Prämienverlust
Biobauern drohen Verlierer der EU-Agrarreform 2023 zu werden
Anders als ihre konventionellen Kollegen können die Biobauern viele der kommenden Eco-Schemes ab 2023 nicht nutzen. Sie können also nicht die Basisprämie gleichwertig aufstocken. Der Frust ist groß.
Bis 2030 sollen 30 % der Agrarfläche in Deutschland ökologisch bewirtschaftet werden, aktuell sind es 10 %. Die neue EU-Agrarreform könnte jedoch eine Stagnation oder sogar eine Umkehr zur konventionellen Landwirtschaft bewirken, befürchten die Bioverbände.
Denn laut einem Bericht im Magazin Spiegel müssen Biobetriebe mit bis zu 20 % Verlusten bei den Prämien rechnen. Bekanntlich erhalten Landwirte ab 2023 für ihre Flächengröße nur noch eine Basisprämie und müssen diese mit Umweltleistungen aufstocken, um auf das bisherige, einkommenswirksame Niveau zu kommen. Die Ökoverbände beklagen nun aber, dass die besonders lukrativen Ökoregeln für sie gar nicht nutzbar sind.
Noch zu früh für Panik
Prof. Sebastian Lakner von der Uni Rostock beschwichtigt hingegen, dass jetzt noch gar nicht absehbar sei, wie viel Biolandwirte letztlich an Förderung verlieren. U.a. weil die Länder auf die zweite Säule starken Einfluss haben. Und hier stehe noch nicht endgültig fest, wie die Ökoprämie für Biobetriebe ausgestaltet wird. Mit den unterschiedlichen Förderlinien – 1. Säule und 2. Säule – und noch dazu komplizierten juristischen Vorgaben ist die Gefahr nach Ansicht Lakners hoch, dass Fördermaßnahmen sich gegenseitig kannibalisieren.
Denn es gibt das Verbot der Doppelförderung. Das heißt, für eine Leistung darf nicht zweimal gezahlt werden. Wenn also eine Umweltleistung durch die Ökoprämie aus der zweiten Fördersäule honoriert wird, kann der Landwirt dafür keine Umweltprämie aus der ersten Säule beziehen und umgekehrt.
Ökoprämie als Ausgleich muss steigen
Zwar verlieren durch die...
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