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Biolandhof in Hattingen

Aktionstage Ökolandbau NRW: Ministerin sieht Handlungsbedarf bei Tierwohl

Das Thema Tierwohl ist anscheinend im Handel angekommen, diesen Eindruck gewinnt man zumindest im Supermarkt. Doch dahinter stecken vielfach nur Absichtserklärungen für die nächsten 10 Jahre.

Lesezeit: 3 Minuten

NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser und Ute Rönnebeck, Vorstand Landesvereinigung ökologischer Landbau NRW (LVÖ), sind sich über die wachsende Bedeutung des Tierwohls in der Land- und Ernährungswirtschaft einig.

Beim gemeinsamen Besuch des Bioland-Schultenhof in Hattingen unterstrichen beide am Freitag die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen zum Wohle der Nutztiere, aber auch im Sinne der Verbraucher. Die LVÖ wies auf die seit Jahren geltenden strengen Richtlinien, Tierwohl-Vorschriften und entsprechenden Kontrollen für Ökobetriebe in NRW hin, die Vorbildfunktion hätten.

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Das Thema Tierwohl ist im Handel angekommen. So jedenfalls erweckt es den Eindruck, sobald man in diesen Tagen durch die Tür eines Discounters oder Supermarktes tritt. Überall Plakate, Flyer und Hinweise auf eigene Initiativen und Absichtserklärungen für Tierwohl-konforme Lebensmittelprodukte. Doch hinter den Ankündigungen und Zukunftsversprechen auf mehr Platz in den Tierställen, stecken vielfach nur Absichtserklärungen für die nächsten 10 Jahre, kritisiert die LVÖ.

Gleichzeitig gewinnen Fragen zur artgerechten Tierhaltung und zum Tierwohl beim Lebensmitteleinkauf immer mehr an Bedeutung. Mit ein Grund, weshalb die Nachfrage nach Fleisch und Wurstwaren aus ökologischem Anbau stetig wächst. "Die Menschen an Rhein und Ruhr zeigen mit ihrem Einkaufsverhalten, dass sie großes Vertrauen in die Bio-Fleischprodukte haben und diese möglichst aus NRW wollen", interpretiert LVÖ-Vorstand Ute Rönnebeck den ungebrochenen Bio-Boom bei Direktvermarktern, im Naturkostfachhandel und im Einzelhandel.

"Bereits vor sieben Jahren haben die Bioverbände in NRW in einem vom Landwirtschaftsministerium geförderten Projekt Kriterien für Tierwohl entwickelt und ein Kontrollverfahren konzipiert. Seitdem wird dieses Gesamtkonzept in allen verbandszugehörigen NRW-Ökobetrieben umgesetzt. Wir arbeiten dabei nach dem Prinzip einer umfassenden Tierwohl-Beratung und strengen Kontrolle durch neutrale Kontrollstellen."

Auch für Ministerin Heinen-Esser zeichnet sich der Ökolandbau unter anderem durch seine hohen Anforderungen an das Tierwohl aus. "Mit ihrem Tierwohl-Konzept gehen die Ökolandbau-Verbände klar voran. Mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung ist eine der drängendsten agrarpolitischen Aufgaben, der wir uns angenommen haben. Die neue Bundesregierung muss die Umsetzung der Empfehlungen der Borchert-Kommission ganz oben auf die Agenda setzen.

Unsere Initiativen in Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Nutztierhaltungsstrategie bilden hierfür eine wesentliche Grundlage und liefern wichtige Impulse. Beratungsprojekte und Fördermaßnahmen sollen ausgebaut werden. Dazu gehören zum Beispiel die Förderung von Tierwohlställen, der Weidehaltung und von Haltungsverfahren auf Stroh. Auch sollen regionale Schlachtstrukturen und mobile Schlachteinheiten gestärkt werden".

Einig sind sich Ministerin Heinen-Esser und Ute Rönnebeck über den Bedarf an Beratung und Aufklärung von Landwirtinnen und Landwirten. Denn Tierwohl ist nicht nur eine Frage des Platzangebotes. Vom Stallbau, über Außenbereiche, Tierzucht, körperliche Eingriffe wie Schwänze kupieren, dem Einsatz von Medikamenten, bis hin zur Frage der Schlachtverfahren und -umstände. Dies alles sind vielfältige Fragen, die im Laufe der nächsten Jahre durch politische Initiativen und eigene Anstrengungen in Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel gelöst werden müssen.

"Daher sehen wir auch als Bio-Verbände die Notwendigkeit der vielfältigen Verbraucheraufklärung, einer verpflichtenden Tierwohlkennzeichnung, wie auch einer angepassten betrieblichen Förderung als wichtige Handlungsfelder für die Politik in Düsseldorf, Berlin und Brüssel", betont Ute Rönnebeck.

Aktionstage Ökolandbau NRW 2021

Vom 28. August bis zum 12. September finden die "Aktionstage Ökolandbau NRW" statt. Trotz Corona-Pandemie und Unsicherheiten über Veranstaltungsformate, haben sich zahlreiche Bio-Bauern aus NRW entschlossen, die seit Jahren beliebte zweiwöchige Info-Kampagne auch in diesem Jahr durchzuführen. Landesweit öffnen ökologisch wirtschaftende Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe ihre Hoftore für große und kleine Besucher. Das Thema Tierwohl steht in diesem Jahr gerade bei tierhaltenden Betrieben im Vordergrund.

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