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Eier-Branche unter Druck: Ostern gesichert, aber was kommt danach?

Ostern scheint gerettet, aber was kommt danach? Unter den Legehennenhaltern gibt es kaum Wachstum, aber eine steigende Nachfrage nach Eiern muss in den nächsten Jahren bedient werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Ostern scheint gesichert, doch die Zukunft der Legehennenhaltung ist ungewiss. Ein Blick hinter die Kulissen macht die widersprüchlichen Signale an die Eierbauern besonders deutlich – angespannte bis mangelnde Wirtschaftlichkeit für Einsteiger und bei Bioeiern, steigende Nachfrage, aber teilweise Lockangebote bei Farbeiern im Handel. Vielerorts herrscht Knappheit bei den Eiern, sei es in den USA oder im Rest Europas.

Astrid Büchler aus Höllberg/Hitzendorf in der Steiermark hat sich für den Einstieg in die Legehennenhaltung entschieden. "Ich sehe meine Zukunft darin und will zur sicheren Versorgung mit heimischen Eiern beitragen", begründet die Landwirtin ihren mutigen Schritt. Sie hat sich für die Freilandhaltung entschieden, der Betrieb setzt auch auf Direktvermarktung. Die Investitionskosten sind in den vergangenen Jahren dramatisch gestiegen. Auch die Futter- und Betriebsmittelkosten werden höher.

Legehennen Anzahl stagniert

Deshalb gebe es in den vergangenen Jahren kaum Steigerungen bei der Eierproduktion. "Neubauten für Legehennenställe blieben in den letzten drei bis vier Jahren aus, belastet durch hohe Baukosten, steigende Zinsen und die Unsicherheit in der Branche", erklärt Rosemarie Ferstl, Vizepräsidentin der LK Oberösterreich.

Zudem seien viele Betriebe aufgrund fehlender Hofnachfolger gezwungen, die Eierproduktion einzustellen. In dieser Gemengelage aus steigender Nachfrage, struktureller Angebotsverknappung und branchenspezifischen Herausforderungen werde manches Ei zur Mangelware. 

„In den vergangenen drei Jahren sind wegen der mangelnden Wirtschaftlichkeit durch die gestiegenen Betriebskosten – Strom, Futter, Bau- und Investitionskosten – auch in der Steiermark Ställe leer geblieben", erklärt der Obmann der Geflügelwirtschaft Steiermark Hans Peter Schlegl.

Eier sind gefragt

Doch die gute Nachricht für die Legehennenhalter. Die Österreicher essen bei steigender Bevölkerungszahl heute um 12 Eier mehr als noch vor fünf Jahren. Die heimischen Eierbauern sind auf die regionale Versorgung mit Eiern ausgerichtet – diese hat für sie höchste Priorität. Nach schwierigen Jahren, in denen die Eierbauern kein Einkommen mehr erwirtschaften konnten, gibt die steigende Nachfrage den Eierbauern neue Hoffnung.

Nachfrage steigt in den nächsten Jahren

In den nächsten Jahren ist ein Nachfrageplus zwischen drei und fünf Prozent zu erwarten. „Wir wollen junge Bäuerinnen und Bauern motivieren, in die Legehennen-Haltung einzusteigen. Doch nur mit besseren Erzeugerpreisen sind Einsteiger zu gewinnen, die das Risiko der sehr hohen Investitionen sowie der gestiegenen Betriebskosten tragen“, sagt Pein.

Einkommensverluste bei Bioeiern

Erhebliche Einkommensverluste hatten in den vergangenen Jahren die Biolegehennenhalter – bedingt durch Corona und Inflation – zu verzeichnen. Die Nachfrage erholt sich langsam, das Wachstumspotenzial für Bioeier liegt zwischen 5 bis 10 Prozent in den kommenden zwei Jahren. Allerdings, so Pein: „Die Biolegehennenhalter brauchen dringend einen Preisschub bei den Erzeugerpreisen nach oben, um die steigende Nachfrage zu realisieren.“ 

Trotz der Dauerberichterstattung über die knappe Eier-Versorgung hätten sich die Eierpreise im Handel seit 2024 kaum geändert, "obwohl das aufgrund von Kostensteigerungen in der Legehennenhaltung beim Futter, den Junghennen und allgemeinen Betriebsmitteln notwendig wäre". Verantwortlich dafür sind teils langfristige Lieferverträge zwischen den Großpackstellen und dem Lebensmitteleinzelhandel. "Auf Dauer sind Preisanpassungen jedoch unvermeidbar um die Produktion bzw. Neuinvestitionen finanziell absichern zu können“, erläutert Gerold Sterrer, Obmann der Geflügelwirtschaft OÖ.

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