Die Saatbau Linz lud am 30. und 31. August zu den internationalen Maisfeldtagen in ihre Zuchtstation nach Schönering. Geschäftspartner und Kunden aus dem In- und Ausland, sowie die Eigentümer der bäuerlichen Genossenschaft Saatbau Linz waren geladen, sich direkt am Feld einen Eindruck von der Genetik zu machen und sich mit Fachexperten auszutauschen.
"Ziel war es, neben der Präsentation der Sorten auch Einblicke in die Pflanzenzüchtung, sowie deren Herausforderungen und Innovationen für eine zukunftsfitte Landwirtschaft zu geben", teilt die Saatbau Linz mit. Fachvorträge zu den Themen Maiszüchtung, neue Silomaisgenetik MME sowie zur Züchtung von Soja und Sonnenblume in Europa, rundeten das Programm ab. Beim österreichischen AgTech-Unternehmen Farmdok konnte man sich über Farm Management Systeme und Smart Farming Technologien informieren, die Innovation Farm präsentierte ihre Applikationskarten für teilflächenspezifische Aussaat und Düngung.
Schwerpunkt Maiszüchtung
Der Schwerpunkt der Maiszüchtung in der Saatbau Linz liegt in der Entwicklung von Zahn- x Hartmais Hybriden für Körner-, Silo- und Biogasmais. Gezüchtet wird bis zu einer FAO von ca. 300. "Seit etwa 10 Jahren beschäftigen wir uns auch mit der reinen Zahnmaiszüchtung, um auch den FAO Bereich bis 450 abzudecken", erklärt Robert Taucher, der die Zuchtstation leitet. Durch dieses breite Züchtungsprogramm findet man Maissorten aus Schönering von Frankreich bis nach Russland.
In der Saatbau Linz begann man 1974 mit der Züchtung von Maishybriden. Seit 1980 ist das Kammerergut in Schönering das Zentrum unserer Maiszüchtung. Um den langwierigen Züchtungsprozess zu beschleunigen, wurde ab 1994 in den Wintermonaten ein Zuchtgarten auf der Südhalbkugel installiert. Dadurch ließ sich die Entwicklungszeit einer neuen Maissorte um etwa die Hälfte reduzieren. Für einen flexibleren Züchtungsprozess ging man ab 2011 zusätzlich nach Mexiko. Dort herrschen das ganze Jahr über tropische Temperaturen, die eine rasche Vermehrung von Inzuchtliniensaatgut gewährleisten.
Sojazüchtung wird seit 2010 intensiviert
Seit 1990 gibt es eigene Züchtungsaktivitäten bei Sojabohne, die 2010 intensiviert wurden. Mit der Einführung eines „fast generation breeding process“ konnten wir die Entwicklungsdauer einer neuen Sorte von mindestens 10 auf 6–7 Jahre senken. Durch die Nutzung von Wintergeneration in Süd- und Mittelamerika können wir bis zu 3x im Jahr ernten.
Bernhard Mayr hat das Programm innerhalb weniger Jahre aufgebaut und das Sortenangebot reicht heute von frühesten 0000-Sorten über 000- zu 00- bis hin zu spätreifenden 0- Sorten. Saatbau Linz ist somit in der Lage, Sorten für alle Anbauregionen in Europa, Russland und Kanada bereitzustellen.