Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken hat am Mittwoch bei der Vorstellung des zweiten Öko-Aktionsplans betont, dass die Ernährung in Deutschland etwa 25 % der klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen verursacht. Lösung sei da mehr Öko-Landbau, weil der nicht nur dem Gemeinwohl nutze, sondern auch Klimaschutz bedeute.
Die zum Jahresende scheidende Grünen-Politikerin lobte weiter, dass der Biolandbau die Gewässer schone. Zudem würde ein Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und die flächengebundene Tierhaltung Natur und Insekten schützen. Und auch auf die Herausforderung der Klimaveränderung gebe der Öko-Landbau eine Antwort. Nicht zuletzt bedeuteten Biolebensmittel eine „gesundheitsfördernde Ernährung“.
Das Umweltministerium habe sich daher zum Ziel gesetzt, den ökologischen Land- und Weinbau weiter zu stärken. Mit anteilig 11,2 % hat der Öko-Landbau in Rheinland-Pfalz zuletzt erheblich zugenommen und liegt über dem Bundesdurchschnitt von 9,7 %. Etwa jeder zehnte landwirtschaftliche Betrieb im Land wirtschaftet ökologisch.
48 Maßnahmen in vier Handlungsfeldern
Der zweite Öko-Aktionsplan umfasst insgesamt 48 Maßnahmen in vier Handlungsfeldern: Von der Stärkung des Öko-Landbaus in der Aus- und Weiterbildung, über praxisorientierte Forschung und Digitalisierung bis hin zum Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten. Acht neue Maßnahmen sind im zweiten Öko-Aktionsplan enthalten. Zum Beispiel soll innerhalb des Projektes „Partnerbetrieb Tierschutz Rheinland-Pfalz“ die Vorreiterrolle des Öko-Landbaus im Bereich der Tierhaltung fokussiert werden und ein landeseigenes, staatlich überwachtes Zertifizierungssystem, insbesondere die regionale Vermarktung unterstützen. Zudem werden als weitere Maßnahme Anpassungsstrategien beim Öko-Landbau an den Klimawandel erarbeitet.
Ein konkretes Beispiel ist die Gemeinschaftsverpflegung, die immer mehr Mahlzeiten für Kinder und Jugendliche bereitstellt. „Der zweite Öko-Aktionsplan des Landes unterstützt Kita- und Schulträger, den Bio-Anteil ihres Verpflegungsangebotes stufenweise auf 30 Prozent zu erhöhen und den Anteil von Produkten aus der Region auf 50 Prozent auszubauen“, erläuterte Höfken. Aber auch die Landeskantinen sollen künftig eine Vorreiterrolle für eine nachhaltigere Ernährung im Land übernehmen. Auch dort sollen die Zielsetzungen aus dem Bereich der Kita- und Schulverpflegung umgesetzt werden.
Um diese Ziele zu erreichen, hat das Ernährungsministerium in der Eifel, der Westpfalz und dem Westerwald-Taunus Pilotregionen eingerichtet, die als Orientierungshilfe für weitere Einrichtungen landesweit dienen.