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Klimapaket

Bioland sehr enttäuscht über "Weiter so" bei Klima und Landwirtschaft

Für Bioland sind die Klimaschutzvorschläge der Bundesregierung völlig unzureichend. Ministerin Klöckner habe bei den Einsparpotenzialen getrickst und würde eine Agrarwende verhindern.

Lesezeit: 3 Minuten

Bioland kritisiert den letzte Woche vorgelegten 10-Punkte-Plan von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zur Erreichung der Klimaziele im Bereich Landwirtschaft als unzureichend und schöngerechnet.

„Das Maßnahmenpaket basiert auf unrealistischen Annahmen und viel zu geringen Mindestwerten der berechneten Treibhausgaseinsparungen der Einzelmaßnahmen. Sie umschifft die zentrale Aufgabe eines Umbaus zur Kreislaufwirtschaft, die nur mit einer flächengebundenen Tierhaltung möglich ist. So werden die Klimaziele für 2030 im Bereich Landwirtschaft nicht zu erreichen sein“, sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland. Bis 2030 muss der Sektor Landwirtschaft in der gleichnamigen Quellgruppe eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen von 11 bis 14 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten gegenüber 2016 erbringen.

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Von Klöckner‘s 10-Punkte-Plan zahlen laut Plagge nur die ersten fünf Maßnahmen auf die Quellgruppe Landwirtschaft ein, die weiteren Maßnahmen sind der Quellgruppe Landnutzung, Landnutzungsänderung zuzuordnen. Rechne man die unteren und damit realistischen Werte dieser fünf Maßnahmen zusammen, ergebe sich nur eine Emissionsminderung von 5,5 Mio. t CO2-Äquivalenten. „Für das Klimaziel der Landwirtschaft weist Klöckner‘s Maßnahmenpaket eine massive Unterdeckung von 5,5 Mio. t CO2-Äquivalenten gegenüber dem Minimalziel der geforderten 11 Mio. t CO2 auf“, kritisiert Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik bei Bioland und ergänzt: „Nur mit einem konsequenten Umbau zur Kreislaufwirtschaft ist das möglich. Dazu ist eine Abstockung der Tierbestände unumgänglich. Ministerin Klöckner schließt diese Option jedoch kategorisch aus.“

Bioland spricht sich dagegen für eine Stärkung der Kreislaufwirtschaft und einem Förderstopp für die „industrielle Tierhaltung“ aus. Enttäuscht ist der Verband auch, dass Klöckner den Bau von Güllelagern und -aufbereitungsanlagen sowie von Biogasanlagen fördern will, obwohl eine Strategie zur Senkung der Tierbestände längst überfällig sei. „Viel Beton ändert an den Ursachen der Nährstoffüberschüsse und der Intensivhaltung der Tiere nichts. Was z.B. in den Niederlanden längst auf der Agenda steht, wird in Deutschland wieder einmal ignoriert“, sagt Wehde.

Für Plagge ist Klöckner’s Vorgehen unverantwortlich: „Seit Jahrzehnten ist klar, dass zu viel Gülle und damit Nitrat in unserem Grundwasser landet, die Tierbestände viel zu hoch sind und Deutschland Jahr um Jahr wichtige EU-Umweltziele verfehlt. Wir alle zahlen dafür den Preis doppelt und dreifach. Für die Umweltschäden mit zusätzlichen Steuergeldern, für den Aufwand der Grundwasseraufbereitung und zusätzlich noch für die kommenden EU-Strafen.“

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