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Walze wechsel dich: Kerner Corona im top agrar-Test

Grubber und Packerwalze sind beim neuen Corona kein festes Paar mehr. Als erster Hersteller zeigte Kerner ein echtes Schnellwechselsystem für den Nachläufer. Das und die Wechselschare machen den Einsatz mit dem Grubber deutlich flexibler. Testbericht, Video und Fotostrecke finden Sie hier...

Lesezeit: 7 Minuten

Grubber und Packerwalze sind beim neuen Corona kein festes Paar mehr. Als erster Hersteller zeigte Kerner ein echtes Schnellwechselsystem für den Nachläufer. Das und die Wechselschare machen den Einsatz mit dem Grubber deutlich flexibler.


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Dieser Testbericht stammt aus der neuen top agrar 4/2017. Weiter unten finden Sie das Testvideo und die Bildergalerie Mehr zum Abo...


Bereits vor drei Jahren sind wir der Frage „mit oder ohne Walze grubbern“ nachgegangen. Beide Systeme haben in der Praxis ihre Berechtigung. Bei schwierigen, feuchten Verhältnissen lieber ohne Walze, bei Trockenheit natürlich mit möglichst intensiver Rückverfestigung. Beides zu können, würde den Grubber noch universeller machen. Deswegen unser Fazit damals: Ein Schnellwechselsystem der Walze, wie es sich bei den Scharen bewährt hat, wäre gut, um ohne Schrauberei immer optimal zu grubbern.



Neuentwicklung


Genau so ein System haben wir bei Kerner auf der letzten Agritechnica gefunden. Aber nicht nur das werkzeuglose An- und Abkoppeln der Walze ist neu, sondern der ganze Grubber. Wir haben den Corona eine Saison getestet – mit und ohne Walze und mit interessanten Eindrücken.


Der Corona ist 3-balkig aufgebaut und für den 3-Punkt-Anbau ausgelegt. Gut: Je zwei Unterlenker-Koppelpunkte ermöglichen sowohl den Anbau in Kat. 2 als auch in 3. Der stabile, trapezförmige Grundrahmen verbreitert sich vom ersten bis zum letzten Balken (Balkenabstand 70 cm). Wir haben die 3 m breite Version eingesetzt, die in Grundausstattung ohne Schare und Nachläufer 7 150 € zzgl. MwSt. kostet. Hydraulisch geklappt gibt es den Grubber auch in 4,5 und 5 m Arbeitsbreite.


Besonderheit des Corona ist die spiegelsymmetrische Aufteilung der Zinken. Die von beiden Seiten gleichmäßige Belastung zentriert den Grubber hinter dem Schlepper. Das ist besonders in Hanglagen von Vorteil. Eventuell ein Nebeneffekt: Einseitig beanspruchte Flügelschare lassen sich von der einen zur anderen Seite tauschen, das erhöht – wenn man rechtzeitig wechselt – die Standzeit. In unserem Test konnten wir die Verschleißteile allerdings nicht soweit herunterfahren.


Die Zinken haben einen Strichabstand von 30 cm. Dank großzügigem Durchgang und einer Rahmenhöhe von 83 cm konnten wir auch auf Mulchsaatflächen mit langem Stroh nach Lagergetreide immer verstopfungsfrei arbeiten. Kerner verbaut am Corona serienmäßig das Schnellwechselsystem „Connect 40“. Damit lassen sich Scharspitze, Flügel und Leitblech ohne zu schrauben tauschen. Dazu gibt es einen großen Schraubenschlüssel mit Kunststoffaufsatz, mit dem sich die Werkzeuge auf und wieder vom Stiel schlagen lassen. Wenn das Metall sauber ist, funktioniert das gut, haftet Erde an, sollte man den Stiel vorher säubern.


Schnell getauscht


Damit sich die Scharspitzen besser abschlagen lassen, haben sie eine kleine Finne. Dieser Steg hat noch eine weitere Funktion: Er soll vor allem auf schweren, lehmigen Böden als „Schollenteiler“ fungieren und die Krümelwirkung erhöhen. An der Unterseite arretieren die Schare per Schnappverschluss. Rückwärtsfahren bei abgesenktem Grubber sollte man vermeiden, sonst können die Spitzen vom Halter ziehen.


Das einteilige Flügelschar wird von einem Riegel sowohl vertikal als auch horizontal in Position gehalten, ein Klappsplint sichert das Ganze. Im Test konnte sich die Sicherung öffnen, mittlerweile gibt es schmalere Klappsplinte, die sicher im Schatten des Adapters laufen. Grubbert man ohne Flügel, bringt man statt des Flügels eine Schmutzplatte unterm Schar an, die den Adapter von unten sauber hält und ihn vor Verschleiß schützt. Für die Schmutzplatten bzw. die Flügelschare gibt es auf dem Rahmen sogar eine Parkposition – sehr gut.


Von flach bis tief


Bei der Scharauswahl bleiben kaum Wünsche offen. Für die flache Bodenbearbeitung beim Stoppelsturz gibt es ein Breitschar mit 80 mm oder ein Ganzbreitschar mit 100 mm. Geht es mit dem Corona in die Tiefe, montiert man die Schmalschare mit 55 mm. Leitbleche gibt es dazu in 80 oder 55 mm Breite.


Die Flügel sind für alle Scharformen immer dieselben. Alle Werkzeuge gibt es entweder aus gehärtetem Stahl oder (fast doppelt so teuer) in hartmetallbeschichteter Ausführung. Zwischen 5 und 8 cm fängt der Corona an sauber und ganzflächig zu arbeiten, bei der Tiefenlockerung mit Schmalscharen haben wir knapp 30 cm erreicht. Unter anderem wegen dieser Vielseitigkeit nennt Kerner seinen Corona auch

Hybridgrubber.


Bei der Zinkensicherung gibt es drei verschiedene Möglichkeiten: Für steinfreie Böden reicht die serienmäßige Scherbolzensicherung. Für 4 575 € Aufpreis sind die Werkzeuge des Corona mit je einer Feder mechanisch gesichert. Unser Testgrubber war mit der einstellbaren, hydraulischen Überlastsicherung geschützt. Das komfortable System mit zwei Stickstoffblasen (5 Zinken pro Blase) kostet allerdings auch stolze 5 820 € zusätzlich.


Praktisch sind die pendelnd aufgehängten Randbleche. Per Steckbolzen lassen sich diese zur Straßenfahrt arretieren, dann hält der Grubber die 3 m Transportbreite ein. Im Einsatz kann man die Bleche je nach Arbeitstiefe einstellen.


Das Einmischen von Pflanzenrückständen in den Boden erledigte der Corona gut. Für ein „sehr gut“ hätten die Zinken nach unserem Geschmack noch etwas intensiver mischen können. Da wir im Test „nur“ mit den 80 mm breiten Scharen unterwegs waren, Kerner mittlerweile aber auch die 100 mm breiten Spitzen zum intensiven Mischen anbietet, sollte der Corona diese Kür damit auch erfüllen.


Bequem verstellen


Die sechs serienmäßigen Nivellierscheiben hinter den Zinken heißen bei Kerner Sternradverteiler. Sie unterstützen das Einmischen und verhindern eine Schwadbildung durch die Schare. Die schräg angestellten, 50 cm großen Sternräder sind mit schützenden Torsionsgummis auf einem durchgehenden Querträger, der sogenannten Sternradbank, befestigt. Praktisch ist die zentrale Tiefeneinstellung der Scheiben über eine Spindel. Allerdings muss man die Scheiben bei einer größeren Veränderung der Arbeitstiefe auch etwas anpassen, da die Spindel der Sternradbank am Hauptrahmen angelenkt ist. Kleinere Anpassungen gleicht diese Anlenkung aber automatisch aus.


Ebenfalls bereits in der Grundausstattung enthalten ist die hydraulische Tiefenverstellung des Grubbers. Das funktioniert beim Corona ohne Klipse an der Kolbenstange über ein Master & Slave-System der beiden Hydraulikzylinder. Das Öl vom ersten Zylinder (Master) strömt dabei in den zweiten (Slave), so gewährleistet man den Gleichlauf beider Zylinder. Tiefer geht relativ schnell, will man flacher grubbern, dauert das etwas länger. Mittlerweile hat Kerner hier Feintuning an den Querschnitten im Hydrauliksystem vorgenommen. Gut gefallen hat uns die gelaserte Tiefenskala mit ihrem großen Zeiger.


Gut gefangen


Für 500 € extra ist der Corona mit dem neuen Schnellwechselrahmen für den Nachläufer ausgestattet. Damit kann man schnell zwischen zwei Walzen wechseln. Die Aufnahmen des Nachläuferrahmens greifen dabei in den Schnellwechselrahmen und werden einfach mit zwei Steckkeilen gesichert. Mit Hilfe der hydraulischen Tiefenverstellung ist das Fangen der Walze wirklich leicht – Vorausetzung die Walze steht gerade.


Mit oder ohne


Wir konnten unseren Testgrubber sowohl mit der 370 kg schweren Gelben Cracker Walze (GCW 601), als auch mit der 667 kg schweren Cracker Walze (CW 550) einsetzen. Die Zahlen geben jeweils den Durchmesser der Walzen an. Beide Walzen sind mit der Kerner-Messerschiene ausgestattet, die zwischen den Walzenringen die Schollenteilung übernimmt. Über eine Rasterschiene kann man den Eingriff der Messer in acht Stufen verstellen. Das ist gut, ging an unserem Grubber teilweise aber etwas schwer. Ein etwas längerer (vielleicht herausziehbarer) Hebel würde das Verstellen erleichtern.


In der Praxis werden die wenigsten den Corona wie wir mit zwei unterschiedlichen Walzentypen einsetzen. Vielmehr ist das Grubbern ohne Walze die echte Alternative, die der Kerner-Grubber bietet. Dann müssen die beiden vorderen Stützräder (1 250 €) die Tiefenführung übernehmen. Dank des schlanken Rahmens laufen die Räder innerhalb der Arbeitsbreite, per Spindel lassen sie sich verstellen. Dass die schöne Tiefenskala an den Rädern verschmutzt, bleibt kaum aus. Genauso gut kann man aber die Umdrehungen der Spindel beim Verstellen zählen.


Bleiben Kleinigkeiten wie die optionale Werkzeugkiste, die stabile Beleuchtung oder die gut gekennzeichneten Ölschläuche mit Kennfix-Steckern. Neben der einwandfreien Verarbeitung machen diese Kleinigkeiten den Kerner-Neuzugang zu einem Grubber, der sicherlich seinen Preis, uns aber richtig gut gefallen hat. In der kompletten Testausstattung lag der Corona C300 mit mittelschwerer Walze bei üppigen 20 500 € zzgl. MwSt.

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