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Grüne Woche

BMEL zeichnet Ökobetriebe aus

Die Gewinner des Bundeswettbewerbs Ökologischer Landbau stehen fest und erhielten auf der Grünen Woche ihre Auszeichnung.

Lesezeit: 6 Minuten

Auf der Grünen Woche hat die Bundesagrarministerin Julia Klöckner am Donnerstag die drei Gewinner des diesjährigen Bundeswettbewerbs Ökologischer Landbau ausgezeichnet.

An den Preisträgern könne und solle man sich ein Beispiel nehmen, sie würden den ökologischen Landbau besonders innovativ und vorbildlich voranbringen, betonte Klöckner. Die Betriebe wirtschafteten bereits länger, teils erheblich länger nach Ökokriterien, als es den Bundeswettbewerb überhaupt gebe.

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Ausgezeichnet wurden:

Hof Luna in Freden für die Zucht und den Erhalt vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen, für das langjähriges Engagement im Naturschutz sowie für die Integration des Betriebes in eine außerfamiliäre Gemeinschaft mit zahlreichen Bildungsangeboten.

Schloss Gut Obbach in Euerbach-Obbach für den vorbildlichen Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten.

Solidarische Landwirtschaft Schinkeler Höfe westlich von Kiel für seine Solawi-Organisation als Verbund von vier Bio-Unternehmen sowie für die Weiterführung traditioneller Vermarktungswege.

Die ausgezeichneten Betriebe erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro. Insgesamt hatten sich 15 Betriebe für den Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau 2019 beworben.

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Hof Luna

Mit dem Hof Luna aus Freden (Leinebergland) freut sich Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Der Betrieb züchtet nicht nur vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen, sondern engagiert sich auch seit vielen Jahren für den Naturschutz. Ich freue mich sehr darüber, dass die Jury diesen Einsatz würdigt und einer der Förderpreise nach Niedersachsen geht!"

Der Betrieb von Wilhelm Bertram umfasst rund 160 ha Acker- und Grünland im Leinebergland und wird seit 1987 biologisch-dynamisch bewirtschaftet. Kernanliegen des Betriebsleiters ist es, die Aspekte Tierhaltung, Milchproduktion, Landschaftsgestaltung und Naturschutz zusammen zu denken und umzusetzen. Den Schwerpunkt des Hofes bilden die roten „Angler Rinder" alter Zuchtrichtung, die zu den akut gefährdeten Nutztierrassen zählen. In den vergangenen 30 Jahren hat Betriebsleiter Wilhelm Bertram zahlreiche Obstbaumpflanzungen und Feuchtbiotope angelegt und eine Vielzahl an Heckengehölzen mit zirka 60 Arten auf über vier Kilometern Länge gepflanzt. Im Sinne der Europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie verbinden die über die Weiden verteilten Heckenlinien zudem die umliegenden Wälder miteinander, so dass sich auch wandernde Wildtierarten ungestört bewegen können.

Der Hof Luna erhält den Förderpreis für seine gesamtbetriebliche Konzeption. Neben der Zucht und dem Erhalt vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen sowie dem langjährigen Engagement im Naturschutz lobte die Jury insbesondere auch die Gründung eines Fördervereins mit zahlreichen Bildungsangeboten, für Jugendliche und Erwachsene, zum Beispiel zu umweltpädagogischen Arbeiten.

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Naturland Betrieb Schloss Gut Obbach

Gewinner ist auch der Naturland Betrieb Schloss Gut Obbach in Euerbach-Obbach bei Schweinfurt. Naturland Präsidiums-Mitglied Peter Warlich gratulierte: „Das Betriebsleiterpaar Petra Sandjohann und Bernhard Schreyer zeigen auf beeindruckende Weise, dass die Vermarktung hofeigener Produkte innerhalb einer regionalen Wertschöpfungskette ein großer Erfolg werden kann.“

Bei allen Wertschöpfungsketten, die sich im Laufe der Jahre aufgebaut haben, seien die beiden aktiv auf die Lebensmittel verarbeitenden Handwerksbetriebe im Umland zugegangen, um neue hofeigene authentische Öko-Lebensmittel unter ihrem eigenen Logo zu entwickeln.

Der Naturland Betrieb Schloss Gut Obbach im unterfränkischen Euerbach ist im Besitz der Familie Schäfer. Er wird seit 1998 vom Ehepaar Bernhard Schreyer und Petra Sandjohann verwaltet, die den Betrieb auch direkt auf die ökologische Wirtschaftsweise nach Naturland Richtlinien umstellten. Seit 2007 ist das Gut zudem Mitglied im bundesweiten Netzwerk der Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau und seit 2017 im BioRegio Betriebsnetz Bayern aktiv.

Auf 272 ha Ackerflächen werden neben verschiedenen Getreidearten und Kleegras vor allem Sonnenblumen, Linsen, Erbsen und Kartoffeln angebaut. Zudem gibt es eine drei Hektar große Obstanlage mit über 80 Apfelsorten, Birnen, Aprikosen und weiteren Obstsorten. Als Dienstleister bietet das Gut anderen Öko-Betrieben die Aufbereitung und Lagerung von Saatgut, Leguminosen, Konsumgetreide sowie Schälsonnenblumen in ihrer hochmodernen Trocknungs- und Reinigungsanlage an.

Dem Betriebsleiterehepaar war und ist es wichtig, die hofeigenen Erzeugnisse nicht anonym zu verkaufen, sondern aktiv nach Wegen zu suchen, die Lebensmittel im Betriebsumfeld zu vermarkten. Dabei wird stets auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe Wert gelegt. In vielen Gesprächen konnten z. B. lokale Brauer, Müller, Bäcker, Imker und Obstverarbeiter langfristig für die Verarbeitung und die gemeinsame Vermarktung ihrer Erzeugnisse gewonnen werden. Weitere Partner und Abnehmer sind regionale Lebensmittel-Einzelhändler, Naturkostläden, Gastronomen und Kindergärten. Alle Hof-Produkte werden mit dem Logo des Schloss Gut Obbach vermarktet, das die Kunden seit langem mit hochwertigen, regional erzeugten Öko-Lebensmitteln verbinden.

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Bioland freut sich mit Schinkeler Höfe

„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) Schinkeler Höfe, in der gleich vier Bioland Betriebe aktiv sind. Es ist so wichtig, dass zwischen Verbrauchern und Bauern solche engen Verbindungen entstehen können und auch wirtschaftlich gelebt werden“, sagte Jan Plagge, Präsident Bioland.

Hier wird seiner Erfahrung nach mehr Pionierarbeit geleistet und in der Praxis gezeigt, wie die Zukunft der Landwirtschaft eigenverantwortlich gestaltet werden kann. Auch die Jury habe den Wert erkannt und nun das Engagement mit dem Bundespreis Ökolandbau honoriert, so Plagge.

Die Schinkeler Höfe sind ein Zusammenschluss der drei Bioland-Höfe Mevs, Rzehak und dem Wurzelhof sowie der Bioland-Bäckerei Kornkraft aus dem Kieler Raum. Gemeinsam mit rund 400 engagierten Verbrauchern bilden sie eine solidarische Landwirtschaft. Alle vier Unternehmen wirtschaften seit den 1980er Jahren ökologisch, die Höfe Mevs und Rzehak bereits in der zweiten Generation.

Dieter Pansegrau vom Wurzelhof: „Unsere Solawistas tragen unser Ernterisiko voll und ganz mit. Dafür profitieren sie durch die Nähe zu uns Erzeugern und das Wissen um die Produktionsbedingungen. Dieses gegenseitige Vertrauensverhältnis macht Freude und motiviert Tag für Tag weiter zu ackern.“

Dass das Vertrauen wächst und gedeiht und feste Finanzierungszusagen das Wirtschaften der Betriebe absichert gefiel auch der Jury. Allem voran stellte sie, dass das Engagement in der Solawi über das übliche Maß hinausgeht und dazu beiträgt, die Zukunftsfähigkeit der Betriebe zu sichern. Weiter lobt die Jury, dass jeder Betrieb eine unterschiedliche Spezialisierung mitbringt. Lohn und Resultat seien eine große Vielfalt saisonaler hochqualitativer Lebensmittel. Gleiches gelte für die Köpfe dahinter. Neben erfahrenen Pionieren seien auch Jungunternehmer sowie Verbraucher in dem Projekt involviert, die gemeinsam etablierte und funktionierende Vermarktungsbeziehungen aufgebaut haben.

Ursprung der Schinkeler Höfe

Im Jahr 2015 haben sich die vier Betriebe und einer Gruppe Verbraucherinnen und Verbraucher zur Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft (EVG) „Schinkeler Höfe“ zusammengetan. Der Verbund befindet sich im Großraum Schinkel, westlich von Kiel. Die Verteilung der Lebensmittel ist über selbst organisierte Depots organisiert. Bewirtschaftet werden ca. 150 ha. Die Produktpalette ist vielfältig und reicht von einem bunten Gemüse- und Kräuterangebot über Brot, Brötchen und Kuchen, über Kartoffeln bis zu Eiern, Ziegenfrisch und -hartkäse und Ziegenfleisch, Joghurt, Quark, Vorzugskuhmilch und vieles mehr. Der über Anteile der Solawistas vermarktete Teil liegt im Moment, je nach Betrieb zwischen 10 und 30 Prozent, weiteres Wachstum ist möglich. So kann jeder Betrieb seinen eigenen Weg in die Solidarische Landwirtschaft bestimmen.

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