Eine hydraulische Entlastung regelt aktiv und lässt sich auch an älteren Schleppern nachrüsten. Auch bei den mechanischen Steuergeräten.

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