Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Erster Schnitt 2024 Rapspreis

Diskussion um Biodiversitätsflächen

Moosbrugger: "Fordern Fakten statt Fake-News"

Nachdem NGOs die letztjährigen EU-Ausnahmeregelungen für Brachflächen anprangern, hält Österreicheds Landwirtschaftskammer Präsident Josef Moosbrugger dagegen.

Lesezeit: 3 Minuten

Biodiversitäts- und Naturschutzflächen überflügeln die genutzten Bracheflächen in Österreich um ein Vielfaches, stellt LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger zu einer Aussendung von diversen NGOs fest. Global 2000, BirdLife Europe, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und Corporate Europe Observatory behaupten in der Aussendung, das Ernährungssicherheits-Argument für das Aussetzen der Greening-Auflagen aus GAP im letzten Jahr als Schwindel entlarvt zu haben.

"Agrar-Lobbyisten und ihre politischen Verbündeten" hätten das Einackern von Bracheflächen im letzten Frühjahr mit dem Argument "wir brauchen jeden Quadratmeter Boden für den Anbau von Weizen, um leere Teller in Europa und Hunger in der Welt zu verhindern" erkämpft. Doch wie eine NGO-Analyse zeige, seien auf diesen bisher für die Biodiversität bestimmten Flächen keine Lebensmittel, sondern Tierfutter wie Mais und Soja sowie die Ölsaat Sonnenblume angebaut worden. Die Summe der Öko-Vorrangflächen in der EU habe sich 2022 im EU-Durchschnitt um 40 % und in Österreich sogar um 56 % verringert.

Das Wichtigste zum Thema Österreich freitags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Biodiversitätsschutz: Plus 60.000 ha im Vergleich zu 2022

Diesen Behauptungen nimmt LK-Präsident Josef Moosbrugger den Wind aus den Segeln: "Die Zahlen der Mehrfachflächenanträge für 2023 belegen, dass die heimischen Bäuerinnen und Bauern in einem noch nie dagewesenen Ausmaß Biodiversitätsschutz betreiben. Durch hochwertige ÖPUL-Naturschutzflächen und die Anlage von Biodiversitäts- und Bracheflächen werden insgesamt rund 210.000 ha Agrarflächen für die Umwelt bereitgestellt und auf Ertrag verzichtet."

Das bedeute ein Plus von 60.000 ha gegenüber dem Vorjahr. "Damit werden mittlerweile rund 10 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Österreich speziell biodiversitätsfördernd bewirtschaftet, etwa durch Verzicht von Dünger, Pflanzenschutzmitteln oder Aussaat spezieller Blühmischungen", unterstreicht Moosbrugger.

Gemäß jüngsten Zahlen von 2022 würden darüber hinaus 27,7 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche bzw. rund 706.000 ha biologisch bewirtschaftet. Demgegenüber stünden lediglich rund 10.000 bis 20.000 ha Bracheflächen, die für 2022 bis 2023 freigegeben wurden. "Was die NGOs hier betreiben, ist ein künstlich inszenierter Sturm im Wasserglas", so der LKÖ-Präsident.

Für die meisten Betriebe gar nicht relevant gewesen

"Die kritisierte Ausnahmeregelung zur Bracheflächennutzung war eine Maßnahme zur Verbesserung der Ernährungs- und Versorgungssicherheit nach Beginn eines nicht abschätzbaren Krieges in einer der zentralen ackerbaulichen Anbauregionen Europas und des steigenden Welthungers. Es wurden auch nicht 'die Greening-Auflagen', sondern nur ein einzelnes Element mit einer Ausnahme versehen. Für den Großteil der österreichischen Betriebe war die Ausnahme nicht relevant, weil sie an viel strengeren Maßnahmen des Österreichischen Agrarumweltprogramms (ÖPUL) teilnehmen. Biodiversitätsflächen etwa unterliegen noch strengeren Vorgaben, z.B. mit mehreren blühenden Pflanzenarten bzw. Mischungspartnern, ökologisch optimierten Pflegezeitpunkten und vielem mehr", erklärt der LKÖ-Präsident.

"Wir fordern Fakten statt Fake-News"

"Wir lehnen ab, dass Menschen, denen der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen ein großes Anliegen ist, mit falschen Behauptungen und künstlicher Aufregung auf Kosten der Bäuerinnen und Bauern Sand in die Augen gestreut wird. Daher möchten wir diese Organisationen aufrufen, sich den tatsächlichen Problemen auf dieser Welt zu widmen, wo ihr Engagement durchaus Gutes bewirken könnte", so Moosbrugger. "Ständig auf unsere ohnehin nachhaltig wirtschaftenden und unter enormem Druck stehenden Bauernfamilien hinzudreschen, ist ein schädliches Geschäftsmodell, das wir zutiefst ablehnen. Dieses läuft echter Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit komplett entgegen. Wir fordern Fakten statt Fake-News und ehrliches Engagement für die gute Sache", schließt der LKÖ-Präsident.

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.