Im Texingtal im Voralpenland Niederösterreichs hat Fabian Butzenlechner seinen Betrieb. Mit 60 ha Grünland und 50 Milchkühen produziert die Familie konventionell Milch mit Direktvermarktung. Außerdem bewirtschaften sie rund 10 ha Wald.
Das Renaturierungsgesetz beschäftigt den künftigen Hofnachfolger, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Josephinum Research in Wieselburg tätig ist und an der BOKU in Wien studiert. „Ich befürchte, dass ein Bürokratiemonster auf uns zukommt. Allein schon wenn man das Schmetterlingsmonitoring ansieht, dass die Fortschritte der Renaturierung dokumentieren soll“, meint Butzenlechner.
Generell hat er die Befürchtung, dass alle Betriebe über einen Kamm geschoren werden. „Alleine wenn man meinen Heimatbezirk Melk betrachtet, spannt sich der Bogen von den Voralpen über das Alpenvorland bis hin zum Granit- und Gneißhochland und ist daher von der Bewirtschaftungsform völlig unterschiedlich“, sagt der studierte Agrartechnologe der FH Wiener Neustadt. Im Rinderbereich sieht er nicht die große Veränderung auf seinen Betrieb zukommen. „Wir haben unter einer GVE pro ha und auch genügend Biodiversitätsflächen“, sagt Butzenlechner. Positiv sieht er die Fördermöglichkeiten, die das Renaturierungsgesetz beinhalten kann, wenn es um Precision Farming geht.
Totengräber für den Wald
Kritik hat er an den Plänen im Forstbereich, vor allem die Vorgaben zur Erhöhung des stehenden und liegenden Totholzbestands. „Gerade in Zeiten des Klimawandels sind dies Brutstätten für Schädlinge. Hier sehe ich schon die Gefahr, dass die Nutzung des Waldes stark eingeschränkt wird“, so der Landwirt.
Grundsätzlich sieht er die Renaturierung als wichtig an. „Doch mit starren Vorgaben und fixen Prozentsätzen, die sich Beamte in Wien oder Brüssel einfallen lassen wird es nicht funktionieren“, sagt Butzenlechner: „Wir sollten uns auf eine ökosoziale Marktwirtschaft konzentrieren und keine ökologische Planwirtschaft schaffen, die uns jede Flexibilität raubt.“