„Julia Klöckner muss sich in Brüssel bei der Reform der GAP dringend für einen Kurswechsel einsetzen“, forderte der Vorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein auf den Ökofeldtagen diese Woche im hessischen Grebenstein. Landwirte, die Wasser schützten, Boden fruchtbar machten, Artenvielfalt stärkten und ihre Tiere artgerecht hielten, müssten „dieses Plus für die Gesellschaft“ mit den Agrargeldern entlohnt bekommen, sagte zu Löwenstein bei einer Podiumsdiskussion mit der hessischen Agrarministerin Priska Hinz.
Für Veränderungen müsse die Bundesregierung laut zu Löwenstein nicht auf die Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) warten. „Auch bei der aktuellen GAP muss der Bund aktiv werden“, sagte er. Damit den Ländern bei den vielen Bäuerinnen und Bauern, die auf Öko umstellen wollten, nicht das Geld ausgehe, müsse die Bundesrepublik ihre Möglichkeiten zur Umschichtung von den Flächenzahlungen in die zweite Säule, aus der die Ökoprämien bezahlt werden, voll ausschöpfen. „Nur dann bekommt das Koalitionsvertrags-Ziel der Bundesregierung, den Ökolandbau bis 2030 auf 20 % auszuweiten, eine Chance“, sagte zu Löwenstein. Die EU erlaubt eine Umschichtung von der ersten in die zweite Säule von bis zu 15 %. Deutschland hat sich allerdings zuletzt auf der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern im Frühling 2019 dazu entschieden, weiterhin nur 4,5 % umzuschichten.