"Mit über 30.000 AMA-Gütesiegel-Kontrollen hat die AMA-Marketing 2024 einen neuen Höchstwert markiert", erklärte heute Christina Mutenthaler-Sipek, GF der AMA-Marketing bei ihrer Jahrespressekonferenz. „Vertrauen braucht Kontrolle – und wir als Qualitätsgemeinschaft setzen alles daran, dem Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten gerecht zu werden“, betonte Mutenthaler-Sipek.
Über 20.000 Kontrollen ohne Beanstandung
Über 20.000 Kontrollen erfolgten ohne jegliche Beanstandung und zeugen vom hohen Qualitätsbewusstsein der über 50.000 AMA-Gütesiegel-Betriebe. Rund 350 Kontrolleure sind österreichweit für die AMA Marketing im Einsatz. "Da alle Daten digital erfasst werden, sehen wir Mängel rasch. Und wir fordern eine rasche Nachbesserung ein. Wir haben da ganz klar eine Nulltoleranzhaltung. Werden schwerwiegende Mängel nicht nachgebessert, entziehen wir auch die AMA Gütesiegel Lizenz", meinte die Geschäftsführerin.
In 252 Fällen wurde die Lieferberechtigung ins AMA-Gütesiegelprogramm zumindest zeitlich begrenzt entzogen, was sich im Promillebereich bewegt. Ein wöchentlich aktualisierter Kontrollticker gibt unter www.amainfo.at transparente Einblicke in das Kontrollsystem des AMA-Gütesiegels. Rund 160 dieser Fälle betrafen den Bereich Milch.
Die hohe Anzahl an Kontrollen ist entsprechend auf die Einführung des AMA-Gütesiegels „Tierhaltung plus“ im Milchbereich zurückzuführen. Seit 2024 finden in diesem Bereich jährliche Kontrollen statt. Mutenthaler-Sipek: "Es ist nicht vorgesehen, dass sich die Anzahl der Vor-Ort-Kontrollen weiter erhöht. Stattdessen wird ein verstärktes Augenmerk auf Bewusstseinsbildung bei den teilnehmenden Betrieben gelegt und die Weiterentwicklung des digitalen Frühwarnsystems intensiv vorangetrieben, um Abweichungen rasch zu erkennen."
In diesem Zusammenhang ging Mutenthaler-Sipek auch auf das dafür eingeführte System "Whistleblower" ein. "Das ist ein vertrauliches Hinweissystem, dass wir auf unserer Webseite anbieten", so die Geschäftsführerin (https://amainfo.at/de-at/meldung-guetesiegel). "Wir haben circa dreißig Hinweise pro Jahr. Wir gehen jedem umgehend nach. Da kann man sich anonym oder mit Namen melden. Oft werden uns Fälle gemeldet, bevor es da ein viel größeres Problem gibt."
Das AMA-Gütesiegel „Tierhaltung plus“ bei Milchviehbetrieben stehe für palmölfreies Futter aus Europa, mehr Bewegung und Gesundheit für die Tiere, eine Pflichtmitgliedschaft beim Tiergesundheitsdienst und häufigere Kontrollen. Bereits 86 % aller Milchviehbetriebe nehmen laut der Geschäftsführerin am AMA-Gütesiegel „Tierhaltung plus“ oder am AMA-Biosiegel teil. „Fast 18.000 Betriebe arbeiten schon nach verbesserten Tierhaltungsstandards. Das ist ein starkes Zeichen für unsere Qualitätsgemeinschaft,“ erklärte Mutenthaler-Sipek. „Damit reagieren wir auf die steigenden Erwartungen an Tierwohl und schaffen gleichzeitig zukunftsfähige Rahmenbedingungen für die regionale Milchwirtschaft.“
7.000 Betriebe bei Gütesiegel Brot und Backwaren
Auch das AMA-Gütesiegel für Brot und Backwaren konnte 2024 erfolgreich etabliert werden, wie Lorenz Mayr erklärte. Es decke nun die gesamte Wertschöpfungskette vom Acker bis ins Brotregal ab. Aktuell erfreue sich die AMA-Gütesiegel-Richtlinie „Ackerfrüchte“ für landwirtschaftliche Betriebe einer Teilnehmerzahl von nahezu 7.000 Ackerbaubetrieben. Bereits 75 Agrarhändler und Mühlen tragen das AMA-Gütesiegel für Brot und Backwaren ebenso wie 12 Groß-Bäckereien sowie die Handelsketten SPAR, Hofer und Lidl.
Mayr: "Durch das AMA-Gütesiegel weiß ich, wenn ich zu einem Bäcker reingehe, dass wir da nicht mehr irgendwo Blackboxen haben, sondern das sind Backboxen, wo es nicht nur gut riecht, sondern auch die österreichische Qualität und österreichische Herkunft widerspiegelt, die wir auch tatsächlich garantieren können."
Engmaschiges Kontrollnetz bei Fleisch
Über die Herkunfts- und Qualitätskontrollen bei Fleisch sprach Georg Leitner, Leiter der Qualitätssysteme der AMA-Marketing. Fleisch als eines der sensibelsten Lebensmittel unterliege im AMA-Gütesiegel-Programm hohen Herkunfts- und Qualitätsstandards sowie einer strengen, dreistufigen Kontrolle: Eigenkontrollen der Betriebe, externe Betriebskontrollen sowie stichprobenartige Systemaudits gewährleisten eine lückenlose Sicherstellung. „Unsere Standards im Bereich Fleisch gehen deutlich über gesetzliche Vorgaben hinaus“, erklärte Leitner. „Nur mit einem durchgängigen Kontrollsystem – vom Stall bis zur Fleischtheke – können wir die Qualität liefern, die Konsumentinnen und Konsumenten erwarten.“
Laut RollAMA sehen 47 % der Konsumentinnen und Konsumenten die Herkunft als den entscheidenden Wertfaktor bei Lebensmitteln. Genau das gewährleistet das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel: Das Fleisch stammt von Tieren, die in Österreich geboren, aufgezogen, geschlachtet, verarbeitet und verpackt wurden. Auch die Herkunft der Futtermittel, die Qualität der Schlachtkörper, die Gewichtsklassen und die Rückverfolgbarkeit sind Teil der Prüfungen – und gehen weit über die gesetzlichen Mindeststandards hinaus.
Ein Beispiel: AMA-Gütesiegel-Rindfleisch darf erst nach einer Reifung von mindestens neun Tagen verkauft werden – das sorgt für Zartheit und Geschmack. Ebenso verpflichtend ist die klare Trennung von AMA-Gütesiegel-Fleisch zu anderen Produkten in der Frischetheke. So entstehen laut Leitner Sicherheit und Orientierung beim Einkauf. Sowohl Leitner als auch Mutenthaler-Sipek und Mayr garantierten bei der Pressekonferenz, dass bei allen mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichneten Produkten zu 100 % Österreich drinnen sei. Ab Jänner 2026 kennzeichnet das AMA-Gütesiegel auch pflanzliche Drinks und garantiert so Konsumentinnen und Konsumenten in diesem Produktsegment somit auch regionale Rohstoffherkunft und hohe Qualitätsstandards.
Ab 2026 auch pflanzliche Drinks mit AMA-Gütesiegel
„Pflanzliche Drinks sind längst fixer Bestandteil vieler Haushalte. Wer dabei auf nachvollziehbare österreichische Herkunft setzen möchte, kann künftig auf das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel vertrauen,“ so Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing. „Das AMA-Gütesiegel bringt klare Qualitätsstandards – vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt – und stärkt zugleich die regionale Wertschöpfung.“
Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel für pflanzliche Drinks soll ab Jänner 2026 im Lebensmittelhandel zum Einsatz kommen. Entscheidend ist, dass der Hauptrohstoff – etwa Hafer, Dinkel oder Soja – aus Österreich stammt und gemäß den Kriterien des Gütesiegels erzeugt wurde. Ein Verbot von Farb- und Konservierungsstoffen, regelmäßige Analysen sowie eine lückenlose Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette garantieren Qualität und Naturbelassenheit.
Mit diesem Schritt schließt sich der Kreis der Qualitätsgemeinschaft: Nach Fleisch, Milch, Eiern, Gemüse, Obst und Brot wird nun ein weiteres rein pflanzliches Segment ergänzt – transparent, kontrolliert und regional abgesichert.
„Damit setzen wir ein weiteres starkes Signal für kontrollierte Herkunft bei pflanzlichen Lebensmitteln und schaffen erstmals einen klaren Qualitätsrahmen in einem dynamisch wachsenden Marktsegment”, betont Lorenz Mayr. „Unser Ziel ist es, Konsumentinnen und Konsumenten die gesamte tierische und pflanzliche Produktpalette in AMA-Gütesiegel-Qualität anzubieten.“