Mit einer Resolution hat der Verband Bioland seine Ablehnung gegen eine Deregulierung der neuen gentechnischen Züchtungsmethoden untermauert. Diese wurde letzte Woche auf der Bioland-Delegiertenversammlung in Fulda verabschiedet.
Sechs Forderungen werden darin an die Politik gerichtet. Dazu gehört insbesondere, dass auch gentechnisch veränderte Organismen (GVO) aus neuen Züchtungsmethoden gekennzeichnet werden, damit diese jederzeit als solche erkannt werden können. Die Wahlfreiheit müsse sowohl beim Anbau als auch im Supermarktregal gewährleistet bleiben, so Bioland. Zudem ruft der Ökoverband dazu auf, die organisch-biologische Pflanzenzüchtung stärker zu fördern, um die Ausbauziele im Ökolandbau zu erreichen.
In anderen Ländern seien bereits Pflanzen auf dem Markt, die mit neuen Züchtungsmethoden entwickelt worden seien. Dies sei ein großes Problem für die ökologisch wirtschaftenden Betriebe, warnt der Anbauverband. Für die Biobetriebe sei es von existenzieller Bedeutung, dass sie ihre Lebensmittel frei von Gentechnik halten könnten. „Sonst verlieren sie das Bio-Siegel“, gab Bioland-Präsident Jan Plagge zu bedenken.
EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski sicherte beim Agrarrat im September zu, dass die Kommission im zweiten Quartal 2023 einen Gesetzesvorschlag zum Gentechnikrecht präsentieren werde. Es sei wichtig, dass der Vorschlag ausgewogen sei. Beispielsweise müsse der Ökolandbau in hinreichender Weise vor einer Kontamination mit Produkten, die mittels der neuen gentechnischen Verfahren gewonnen worden seien, geschützt werden, so seinerzeit der Agrarkommissar.