Gegen Viruserkrankungen können Sie als erste vorbeugende Maßnahme bei der Wintergerste auf gelbverzwergungsresistente Sorten zurückgreifen. Darauf weist Christian Emsenhuber von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich hin. Als resistent gelten die Sorten Milena, Fascination, LG Zebra oder Paradies.
Denken Sie über einen späteren Anbau nach
Die Übertragungsrate von Viruserkrankungen hängt sehr stark von der Aktivität der virusübertragenden Insekten (Blattläuse oder Zikaden) ab. Eine wärmere Witterung bedeutet auch eine höhere Insektenaktivität und somit höhere Übertragungsraten. Spätere Saatzeitpunkte (Anbautermine Anfang bis Mitte Oktober) helfen den Aktivitätsphasen der Virusüberträger aus dem Weg zu gehen.
Unter www.warndienst.at können Sie sich einen Überblick zur heurigen Verbreitung von Getreidevirosen im Ausfallgetreide verschaffen. Die Karte zeigt, dass der Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) nach wie vor sehr häufig zu finden ist. Von einer erhöhten Gefährdung ist auszugehen.
Insektizide keine 100 %ige Absicherung
Sollte es trotz aller Vorsorgemaßnahmen zu einem stärkeren Blattlausauftreten kommen, so hat man immer noch die Möglichkeit, Blattläuse gezielt mit zugelassenen Insektiziden zu regulieren. Als Richtwert für eine Schadschwelle kann ein Befall von 10 % der Pflanzen herangezogen werden. Das Vorjahr zeigte aber, dass ein Insektizideinsatz keine hundertprozentige Absicherung gegen Virusinfektionen ist.