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Grüne Woche

DBV Fachforum zum Ökolandbau sieht Öko-Praktiker als Innovationstreiber

Die Teilnehmer des DBV-Forums zum Ökolandbau auf der Grünen Woche waren sich einig, dass die Ausrichtung der neuen EU-Öko-Verordnung auf 100% Öko-Inputs der falsche Weg sei. Die Orientierung an Nachhaltigkeitsprinzipien wurde als die eigentlich relevante Zielsetzung gesehen.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei dem Fachforum des Deutschen Bauernverbandes (DBV) „Ökolandbau nachhaltig stärken“ auf der Internationalen Grünen Woche wurde viel Potenzial für Ertragssteigerung und Nachhaltigkeit in optimierten Agrarökosystemleistungen sichtbar. Es gelte das Systemverständnis Boden-Ökologie-Pflanze weiter zu verbessern, führte Professor Urs Niggli vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau in der Schweiz aus.

Der systemische Ansatz des Ökolandbaus führe besonders in der Öko-Pflanzenzüchtung zu praxisnahen Ergebnissen. In der Diskussion wurde aber auch Agrarforschung für ertragssteigernde Technologien und Inputs im Ökolandbau gefordert.

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So sah Professor Gerold Rahmann vom Thünen-Institut im weltweiten Maßstab Ertragsteigerung im Ökolandbau als vordringliche Aufgabe. Es könne nicht darum gehen, in den Tropen oder Subtropen die EU-Öko-Verordnung eins zu eins umzusetzen, sondern das Ziel müsse sein, mit nachhaltiger Landwirtschaft möglichst viele Menschen satt und wohlhabend zu machen.

Heinrich Graf von Bassewitz, dessen zwanzigjähriges ehrenamtliches Engagement für den Ökolandbau im DBV mit der Veranstaltung gewürdigt wurde, sah nachhaltige Landwirtschaft immer als eigentlichen Zweck des Ökolandbaus an. Es bestand weitgehende Einigkeit, dass die Ausrichtung der neuen EU-Öko-Verordnung auf 100% Öko-Inputs der falsche Weg sei. Die Orientierung an Nachhaltigkeitsprinzipien wurde als die eigentlich relevante Zielsetzung gesehen. Einige traditionelle Prinzipien müssten überdacht werden, so Professor Rahmann. Der Vorstandsvorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Prinz zu Löwenstein, bekräftigte die Bedeutung zentraler Verbote für Innovationen im Ökolandbau. Der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel wäre für ihn zentraler Treiber für Innovationen in den Öko-Anbausystemen, da diese Restriktion zum Um-die-Ecke-Denken zwänge.

Carsten Bauck vom demeter-Tradtionsbetrieb Bauckhof forderte, produktive zweinutzungsgeeignete Öko-Geflügelhaltung zu züchten und dies nicht zwei weltweit tätigen Zuchtkonzernen zu überlassen, sondern auch Landwirten zu ermöglichen. Tenor der Diskussion war, dass die Tierzucht wieder zu einer öffentlichen Angelegenheit zu machen sei. Der Öko-Junglandwirt Bernard erklärte, wie die Digitalisierung bereits heute zu einem automatisierten Garten- und Ackerbau auf seinem Betrieb führe. Die Automatisierung und Digitalisierung mache bald bislang viel zu handarbeitsintensive, aber hoch produktive Produktionsverfahren wie Vorzucht- und Pflanzverfahren beim Mais rentabel. Er prognostizierte anhand der eigenen Technologieversuche einen Paradigmenwechsel von energieintensiver Landwirtschaft zu dezentraler Kleintechnik, die einer pestizidfreien Landwirtschaft zu einer produktiven Ebenbürtigkeit mit den heutigen Systemen verhelfen könne.

Übereinstimmend benannten die Wissenschaftler Niggli und Rahmann die Best-Practice-Landwirte im Öko-Landbau als Innovationstreiber. Deren Wissensschatz gelte es, wie von Graf Bassewitz immer gefordert, zu heben und zum Ausgangpunkt effektiver Öko-Agrarforschung zu machen.

Zum Abschluss der Veranstaltung würdigten Spitzenvertreter von DBV und BÖLW das außerordentliche Engagement von Graf von Bassewitz für den Ökolandbau. Ihm sei es zu verdanken, dass der Ökolandbau heute im DBV fest verankert sei, so DBV-Vizepräsident Werner Schwarz. Er sei der Öko-Pontifex gewesen, der eine breite Brücke zwischen den ehemaligen Landbauformen errichtet habe. Das bestätigte auch der BÖLW-Vorstandsvorsitzende Prinz zu Löwenstein, der Bassewitz für die gute Zusammenarbeit dankte.

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