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Kürbis-Krise

Österreich: Nur 30 % bis 60 % der gesäten Kürbispflanzen sind gewachsen

Rund 6.000 ha steirische Kürbisfelder sind betroffen, es wird mit rund 30 % bis 60 % der ursprünglich gesäten Kürbispflanzen gerechnet.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Kombination von kühlem Wetter, hohen Niederschlagsmengen und dem EU-Verbot eines wichtigen Pflanzenschutzmittels haben dazu geführt, dass Kürbis-Saatgut großflächig nicht oder nur lückig gekeimt hat. Das führt zu enormen Einbußen für die bäuerlichen Betriebe und großen Unsicherheiten für den zukünftigen Kürbisanbau. Um die Schäden zu mindern ermöglicht das Land Steiermark für das heurige Jahr eine Ausnahme von der Fruchtfolge-Pflicht bei Mais. „Zur Schadensbegrenzung braucht es in dieser Situation eine schnelle und unbürokratische Lösung, um in der fortgeschrittenen Vegetationsperiode einen passenden Ersatzanbau zu ermöglichen“, erklärt Agrarlandesrat Hans Seitinger.

In den vergangenen Tagen hat sich gezeigt, dass die gesäten Ölkürbis-Samen auf den steirischen Feldern nicht keimen. Laut den Pflanzenbau-Experten der Landwirtschaftskammer ist diese einzigartige Situation wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass neben der Kälte und den großen Niederschlagsmengen in diesem Jahr auch das bisher erlaubte Beizmittel aufgrund einer EU-Entscheidung nicht mehr zugelassen wurde. Mit dem Verbot dieses Pflanzenschutzmittels war die Saat den herausfordernden Witterungsverhältnissen schutzlos ausgeliefert. Betroffen sind rund 6.000 ha steirische Kürbisfelder auf denen heuer nur rund 30 % bis 60 % der ursprünglich gesäten Kürbispflanzen wachsen.

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Mais-Ersatzanbau ermöglicht

Die Bäuerinnen und Bauern stehen nun vor der Situation, dass die angebauten Kürbisse nicht wachsen und es für den ersatzweisen Anbau der meisten anderen Kulturen bereits zu spät ist. Sie würden in diesem Jahr auf den betroffenen Feldern keine Ernte einfahren. Von den bedeutenden Kulturen lassen sich zu dieser Jahreszeit nur noch Soja, Mais oder Hirse anbauen.

Aufgrund der Fruchtfolgebestimmungen ist der ersatzweise Mais-Anbau für zahlreiche betroffene Betriebe nicht möglich. Um in dieser besonderen Ausnahmesituation die noch verbleibende Anbausaison zu nutzen und die finanziellen Schäden für die heimischen Betriebe zu mindern, ermöglicht das Land Steiermark durch ein Aussetzen der Fruchtfolge-Bestimmung der Maiswurzelbohrer-Verordnung für das heurige Jahr eine Ausnahme von der Fruchtfolge-Pflicht beim Mais.

Das Aussetzen der Fruchtfolge wird mit Unterstützung von Umweltlandesrätin Ursula Lackner in der Regierungssitzung am Donnerstag, 1. Juni 2023, beschlossen und auf schnellstem Weg kundgemacht. Für die Landwirte, die Direktzahlungen beziehen ist jedoch zu beachten, dass diese Möglichkeit nur unter Einhaltung der sogenannten GLÖZ 7-Höchstgrenze für die Hauptkultur genutzt werden darf, um Sanktionen seitens der AMA zu verhindern. Unabhängig davon werden jene Felder, die aufgrund der massiven Niederschläge überschwemmt waren, oder verkrustet sind, nach dem üblichen Prozedere durch die Hagelversicherung entschädigt.

EU bedroht kulinarisches Kulturgut

„Die aktuelle Situation zeigt schonungslos auf, wozu EU-Entscheidungen ohne Einbindung von Experten aus der Praxis führen. Es braucht einen verantwortungsvollen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, aber die von NGOs und deren Lobbyisten befeuerten Diskussionen müssen auf einer fachlichen Expertise statt auf geschürten Ängsten beruhen“, betont Agrarlandesrat Hans Seitinger. Unterstützung findet er von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und der steirischen EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer. „Das steirische Kürbiskernöl ist ein kulinarisches Kulturgut. Die EU ist daher aufgefordert bei ihren Entscheidungen Hausverstand walten zu lassen, denn das aktuelle Vorgehen bedroht den Kürbisanbau in der Steiermark“, ist Seitinger sicher.

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