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Biofläche kratzt an 9%-Grenze
Der Anteil des Ökolandbaus an der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist in Deutschland 2018 auf 8,9 % gewachsen. Bei den Betrieben liegt der Anteil bei 12 %. Die Zahlen veröffentlichte der Bio Dachverband BÖLW heute bei der Biofach in Nürnberg.
Der Anteil des Ökolandbaus an der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist 2018 von bisher 8,2% auf 8,9% gewachsen. Laut Berechnungen des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) legte die heimische Öko-Fläche in 2018 um 109.863 ha (+8,0 %) auf insgesamt 1.483.020 ha zu. Die Zahl der Ökobetriebe stieg im abgelaufenen Jahr auf 31.122 Betriebe. Danach entschieden sich 2018 1.727 Betriebe für den Einstieg in die Öko-Landwirtschaft. Damit waren zum Jahreswechsel 11,7 % aller Landwirtschaftsbetriebe Bio-Höfe, teilte der BÖLW auf der heute beginnenden Biofach in Nürnberg weiter mit.
Nach den Berechnungen erreichte die Biobranche 2018 ein Umsatzplus von 5,5 % mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken und ein Marktvolumen von insgesamt 10,91 Mrd. €. Im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) kletterte der Umsatz mit Biolebensmitteln 2018 um 8,6 % auf 6,43 Mrd. €. Der Naturkostfachhandel inklusive der Hofläden steigerte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,8% auf insgesamt 2,93 Mrd. €. Am gesamten Bio-Markt hat der LEH nun einen Anteil von knapp 60 Prozent, der Naturkostfachhandel einen Anteil von etwa 27 %.
Der BÖLW-Vorsitzende Felix Prinz zu Löwenstein appellierte an die Bundesregierung, jetzt entschieden zu handeln, damit die Bio-Dynamik verstetigt werde. Bio-Markt und ökologische Landwirtschafts-, -Verarbeitungs- und -Handelsbetriebe müssten sich im Einklang entwickeln. Es gelte nun, das neue Bio-Recht sinnvoll auszugestalten, in entsprechende Forschung und Entwicklung zu investieren, Umweltleistungen verlässlich zu honorieren und die Absatzentwicklung heimischer Bio-Produkte stärker voranzubringen.
Als „entscheidend“ bezeichnete zu Löwenstein erneut die Reform der Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP). Die GAP müsse schrittweise so umgebaut werden, dass Bauern für Leistungen entlohnt würden, welche die Gesellschaft von ihnen benötigt und für die der Markt die Landwirte nicht bezahlt. Dazu müssten 70 % der Steuergelder künftig die Bauern honorieren, die freiwillig mehr tun für Umwelt, Klima, Artenvielfalt. „Schon jetzt muss Bundesministerin Klöckner Mittel aus den Flächenzahlungen (1. Säule) in die Agrarumweltprogramme (2. Säule) umschichten. Sonst geht den Bundesländer das Geld für Agrarumweltprogramme, den Umbau der Tierhaltung und Öko aus“, sagte er.