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AbL-Vorwurf

Wird in Sachsen-Anhalt schlechtes Land nur wegen der Ökoprämie umgestellt?

Die Politik sendet aktuell wieder Erfolgsmeldungen heraus, wieviel neue Fläche auf Öko umgestellt wurde. Die AbL glaubt, in Wahrheit stellen Unternehmer nur ihr unproduktives Land wegen der Prämie um.

Lesezeit: 2 Minuten

Sachsen-Anhalt hat vergangene Woche mitgeteilt, dass 2019 im Land weitere 11.700 ha auf Ökolandbau umgestellt wurden. Das Ziel, 20 % sei nun nicht mehr fern, freute sich Agrarministerin Claudia Dalbert; 9,1, % sind es heute.

„Kein Grund zum Jubeln“, findet dagegen Jessica Haby, Landesgeschäftsführerin Sachsen-Anhalt der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland (AbL). Der jüngst verkündete Anstieg der ökologisch bewirtschafteten Fläche stehe in erster Linie nur auf dem Papier.

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"In der Praxis wird Grünland und unproduktives Ackerland schnell umgestellt, um lediglich die Bio-Umstellungsprämie zu erhalten. Sobald die direkten Fördergelder wegfallen, ist das Risiko hoch, dass die Flächen nicht mehr ökologisch bewirtschaftet werden. Eine degressive Verteilung der Subventionen würde die Gefahr der Rückumstellung mindern und für mehr Chancengleichheit sorgen!", schlägt Haby vor.

"Außerdem wäre es sinnvoller, die Strukturen der Bioverarbeitung und -vermarktung in Sachsen-Anhalt zu stärken, damit aus vollem Herzen ökologisch wirtschaftende Betriebe eine nachhaltige wirtschaftliche Perspektive bekommen und der Einstieg in die Biobranche attraktiver wird. Hier hingegen fehlt nun das Geld", so die AbL-Vertreterin.

"Bio ist nicht gleich bio!", erklärt die Agrarwissenschaftlerin und Gärtnerin aus Halle (Saale) weiter. Denn bio auf Minimalstandard führe weder zu strukturierten und belebten Landschaften mit einer hohen Biodiversität, noch zum Humusaufbau - doch nur so könne umwelt- und klimafreundlich gewirtschaftet werden. „Wir brauchen Konzepte für den Aufbau von Humus, Hecken und Agroforstsystemen."

Die AbL Mitteldeutschland fordert zudem ein Agrarstrukturgesetz, dass den weiteren Flächenausverkauf an außerlandwirtschaftliche Investoren verhindert. Laut Haby läuft die Zeit davon. „Durch Landgrabbing steht immer weniger landwirtschaftliche Fläche bäuerlichen Betrieben zur Verfügung. Dieses Drama wird durch die alleinige Betrachtung des Anstiegs der Ökofläche sogar noch kaschiert."

Die Enthaltung des Landes Sachsen-Anhalts beim Beschluss der neuen Düngeverordnung zeige, dass es nicht einfach ist, die Mehrheit für eine nachhaltige Landwirtschaft zu gewinnen. Dass der Bundesrat die Integration von Agroforstsystemen in die landwirtschaftliche Praxis in diesem Zuge diskutierte, sei immerhin ein Anfang, auch wenn er schließlich abgelehnt wurde, so Haby abschließend.

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