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Bauern und Minister fordern europäisches Zukunftskonzept beim Pflanzenschutz

Bauern aus ganz Europa schlagen Alarm – sie fordern ein zukunftsfähiges Konzept für nachhaltigen Pflanzenschutz. Minister Norbert Totschnig und mehrere EU-Staaten machen sich dafür stark.

Lesezeit: 2 Minuten

In der Europäischen Union klagen immer mehr Bauern über fehlende Möglichkeiten zum Pflanzenschutz. Seit 2019 wurden keine neuen Wirkstoffe mehr zugelassen. Egal ob Gemüse, Obst, Wein, Sonderkulturen oder Ackerbau - die Lage wird kritischer. Eine wirtschaftlich tragfähige und qualitativ hochwertige Lebensmittelproduktion ist kaum noch möglich, erklärt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.

Keine neuen Zulassungen seit 2019 in der EU

Besonders bedroht sind zum Beispiel Radieschen, Rettich, Zuckerrübe, Raps oder Kirschen. Die strenge EU-Gesetzgebung im Bereich des Pflanzenschutzes hat dazu geführt, dass die Anzahl der Wirkstoffe in den vergangenen zehn Jahren auf EU-Ebene um 20% reduziert wurden.

Der Entwicklung von wirksamen und klimafitten Pflanzenschutz stehen sehr aufwändige Verfahren und lange Fristen für Unternehmen im Weg. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hat nun gemeinsam mit Kroatien, Tschechien, Estland, Ungarn, Irland, Italien, Litauen, Portugal und der Slowakei eine Initiative im Landwirtschaftsministerrat gestartet und fordert ein europäisches Zukunftskonzept für effektiven Pflanzenschutz für die konventionelle und die biologische Landwirtschaft.

EU-Kommission soll Schritte für Versorgungssicherheit setzen

Die Kommission soll demnach dringend Schritte zu setzen, um die Lebensmittelversorgungssicherheit durch die Verfügbarkeit von ausreichenden Pflanzenschutzmittel in der Europäischen Union zu gewährleisten.  Es geht um die langfristige Absicherung der europäischen Lebensmittelversorgung und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Drittstaaten. 

„Wir brauchen ein innovationsfreundliches Umfeld, das unseren Bäuerinnen und Bauern ermöglicht, mit zukunftsfähigen, nachhaltigen und zielgerichteten Produkten zu arbeiten – nicht nur in der Theorie, sondern ganz konkret in der landwirtschaftlichen Praxis. Wenn wir bestimmte Lebensmittel nicht mehr selbst produzieren können, müssen wir sie aus Ländern importieren, in denen unseren hohen Standards nicht gegeben sind. Regionale Produktion ist die nachhaltigste und klimafreundlichste Produktion. Diese gilt es zu schützen“, erklärt der Minister.

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