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Strukturdaten 2020

Jeder siebte Betrieb arbeitet ökologisch

Bundesagrarministerin Julia Klöckner hat am Dienstag aktuelle Strukturdaten zum ökologischen Landbau 2020 vorgestellt. Letztes Jahr haben 5,5 % der Betriebe umgestellt; 10,3 % sind nun Ökofläche.

Lesezeit: 5 Minuten

Der Anteil des zertifizierten ökologischen Landbaus in Deutschland ist - wie berichtet - weiter gewachsen, wie die neuen Strukturdaten für das Jahr 2020 zeigen, die Bundesagrarministerin Julia Klöckner vorgelegt hat.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick im Vergleich zum Jahr 2019:

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  • Allein 2020 stieg der Umfang der ökologisch bewirtschafteten Fläche um 5,5 %. Das entspricht rund 88.000 ha.



  • Insgesamt beträgt die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland damit 1,7 Mio. ha. Das ist ein Anteil von 10,3 % an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche.



  • Damit ist der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche innerhalb von nur fünf Jahren um fast 60 % gestiegen (2015: 6,5 %).



  • Die Anzahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe hat gegenüber 2019 um rund 3,6 % zugenommen und beträgt nun etwa 35.400 Betriebe.



  • Das sind 13,5 % aller landwirtschaftlicher Betriebe.

Laut Klöckner ist der Trend weiter stabil und der Ökolandbau gewinne an Bedeutung. Jeder siebte Betrieb arbeitet demnach ökologisch. "Ökologisch oder konventionell wirtschaftende Bauernfamilien sehen wir im guten Miteinander. Die Entwicklung stimmt: Der konventionelle Anbau wird immer nachhaltiger, der Ökolandbau effizienter. Klar ist: Die Entscheidung umzustellen, liegt bei den Landwirten selbst. Wir setzen dafür den politischen Rahmen, senken Hürden und unterstützen mit einer breiten Palette an Maßnahmen. Dass diese angenommen werden und wirken, belegen die neuen Daten", erklärte die CDU-Politikerin.

Bioland: "Nicht Klöckners Verdienst"

Wenig euphorisch zeigt sich Bioland. Dem Verband geht der Wandel zu langsam. Und zum Bio-Erfolg habe die Ministerin „selbst herzlich wenig beigetragen, sondern sich eher als Verhinderin des Bio-Umbaus gezeigt“, so der Verband am Dienstag.

Bioland hält es daher für „einigermaßen absurd und anmaßend, dass sie sich jetzt für eine Entwicklung feiern lässt, die mit Renate Künast eine Vorgängerin initiiert hat und die nicht wegen, sondern trotz der Politik Klöckners stattgefunden hat“.



Der Anbauverband beklagt, dass die unionsgeführte Agrarpolitik der vergangenen 15 Jahren den Umbau der Landwirtschaft nicht vorangetrieben, sondern blockiert habe. „Man wollte es schließlich den mächtigen Playern um Bauernverband und Agrarindustrie so bequem wie möglich machen. Verbindliche nationale und europäische Umweltziele wurden in dieser Zeit ignoriert, genauso wie zahlreiche, mahnende Gutachten des eigenen wissenschaftlichen Beirats“, heißt es wörtlich in einer Mitteilung an die Presse.



Die Impulse, die das Wachstum der Biofläche auf nunmehr 10 % möglich gemacht hätten, seien stattdessen von Verbrauchern, von Herstellern und Händlern, von Verbänden und auch aus einigen Bundesländern gekommen.

Bioland erinnert daran, dass das Tierwohllabel jetzt doch nicht kommt, dass der Vorschlag für ein Ökolandbaugesetz „unausgegoren“ gewesen sei, dass der Systemwechsel in der Agrarreform ausbleibe, dass die Düngeverordnung nicht den Ökolandbau stärkt und das die Bundesregierung bei der Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau (ZÖL) „auf der Bremse“ stehe.

BÖLW wirbt für mehr politische Unterstützung

Auch der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) nutzte die Gelegenheit, um für mehr Unterstützung seitens der Politik für den weiteren Ausbau zu werben. Die künftige Bundesregierung müsse das EU-Ziel 25 % Bio bis 2030 erreichen.

"Das geht nur, wenn der Umbau zur Querschnittsaufgabe aller Ressorts wird. Denn Transformation braucht Gesellschaft und geht auch die gesamte Gesellschaft an", sagte der Verbandsvorsitzende Felix Prinz zu Löwenstein.

Gesundheit, Forschung, Bildung, Umwelt, Landwirtschaft, Entwicklungszusammenarbeit, Wirtschaft, Arbeit und Soziales – sie alle bräuchten eine florierende Ökologische Lebensmittelwirtschaft, die Arbeitsplätze in ländlichen Räumen schafft, gesunde Lebensmittel produziert, dabei Umwelt, Tiere und Klima schützt und die für die gesamte Landwirtschaft und Ernährung Zukunftsoptionen entwickelt. "Gefragt ist also ‚kohärente Politik‘: zwischen den Abteilungen eines Agrarministeriums ebenso wie zwischen allen Ministerien der Bundesregierung sowie zwischen Bund und Ländern."

Das Bio-Siegel feiert übrigens am 5. September 2021 seinen 20. Geburtstag. Es kennzeichnet heute 92.791 Produkte von 6.209 Unternehmen, informiert der BÖLW. Es ist das europaweit am weitesten verbreitete Prüfsiegel für Produkte aus Ökologischer Landwirtschaft, dem mit Abstand höchsten gesetzlichen Standard für Landwirtschaft und Lebensmittelherstellung. Die zusätzlichen Siegel der deutschen Anbauverbände kennzeichnen jeweils einen Standard, der über die Anforderungen der EU-Öko-Verordnung hinausgeht. Sie machen zudem deutlich, dass ein Produkt von Bauern und Lebensmittelherstellenden produziert wurde, die nicht anonym bleiben, sondern in ein System von Betreuung und Beratung eingebunden sind.

Einige Förderprogramme

  • Konventionelle wie ökologische Betriebe erhalten EU-Direktzahlungen. 2020 waren das im Durchschnitt etwa 283 € pro Hektar bzw. etwa durchschnittlich 15.500 € pro Betrieb. Öko-Betriebe erhielten damit 2020 rund 482 Mio. € EU-Direktzahlungen.

  • Darüber hinaus werden Landwirte dabei unterstützt, wenn sie auf Öko-Landbau umstellen – und ebenso gefördert, wenn sie bei dieser Bewirtschaftung bleiben. Diese Gelder gibt es zusätzlich zu den Direktzahlungen:

    - bei der Einführung bis zu 250 € je Hektar,

    - bei der Beibehaltung bis zu 210 € je Hektar,

    - bei einzelnen Kulturen (etwa dem Gemüseanbau) gibt es noch höhere Prämien.

  • Das BMEL hat eine Zukunftsstrategie ökologischer Landbau (ZöL) entwickelt, mit dem Ziel, bis 2030 einen Anteil von 20 % ökologisch bewirtschafteter Fläche zu erreichen. Wichtiges Finanzierungs- und Umsetzungsprogramm der ZöL ist aber das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN). Auch von EU-Seite gibt es Förderungen.
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