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Qaim: „Ökolandbau rettet die Welt nicht“

Die Welt ernähren und gleichzeitig das Klima schützen. Die Landwirtschaft steht vor großen Aufgaben, die neue Wege erfordern, glaubt Prof. Qaim aus Göttingen.

Lesezeit: 2 Minuten

„Bisher ist der Klimawandel global gesehen für die Produktivität der Landwirtschaft nicht von Nachteil“, überraschte Prof. Dr. Matin Qaim von der Uni Göttingen seine Zuhörer. Es gebe Regionen, die profitierten vom Klimawandel, wie beispielsweise Sibirien, erläuterte er seine These im Vorfeld der Agravis-Hauptversammlung am Mittwoch in Hannover.

Ertragszuwächse und –rückgänge glichen sich global bisher aus. Das werde sich aber bald ändern, warnte er. Rund 70 % der Prognose-Studien kämen zu dem Schluss, dass man bis 2050 durch den Klimawandel mit Ertragseinbußen von 10 bis über 25 % rechnen müsse.

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Ressourcen werden knapp

Das sei ein Problem, weil die Landwirtschaft 2050 voraussichtlich 9,8 Mrd. Menschen ernähren müsse. Das sind 2 Mrd. mehr als heute. Gleichzeitig solle die Landwirtschaft aber auch nachwachsende Rohstoffe erzeugen, um das Klima zu entlasten, sagte der Agrarexperte. Vorsichtige Prognosen gingen davon aus, dass die Menschheit 2050 etwa 50 % mehr Rohstoffe benötige als heute. In den vergangenen Jahren stiegen laut Qaim die Getreideerträge allerdings nur noch um rund 1% pro Jahr. Das sei viel zu wenig.

Ökolandbau kann die Welt nicht retten

Angesichts dieser Aussichten sei auch die Forderungen nach mehr Ökolandbau in der Welt völlig absurd, stellte der Agrarwissenschaftler klar. Aktuell wird laut Qaim nur ein Prozent der weltweiten Agrarfläche ökologisch bewirtschaftet. Die Erträge kämen im Vergleich zum konventionellen Anbau in der Praxis meist nur auf 50 %. „Wer das flächendeckend Bio fordert, nimmt mehr hungernde Menschen in Kauf oder muss mehr Ackerfläche anbieten“, stellte Qaim klar.

Trotzdem sei der Biolandbau sehr wichtig für die Zukunft. „Der Ökolandbau hat eine Pionierfunktion“, erklärte er. Die konventionelle Landwirtschaft könne viel davon lernen ─ vor allem beim Umgang mit weiteren Fruchtfolgen und mehr Vielfalt. Das Problem sei aber, dass die Biobranche auch von ihrem Image lebe. „Ohne Gentechnik und ohne Chemie“ sei zwar ein guter Werbeslogan, aber kein Weg der die Herausforderungen der Zukunft lösen könne.

Hohe Erträge, wenig Chemie

Qaim warb deshalb für einen dritten Weg. „Das Ziel müssen hohe Erträge mit geringem Chemie-Einsatz sein.“ Die Verteufelung von Gentechnik sei falsch. Er verwies darauf, dass durch Gentechnik die Erträge um 22 % gestiegen seien, während der Pflanzenschutzeinsatz um 37 % zurückging. Auch die Züchtung könne durch bessere Sorten einen Beitrag zur Lösung liefern. Und nicht zuletzt sei auch Precision Farming ein Baustein in der Landwirtschaft der Zukunft.

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