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Öko-Umstellungsinteresse der deutschen Landwirte hoch

Das Umstellungsinteresse der Bauern steigt seit Jahren an. Der DBV hat dazu eine Reihe Zahlen veröffentlicht...

Lesezeit: 3 Minuten

Immer mehr Bauern interessieren sich für eine Umstellung auf den Ökolandbau. Laut aktuellem DBV-Konjunkturbarometer vom Dezember 2019 können sich 18,4 % der Landwirte eine Umstellung zum Ökolandbau vorstellen. Darunter sind allerdings nur knapp 3 % derzeit fest zur Umstellung entschlossen.

Bei den schweinehaltenden Betrieben beträgt dieser Anteil an die 4 %. Das Umstellungsinteresse steigt seit Jahren an: 2018 lag es bei 16 % und 2017 bei 15 %, in den Jahren zuvor lag es bei etwa 11 %.

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"An den Bauern wird es nicht scheitern"

Der DBV-Öko-Beauftragte und Brandenburger Bauernpräsident Hendrik Wendorff hält die Realisierung des 20-Prozent-Ziels von Bund und Ländern für möglich: „An den Bauern wird es nicht scheitern, wenn der Markt unsere heimischen Öko-Produkte aufnimmt. Die Bauern stellen um, wenn die Vermarktung und das Öko-Preisniveau gesichert sind.“

Derzeit liegt der Öko-Flächenanteil bei rund 10 %. Über 12 % der deutschen Betriebe wirtschaften ökologisch. Für weitere Umstellung muss die Nachfrage im Mittel der Jahre im Einklang mit der zusätzlichen Öko-Erzeugung wachsen und die Importe müssten durch heimische Rohstoffe ersetzt werden.

Noch zuviel Bioimport

Durch die starke Umstellungstätigkeit in den letzten 5 Jahren reicht das deutsche Öko-Rohstoffaufkommen bereits jetzt, um den inländischen Öko-Konsum an Getreideprodukten, Milch und Fleisch zu decken. Derzeit werden beispielsweise noch etwa 30 % des inländischen Verbrauchs an ökologischen Milchprodukten importiert, obwohl deutsche Milchviehbetriebe auf der Umstellungswarteliste der Molkereien stehen.

Die deutsche Öko-Ackerfläche hat seit 2015 laut Daten der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft um 53 % zugenommen, die Öko-Schweinehaltung um 57 % und die Öko-Milcherzeugung wuchs in den letzten fünf Jahren sogar um 64 %. Damit legen im Ökolandbau die marktrelevanten Bereiche besonders stark zu, während vorher lange Zeit überproportional nur extensive Grünlandstandorte umgestellt wurden.

Öko-Prämie kann stabile Erzeugerpreise nicht ersetzen

Der Einfluss des Öko-Marktpreises auf die ökonomische Nachhaltigkeit der Öko-Betriebe ist infolge stark gewachsen. Der DBV-Ökobeauftragte Wendorff, selbst Ökolandwirt, erklärt, dass die im Rahmen der Agrar-Umweltprogramme gezahlte Öko-Prämie zwar sehr wichtig sei, aber in der Öko-Tierhaltung nicht stabile Erzeugerpreise ersetzen könne. Sinke der Öko-Milchpreis beim Bauern von derzeit etwa 47 Cent pro kg nur um 10 % werde die durchschnittlich in Deutschland gewährte Öko-Prämie aufgezehrt.

Der beim Verbraucher erzielte Öko-Mehrpreis könne also nur begrenzt durch staatliche Prämien ausgeglichen werden. Es gelte aber auch die Öko-Prämie als Ausgleichzahlung für die besonderen Umweltleistungen des Ökolandbaus abzusichern. Dazu müsse entsprechend Budget in den Agrarhaushalten von Bund und Ländern eingeplant werden.

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BÖLW: Mehr in Öko-Forschung investieren!

Peter Röhrig, Geschäftsführer des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), ist der Ansicht, dass der Staat heute mindestens 20 % in Öko-Forschung investieren müsse, um das Ziel 20 % Ökolandbau bis 2030 zu erreichen.

Die Bunderegierung finanziert Öko-Forschung im ‚Bundesprogramm Ökologischer Landbau‘. Im Startjahr 2002 investierte der Bund 36 Mio. € in Öko-Forschung. Heute sind es 20 Mio. € für Bio und 10 Mio. € für ‚andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft‘, für die das Programm im Jahr 2011 geöffnet wurde.

„Seit Jahren fordern wir, das Programm zunächst mit mindestens 60 Mio. € auszustatten. Schließlich wachsen die Forschungsfragen der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft mit der Öko-Fläche mit und werden drängender. Und mehr Bio-Forschung sorgt für mehr Innovation im gesamte Agrar- und Ernährungssektor, der dringend nachhaltiger werden muss“, so Röhrig.

Die Bundesregierung kann das große Überlebensthema ‚Nachhaltigkeit‘ seiner Meinung nach angesichts von Klimakrise und Artensterben unmöglich in einem kleinen Spezialprogramm abhandeln. „Damit Landwirtschaft enkeltauglich wird, muss Nachhaltigkeit zwingend in allen Forschungsprogrammen adressiert werden. Daher ist es sinnvoll, wenn das Bundesprogramm Öko-Landbau wieder, mit einem klaren Profil, auf die Öko-Forschung fokussiert.“

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