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Mitgliederversammlung Bayern

Ökobauern benachteiligt: Naturland fordert Stopp der Agrarreform

„Die bisherige GAP mit ihren unzähligen Maßnahmen und komplizierten Kombinationsmöglichkeiten und Berechnungen ist am Ende. In der Praxis ist das für niemanden mehr handhabbar", meint Hubert Heigl.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Aussetzen der Agrarreform fordern derzeit viele Interessengruppen. Während es der konventionellen Agrarbranche aber um eine Verhinderung neuer Hürden und Verschärfungen geht, fordert der Bio-Anbauverband Naturland ein Aussetzen, um die GAP noch ökologischer zu machen und die massive Benachteiligung von Biobetrieben auszumerzen.

Auf der digitalen Landesmitgliederversammlung des Öko-Verbands in Bayern forderte Naturland Präsident Hubert Heigl am Donnerstag einen radikalen Kurswechsel in Brüssel. „Die GAP-Reform muss zumindest in Teilen auf Eis gelegt werden, sonst rücken sämtliche Ausbauziele für den Öko-Landbau in weite Ferne“, sagte er und warnte, den Ukrainekrieg als Vorwand für eine Abschwächung des Greening zu missbrauchen. Denn die Klimakrise und der Verlust der Artenvielfalt gingen unvermindert weiter und bedrohten alle Lebensgrundlagen. „Deshalb können wir unsere Ernährungssouveränität nur sichern, wenn wir die Landwirtschaft umbauen“, betonte der Bayer.

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Er hält die Agrarreform für „völlig verkorkst“ und ohne günstige Auswirkungen für die Umwelt. Vielmehr bringe sie massive Nachteile ausgerechnet für die Bio-Betriebe. „Diese Situation wird nun zusätzlich verschärft durch die massiven Verwerfungen auf den Agrarmärkten, die wir derzeit erleben. Die Folge wird sein, dass sehr viel weniger Betriebe auf Bio umstellen“, warnte Heigl.

Konditionalität für Bio-Betriebe aussetzen

Naturland wünscht sich dass vor allem die sogenannte Konditionalität für Bio-Betriebe ausgesetzt wird. Stattdessen müsse wieder das bewährte Prinzip ‚Green by definition‘ gelten, das Bio-Betriebe von solchen zusätzlichen Anforderungen ausnimmt. Das würde für Bio-Betriebe tatsächliche Verbesserungen bringen, ohne zusätzliche Kosten zu verursachen.

Die Konditionalität definiert grundlegende Umweltleistungen, die in der neuen GAP alle Betriebe erfüllen müssen, um überhaupt eine Agrarförderung zu bekommen. Die Umweltziele, die damit verfolgt werden, seien beim Öko-Landbau bereits in die grundsätzlich umweltschonendere Wirtschaftsweise integriert.

Das teilweise Aussetzen der GAP-Reform kann aus Sicht des Naturland Präsidenten allerdings nur eine Übergangslösung sein. Parallel müsse mit Hochdruck an einer grundlegenden Reform der europäischen Agrarförderung für die Zeit ab 2027 gearbeitet werden. Heigl stellt sich ein einfaches Stufen-Modell vor, das alle Betriebe abhängig von ihrer Umweltleistungen einordnet – mit Bio als höchster Stufe und Leitbild einer umwelt- und klimagerechten Landwirtschaft.

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