Schwadet ein guter, motivierter Mitarbeiter genauso präzise wie ein automatisches Lenksystem? Die Fachhochschule Osnabrück wollte es in Mecklenburg-Vorpommern ganz genau wissen. Die Agrar GmbH Gut Ferdinandshof bewirtschaftet mitten in Mecklenburg-Vorpommern etwa 3 000 ha Grünland.
Schwadet ein guter, motivierter Mitarbeiter genauso präzise wie ein automatisches Lenksystem? Die Fachhochschule Osnabrück wollte es in Mecklenburg-Vorpommern ganz genau wissen.
Die Agrar GmbH Gut Ferdinandshof bewirtschaftet mitten in Mecklenburg-Vorpommern etwa 3 000 ha Grünland. Optimale Voraussetzungen, um den Fahrer sowie ein automatisches Lenksystem beim Schwaden an die Leistungsgrenze zu bringen. Der Betrieb arbeitet bereits seit sieben Jahren mit Lenksystemen, doch der Grünlandeinsatz mit dieser Technik ist neu. Jetzt wollen es die Betriebsleiter genau wissen. Sie möchten die Flächenleistungen bei der Grasernte steigern und das Optimum aus den zur Verfügung stehenden Maschinen holen.
Satellit gegen Mensch
Die Fachhochschule Osnabrück nutzte die Chance und hat den Vergleich „Schwaden mit Lenksystem und RTK-Signal und Schwaden ohne Lenksystem“ auf dem Betrieb begleitet. „Jeder Fahrer möchte so präzise wie möglich arbeiten. Aber ohne ein automatisches Lenksystem wird das bei Arbeitsbreiten über 12 m und hohen Arbeitsgeschwindigkeiten bereits nach kurzer Zeit zu einer echten Herausforderung“, erklärt Nils Nihues, der den Versuch im Rahmen seiner Bachelorarbeit betreut hat.
Das ist keine neue Erkenntnis. Doch das Ergebnis, dass die Variante „Schwaden mit Lenksystem“ bei 12,40 m Arbeitsbreite des Schwaders nur eine durchschnittliche Überlappung von 4 cm realisieren konnte, überraschte die Praktiker schon.
Der hochkonzentrierte Fahrer ohne Lenksystem kam im Versuch auf eine durchschnittliche Überlappung von sehr guten 38 cm. Mit einer Fläche von 3 000 ha Grünland und 4 Schnitten im Jahr, ergibt sich für die Agrar GmbH Gut Ferdinandshof durch das Lenksystem mit RTK-Korrektur ein Einsparpotenzial von 5 230 €/Jahr. Zugrunde gelegt sind die Maschinenkosten für Schwader und Traktor sowie die anfallenden Lohnkosten. Beim Schwaden ist diese Einsparung nur durch eine bessere Ausnutzung der Arbeitsbreite möglich.
Künftig mehr auslasten
Nach diesem Ergebnis liegt es für die Betriebsleiter der Agrar GmbH auf der Hand, die Präzisionslenkung künftig in der gesamten Prozesskette Grünlandpflege und Grasernte einzusetzen. Sie erhoffen sich dadurch ein Einsparpotenzial von 25 € je ha. Wird mithilfe eines Lenksystems geschwadet, können die Fahrer der Abfahrfahrzeuge die Fahrspuren des Schwaders annehmen.
Durch einen eingestellten Versatz wäre es sogar möglich, dass Feldhäcksler und Abfahrgespann automatisch parallel zueinander fahren und kein Lenken der Fahrer mehr nötig ist. Hier lässt sich noch einmal Geld sparen. Und wenn man dann berücksichtigt, dass die Fahrer ihre Maschinen mithilfe eines Lenksystems entspannter an der Leistungsgrenze fahren können, sollten zumindest die Betriebe, die bereits über ein Lenksystem verfügen, nicht zögern, es auch auf dem Grünland einzusetzen. Nils Nihues
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Schwadet ein guter, motivierter Mitarbeiter genauso präzise wie ein automatisches Lenksystem? Die Fachhochschule Osnabrück wollte es in Mecklenburg-Vorpommern ganz genau wissen.
Die Agrar GmbH Gut Ferdinandshof bewirtschaftet mitten in Mecklenburg-Vorpommern etwa 3 000 ha Grünland. Optimale Voraussetzungen, um den Fahrer sowie ein automatisches Lenksystem beim Schwaden an die Leistungsgrenze zu bringen. Der Betrieb arbeitet bereits seit sieben Jahren mit Lenksystemen, doch der Grünlandeinsatz mit dieser Technik ist neu. Jetzt wollen es die Betriebsleiter genau wissen. Sie möchten die Flächenleistungen bei der Grasernte steigern und das Optimum aus den zur Verfügung stehenden Maschinen holen.
Satellit gegen Mensch
Die Fachhochschule Osnabrück nutzte die Chance und hat den Vergleich „Schwaden mit Lenksystem und RTK-Signal und Schwaden ohne Lenksystem“ auf dem Betrieb begleitet. „Jeder Fahrer möchte so präzise wie möglich arbeiten. Aber ohne ein automatisches Lenksystem wird das bei Arbeitsbreiten über 12 m und hohen Arbeitsgeschwindigkeiten bereits nach kurzer Zeit zu einer echten Herausforderung“, erklärt Nils Nihues, der den Versuch im Rahmen seiner Bachelorarbeit betreut hat.
Das ist keine neue Erkenntnis. Doch das Ergebnis, dass die Variante „Schwaden mit Lenksystem“ bei 12,40 m Arbeitsbreite des Schwaders nur eine durchschnittliche Überlappung von 4 cm realisieren konnte, überraschte die Praktiker schon.
Der hochkonzentrierte Fahrer ohne Lenksystem kam im Versuch auf eine durchschnittliche Überlappung von sehr guten 38 cm. Mit einer Fläche von 3 000 ha Grünland und 4 Schnitten im Jahr, ergibt sich für die Agrar GmbH Gut Ferdinandshof durch das Lenksystem mit RTK-Korrektur ein Einsparpotenzial von 5 230 €/Jahr. Zugrunde gelegt sind die Maschinenkosten für Schwader und Traktor sowie die anfallenden Lohnkosten. Beim Schwaden ist diese Einsparung nur durch eine bessere Ausnutzung der Arbeitsbreite möglich.
Künftig mehr auslasten
Nach diesem Ergebnis liegt es für die Betriebsleiter der Agrar GmbH auf der Hand, die Präzisionslenkung künftig in der gesamten Prozesskette Grünlandpflege und Grasernte einzusetzen. Sie erhoffen sich dadurch ein Einsparpotenzial von 25 € je ha. Wird mithilfe eines Lenksystems geschwadet, können die Fahrer der Abfahrfahrzeuge die Fahrspuren des Schwaders annehmen.
Durch einen eingestellten Versatz wäre es sogar möglich, dass Feldhäcksler und Abfahrgespann automatisch parallel zueinander fahren und kein Lenken der Fahrer mehr nötig ist. Hier lässt sich noch einmal Geld sparen. Und wenn man dann berücksichtigt, dass die Fahrer ihre Maschinen mithilfe eines Lenksystems entspannter an der Leistungsgrenze fahren können, sollten zumindest die Betriebe, die bereits über ein Lenksystem verfügen, nicht zögern, es auch auf dem Grünland einzusetzen. Nils Nihues