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ÖPUL wird 30: Schutz für Klima, Umwelt und Biodiversität

Seit 30 Jahren gibt es das Umweltprogramm in Österreich. Rund 500 bis 600 Mio. € pro Jahr wurden an die Teilnehmer ausbezahlt.

Lesezeit: 3 Minuten

Drei Jahrzehnte ist Österreich bei der EU. Seit dem Beitritt gibt es für die Landwirtschaft das ÖPUL-Programm. Zwischen 500 und 600 Mio. € sind seit damals jährlich als Ausgleichszahlungen an die Teilnehmer ausbezahlt worden. Das Agrarumweltprogramm bietet Förderungen für verschiedenste Maßnahmen von der Biodiversität über den Erossionsschutz bis hin zur Biolandwirtschaft, aber auch Tierwohl rückte immer mehr in den Fokus der Maßnahmen.

Miteinander von Umwelt und Landwirtschaft ist gelebte Realität

"Ein Miteinander von Umwelt und Landwirtschaft, wie es manche medienwirksam fordern, ist im Rahmen des ÖPUL seit drei Jahrzehnten gelebte Realität. Neben der Lebensmittelerzeugung legen die Bäuerinnen und Bauern dabei auch ein aktives Bekenntnis für Klima, Biodiversität, Boden, Wasser, Luft und Tierwohl ab", sagt LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger. Gut 80% der Betriebe nehmen an dem Programm teil. In den vergangen zehn Jahren hat sich die Biodiversitätsflächen auf 240.000 ha verdoppelt.

"Für die Zukunft wünsche ich mir ausreichend Flexibilität im ÖPUL – weniger Wirtschaften nach dem Kalender
Michaela Spachinger

Anreize statt Zwangsvorgaben

Der Erfolg zeige eindrucksvoll, "dass Anreize bzw. Ausgleichszahlungen für die Bäuerinnen und Bauern mehr erwirken als Verbote oder Zwangsvorgaben. Daher fordern wir die Beibehaltung einer starken Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) samt ausreichend ausgestattetem, zweckgewidmetem Agrarbudget für die Zeit nach 2027 ein. Beides wird Anfang des Sommers zur Diskussion stehen. Wir wollen die Erfolgsgeschichte ÖPUL im Sinne unserer vielfältigen Ressourcen fortsetzen, wozu Landwirtschaft, Landschaft und Lebensvielfalt gleichermaßen zählen", sagt Moosbrugger.   

ÖPUL für Landwirtschafts-, Landschafts- und Lebensvielfalt wichtig

Wie wichtig die Maßnahmen sind, erklärte auch Andreas Bohner, Leiter der Abteilung für Umweltökologie der HBLFA Raumberg-Gumpenstein bei einer Pressekonferenz: "Aus meiner Sicht als Vegetationsökologe ist das Österreichische Agrarumweltprogramm ein großartiges, europaweit vorbildhaftes Programm, da Landwirtschaft und Umweltschutz Hand in Hand gehen."

Abgeltung für Mehraufwand und Ertragsentgang

"Als Landwirtin ist mir eine nachhaltige und zukunftsorientierte Bewirtschaftung unseres Betriebs wichtig. Das ÖPUL bietet dafür die passenden Rahmenbedingungen", betont Michaela Spachinger, Ackerbäuerin im oberösterreichischen Pasching. Ihre Familie hat sich von Anfang an am Agrarumweltprogramm beteiligt. "Das Programm bietet uns eine Abgeltung für Maßnahmen, die ökologisch sinnvoll, aber mit Mehraufwand oder Ertragsentgang verbunden sind, wie etwa Biodiversitätsflächen. So wird verantwortungsvolles Wirtschaften auch finanziell tragfähig." 

Mix an Maßnahmen

Der Betrieb der Familie Spachinger setzt unter anderem auf die Maßnahmen Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung (UBB), Zwischenfruchtanbau, Erosionsschutz auf Ackerflächen (Mulch und Direktsaat) sowie vorbeugenden Grundwasserschutz im Ackerbau. "Diese Maßnahmen verbessern nicht nur die Biodiversität, sondern machen den Betrieb auch widerstandsfähiger gegenüber Starkniederschlag und Dürre. Durch die Teilnahme am ÖPUL erbringen wir auch Leistungen für die Allgemeinheit: gesunde Böden, sauberes Wasser, Artenvielfalt, regionale Versorgung und gepflegte Kulturlandschaften", sagt Spachinger. "Für die Zukunft wünsche ich mir ausreichend Flexibilität im ÖPUL – weniger Wirtschaften nach dem Kalender, mehr Raum für witterungsbedingte Entscheidungen, weniger Bürokratie und vor allem mehr Vertrauen in unser bäuerliches Wissen aus der Praxis." 

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