Die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) sieht die Ergebnisse des jüngsten Öko-Barometers im Hinblick auf agrarpolitische Entscheidungen als richtungsweisend.
Der Verband hob unter Berufung auf die Erhebung hervor, dass acht von zehn Befragten - meist jüngere Verbraucher mit höherem Bildungsabschluss aus Großstädten oder dem ländlichen Raum - vorzugsweise im Supermarkt Biolebensmittel kauften.
Sie griffen am häufigsten zu Bio-Eiern sowie -Gemüse oder -Obst und gäben als Hauptbeweggründe eine artgerechte Tierhaltung, möglichst naturbelassene Lebensmittel und die Unterstützung regionaler Betriebe an. Sie informierten sich aus eigener Initiative und würden beim Kauf von Bioprodukten Aspekte wie den Schutz von Umwelt, Klima und Tieren sowie faire Produktions- und Handelsbedingungen als Vorteile sehen, so die AöL.
Corona verstärke diese Tendenzen weiter: Es werde mehr selbstgekocht und häufiger regional sowie biologisch eingekauft, was viele der Befragten auch nach Ende der Pandemie beibehalten wollten. Die Nachfrage nach Bio werde weiter steigen, prognostizierte die Assoziation.
Auch die Mitgliedsunternehmen berichteten von einer dynamischen Entwicklung des Absatzmarktes. Der Anteil ökologischer Rohwaren, die von außerhalb der EU nach Deutschland importiert würden, sei jedoch noch immer hoch, erklärte die AöL.
Die Frage, wie die deutsche Ökolandwirtschaft mit der seit Jahren dynamisch steigenden Nachfrage nach Biolebensmitteln schritthalten könne, werde auch nicht durch die jetzt vorliegenden Beschlüsse zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) beantwortet, beklagte der geschäftsführende AöL-Vorstand Dr. Alexander Beck. Um eine marktgerechte Produktion zu etablieren, müsse die GAP so umgesetzt werden, dass diese die einheimische Ökoproduktion viel deutlicher fördere.
Beim Blick auf die GAP werde klar, dass die aktuell politisch Verantwortlichen die Wünsche der Bürger und damit der Gesellschaft nicht verstanden hätten, sagte Beck. Es bleibe zu hoffen, dass dies zügig korrigiert werde.