„Derzeit läuft die Desinfektion“, sagt Paul Meixner im Gespräch mit top agrar Österreich. Auf seinem Milchviehbetrieb im ungarischen Levél gab es einen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche. 3.000 Rinder wurden in den vergangenen Tagen gekeult und weggebracht. Sie wurden in Massengräbern entsorgt. Hier haben Anrainer die Sorge, vor einer Kontamination des Grundwassers.
Der Betrieb von Meixner ist nur 14 km von der österreichischen Grenze bei Nickelsdorf entfernt. Die riesigen Stallungen sind leer. Sein Sohn Milan Meixner führt mittlerweile den Betrieb.
Viel Unsicherheit bezüglich Entschädigungen
„Es ist eine sehr schwierige Situation, die Arbeiten bei der Desinfektion gehen nur schleppend voran, wir haben gut 4 ha Stallfläche und es ist sehr aufwendig“, schildert Meixner. Paul Meixner stammt aus dem Burgenland und hat seit gut 30 Jahren den Betrieb in Ungarn aufgebaut. Auf einem Standort hält er Milchkühe, auf einem anderen Kalbinnen. Beide Herden mussten gekeult werden. "Gut 5 % der Tiere hatten Symptome, somit mussten alle getötet werden", sagt der Landwirt. Den genauen Schaden kann er noch nicht beziffern, er rechnet aber mit zumindest 6 Mio. €, die er für den Wiederaufbau einer Herde in die Hand nehmen müsste. Den Verdienstentgang könne er noch gar nicht benennen.
Wenig Informationen von den Behörden
Vonseiten der Behörden gibt es keinen Ansprechpartner, außer den zuständigen Tierarzt und der würde auch kaum neue Informationen haben. Ob es Entschädigungen geben wird, ist unklar. „Auch hier konnte mir noch niemand etwas sagen. Derzeit erfahre ich mehr über die Medien, als über offizielle Kanäle“, sagt Meixner. Eine Versicherung wie in Österreich hätte es in Ungarn nicht gegeben. Somit ist er auf Staatshilfen angewiesen, oder müsse die Kosten selbst tragen.
Betroffenheit und Unterstützung im Ort
Froh ist Meixner, dass seine 70 Mitarbeiter und auch die Ortsbevölkerung hinter ihm und seiner Familie stehen. "Ich will keinen kündigen, im Moment sind die Mitarbeiter mit den Aufräum- und Desinfektionsarbeiten beschäftigt, einige haben frei. Alle sind sehr betroffen", schildert der Landwirt.