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Warnung!

Meldepflichtiger Japankäfer nördlich der Alpen gefunden

Der Japankäfer ist in der Schweiz. Er schädigt über 300 Gehölzarten sowie Mais, Kartoffel, Spargel, Tomate, Bohnen, Apfel, Kirsche, Pflaume, Him-, Brom-, Erd- und Heildelbeere. Ein Einschleppen nach Österreich hätte große wirtschaftliche Folgen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Eidgenössische Pflanzenschutzdienst (EPSD) der Schweiz hat die Behörden der benachbarten Länder darüber informiert, dass in einer Insektenfalle im Raum Basel erstmals ein männliches Exemplar des gefährlichen Japankäfers Popillia japonica gefangen wurde.

Der Käfer hat in der EU den Status eines meldepflichtigen prioritären Quarantäneschadorganismus. In Österreich führt das Bundesamt für Ernährungssicherheit (BAES) Importkontrollen von Wirtspflanzen an Ersteintrittstellen durch (z.B. am Flughafen Wien). Die Amtlichen Pflanzenschutzdienste in den Bundesländern sind für Betriebskontrollen zur Früherkennung eines Befalls mit P. japonica verantwortlich und überprüfen die Einhaltung der Binnenmarktbestimmungen.

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Die Tatsache, dass der Käfer nun auf der Alpennordseite gesichtet wurde, versetzt die Behörden in Alarmbereitschaft. Um großen ökonomischen Schäden vorzubeugen, soll eine Etablierung des Käfers unbedingt verhindert werden.

Wie kann man den Japankäfer von heimischen Arten unterscheiden?

Erwachsene Popillia japonica sind 1 bis 1,5 cm groß lang. Sie ähneln dem heimischen Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola). Der Halsschild des Japankäfers schimmert auffällig goldgrün. An jeder Körperseite befinden sich unterhalb der Flügeldecken, jedoch gut sichtbar, fünf weiße Haarbüschel sowie zusätzlich zwei Büschel am letzten Körpersegment. Der Käfer zeigt ein spezielles Alarmverhalten, er spreizt bei Gefahr ein Beinpaar seitlich ab, auch dadurch ist er gut von anderen Käfern zu unterscheiden.

Warum ist der Japankäfer so gefährlich?

Der aus Asien stammende Käfer hat in unseren Breiten keine natürlichen Gegenspieler und findet hier gute Überlebensbedingungen vor. Die Larven wachsen versteckt im Boden heran. Der erwachsene Käfer ernährt sich von den Blättern, Blüten und Früchten von über 300 Gehölzarten aus sehr verschiedenen Pflanzengattungen. Neben Ahorn, Buche und Eiche zählen auch diverse landwirtschaftliche und gartenbauliche Kulturen zu seinen Wirtspflanzen, u.a. Mais, Kartoffel, Spargel, Tomate, Bohnen, Apfel, Kirsche, Pflaume, Him-, Brom-, Erd- und Heildelbeere sowie Weinreben.

Grünflächen: Vor allem gepflegte Rasen, Wiesen und Weiden dienen als Ablageplatz für Eier und als Kinderstube für die Larven. Auch vor Zierpflanzen machen die Käfer nicht halt, hier sind Heide, Dahlien, Astern, Zinnien sowie die Ziergehölze Thuja, Flieder und Schneeball betroffen. Markant ist der Skelettierfraß, bei dem der Käfer nur das Blattgewebe zwischen den Blattadern frisst.

Wo kommt der Käfer vor?

Vor etwa 100 Jahren wurde der Japankäfer in die USA eingeschleppt. Dort breitete er sich massiv aus und verursacht bis heute hohe ökonomische Verluste. In Europa wurde der Käfer in der 70er Jahren auf den Azoren entdeckt. Im Jahr 2014 reiste er vermutlich als „Tramper“ via Luftverkehr in die Lombardei (Italien).

Auf der Alpensüdseite im Kanton Tessin wurde im Jahr 2017 zum ersten Mal in einer Pheromonfalle ein Käfer an der Grenze zu Italien gefangen. Im vergangenen Jahr trat der Japankäfer bereits diffus im Süden des Tessins auf, zeitgleich wurden erste Schäden im Rebbau festgestellt. Die Schweizer Behörden befürchten, dass eine komplette Tilgung des Japankäfers auf der Alpensüdseite aufgrund des anhaltend starken Einflugs aus Italien nicht mehr möglich ist, möchten jedoch die Etablierung auf der Alpennordseite verhindern.

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