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Ab Hof

Von schwarzem Knoblauch bis zur Selbstbedienungsbox

Die Ab Hof fand heuer coronabedingt gemeinsam mit der Wieselburger Messe vom 12. bis 15. Mai statt. 35.000 bis 40.000 Besucher kamen an diesen Tagen nach Wieselburg, wie Messeleiter Werner Roher gegenüber top agrar mitteilt. Hier der Abschlussbericht und einige Neuheiten, die an den Ständen präsentiert wurden.

Lesezeit: 7 Minuten

Die Ab Hof beschäftigte sich in den Hallen mit allen Fragen rund um die bäuerliche Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte und Dienstleistungen. Neben dem Stillen des Wissensdurstes konnte man auch wieder zahlreiche Schmankerl verkosten. Rund 250 Aussteller dieser Messe berichteten trotz des ungewohnten Termins über einen gelungenen Verlauf der vier Messetage, schreibt die Messeleitung.

„Die Alternative zur coronabedingten Verschiebung der Ab Hof wäre nach 2021 die abermalige Absage gewesen. Deshalb war die Entscheidung richtig, auch wenn der Großteil der Ausstellerinnen und Aussteller wieder zum Termin im März zurückkehren möchte. Aus heutiger Sicht werden wir diesem Wunsch auch folgen“, so Messedirektor Werner Roher nach Messeende.

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Als Höhepunkt der Ab Hof kann die ausgelassene Stimmung am beliebten Steirerabend hervorgehoben werden, bei dem auch der Slogan der Messe Wieselburg „Wir schaffen Begegnung“ endlich wieder spür- und erlebbar wurde.

Im Vorfeld der Ab Hof gab es 11 verschiedene Produktprämierungen. Hier wurden in 153 Kategorien fast 6.000 Produktproben eingereicht, die rund 180 Verkoster in mehr als 170 Stunden verkosteten und beurteilten. Die Qualität der eingereichten Spezialitäten war laut Messeleitung außergewöhnlich hoch und es gab viele innovative Produkte – insgesamt wurden dieses Jahr 150 Siegerprodukte ausgezeichnet.

Wir haben uns auf der Ab Hof nach Neuigkeiten umgeschaut. Hier sind einige davon in Wort und Bild zusammengefasst:

Schwarzer Knoblauch aus dem Lavanttal

Haben Sie schon einmal etwas von Schwarzem Knoblauch gehört? Nein? Dann geht es ihnen so wie den meisten Österreichern. Aber in einigen Hotels und Restaurants wird die spezielle Delikatesse bereits eingesetzt. Produziert wird der Black Garlic von Margit und Mutter Adelheid Holzer in St. Paul im Lavanttal. Hergestellt wird er aus einer ganz normal gewachsenen weißen Knolle, die einen bis zu 90 Tage dauernden, speziellen Fermentationsprozess durchläuft.

Fast fünf Jahre haben Holzers daran getüftelt. Sie benötigen besondere Gerätschaften sowie eine kontrollierte Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Vor der Fermentation trocknen Holzers die Knoblauchknollen vor. Beim Verkosten der "cremig-streichfähigen" Knolle in Wieselburg klärt uns Verkäufer Robert Sorger auf: "Der Black Garlic ist besonders süß und schmeckt nach Vanille und Balsamico. Und er hinterlässt keinen typischen Knoblauchgeruch."

Der schwarze Knoblauch wird beim Essen wie weißer Knoblauch verwendet. Er passt laut Margit Holzer sehr gut zu Wild und Fisch, er verfeinert jedes Kartoffelpüree, passt aber auch zu allen anderen Speisen. Selbst für Desserts ist er geeignet. Nach Aussage von Margit Holzer liefert der schwarze ein Vielfaches der Wirkstoffe des weißen Knoblauchs. Er schütze u.a. die Leber, senke das Cholersterin und den Blutdruck. Der Black Garlic ist laut Holzer trocken gelagert etwa 2 Jahre haltbar. Mit zunehmender Zeit verändert er seine Konsistenz "von cremig hin zu wie Gummibärchen", sagt Margit Holzer.

Neben den 5 ha Knoblauch kultiviert Holzer auch Erdbeeren, Rhabarber, Okra und Kiwano. Alle Produkte von ihr werden neben online auch auf Wochenmärkten und seit kurzem auch im Genussladen in St. Paul angeboten. Der Ort ist seit 1. Juli 2021 offiziell Slow Food Village - das erst neunte Dorf weltweit! Mehr Infos unter www.holzer-austria.com

Softeis aus dem Automaten

Die Firma Bischof aus Hohenems in Vorarlberg zeigte in Wieselburg ihren neuen Softeisautomaten. Der Automaten kann an jeder beliebigen Stelle installiert werden. So können Sie stark frequentierte Plätze nutzen. Mit dem Automaten sind zwei Eissorten kombinierbar. Bis zu 150 Waffeln pro Stunde sind möglich.

Das Gerät pasteurisiert alle 72 Stunden selbst und hat laut Bischof ein einfaches Reinigungssystem. Der 350 kg schwere Automaten hat zwei Mixbecken mit je 17,5 l Fassungsvermögen. Das erste Eis kann nach 5 bis 7 Minuten heruntergelassen werden. Den Preis gibt Bischof mit 29.000 € netto an. Mehr Infos bei der Fa. Bischof unter www.bischof-automaten.com

Inspiration für Mehlverliebte

Der Produktion von regionalen Mehlen hat sich die Familie Langer aus Atzenbrugg verschrieben. "Wir führen mit Herz und Weitblick in vierter Generation die Langer-Mühle. Wir erzeugen Mehle, Mehlmischungen und Getreideprodukte aus Roggen und Weizen aus der Region", bereichten Erich und Nicole Langer.

In Wieselburg präsentierten Langers verschiedene Mehle, die besonders ansprechend verpackt auch fürs Verschenken gedacht sind. Ihre Produktpalette zeigen und verkaufen Langers auch in Atzenbrugg im Mühlenladen „la müh la“. Die Langer Mühle ist die einzige noch produzierende Mühle in der Region. Vermahlen wird Getreide, das zu 70 % aus der Region stammt, von Landwirten aus dem umliegenden Tullnerfeld. Auf der Homepage finden Sie neben den Mehlen auch die "Mehlangerie", ein Ort der Inspiration für Mehlverliebte, wie Langers schreiben. Schauen Sie einfach mal hinein: www.lamuehla.at.

Dorfladenboxen für die Selbstbedienung

Ihren Containershop für Direktvermarkter zeigte die Firma Dorfladenbox.com auf der Ab Hof. Die Dorfladenbox ist ein regionaler Selbstbedienungsladen. Der Zutritt zur Box erfolgt via App. Damit ist sie 24/7 geöffnet. Bezahlt wird bargeldlos. In der 15 qm großen Box sind serienmäßig fünf Kühlschränke, eine Tiefkühltruhe und diverse Regale untergebracht. Weiters gehören Licht innen und außen, die Steuerung und eine Videoüberwachung zum Equippment.

Besonders gut angenommen werden laut Geschäftsführer Thomas Fellinger neben Milch, Fleisch und Säften auch Bauernbrot, Eis und Süßspeisen. Das seien zumindest die Erfahrungen der bisherigen Käufer der Dorfladenbox. Bisher werden acht Boxen in Oberösterreich, zwei in Niederösterreich und eine in Bayern von Direktvermarktern betrieben. Die Dorfladenbox kostet 40.000 €.

egg.qo will Bauern und Konsumenten zusammenbringen

"Unser Ziel ist es, die Konsumenten direkt zum Bauern zu bringen", erklärt Barbara Reisenberger den Sinn des von ihr zusammen mit ihrem Partner Theodor Zus und Christoph Bloch gegründeten Start-ups egg.qo. Die Idee dazu ist mir gekommen, als ich vor einiger Zeit an einem Sonntag Abend auf der Suche nach Eiern direkt vom Bauern war. Es hat lang gedauert, bis ich in der Großstadt fündig wurde. Das muss doch auch einfacher gehen", erklärt Barbara Reisenberger. Zusammen mit ihren sehr engagierten Mitstreitern entwickelte sie egg.qo, ein Netzwerk, über das Konsumenten und Produzenten europaweit regional zusammengebracht werden. Damit das gelingt, haben sie ein spielerisches Bonussystem entwickelt, das nicht nur jede Empfehlung belohnt., sondern auch andere Aktivitäten in der Community.

"Immer mehr Menschen haben den Wunsch, ihre Lebensmittel direkt beim Bauern zu kaufen. Denn nur wenn wir beim Produzenten einkaufen, können wir sicher sein, dass unsere Lebensmittel wirklich frisch, regional und fair produziert worden sind", umschreibt Barbara Reisenberger die Ausgangslage. Dass das nicht immer einfach ist, das hören wir leider immer wieder. So oft weiss man gar nicht, dass der nächste vom Bauern liebevoll bestückte Verkaufsautomat eigentlich nur ums Eck steht. Oder dass es in der näheren Umgebung einen Bauern gibt, der gerade sein Sortiment angepasst hat." All diese Daten will das Start-up sammeln und auf egg.qo sichtbar machen! Reisenberger: "Der Einkauf beim Bauern soll endlich für jeden vereinfacht werden."

Für die Direktvermarkter stellt egg.qo die Community für die Präsentation ihrer Produkte und jeweiligen Standorte zur Verfügung. "Dabei wollen wir nicht am Umsatz mitverdienen", sagt Christoph Bloch. "Sondern wir wollen, dass die Lebensmittel, die der Direktvermarkter produziert, zu einem fairen Preis direkt an den Konsumenten verkauft werden können." Die Wertschöpfung muss dem Bauern gehören. Deshalb ist das Basispaket auf egg.qo kostenlos. Eine geringe monatliche Gebühr falle dann an, wenn der Bauer seine Präsenzseite auf egg.qo individuell erweitert haben will.

Selbstbedienungskonzept für den Bauernladen

Mit "Ackerpay" präsentierte die myAcker GmbH in Wieselburg ein "Alles-in-einem" Selbstbedienungskonzept für den Bauernladen. Das System unterstützt die Kunden beim Kauf und den Direktvermarkter bei der Warenwirtschaft und der smarten Steuerung von Licht, Tür und vielem mehr im Laden. Ackerpay unterstützt den ganzen Bezahlvorgang audio-visuell, kann auch sehen, ob Besucher den Laden betreten. Außerdem kann es vom Direktvermarkter eingegebene Texte in Sprache wiedergeben. Licht, Klimaanlage, Heizung sowie Beschattung und Ähnliches können mit der Technik ferngesteuert werden. Zudem ermöglicht das Öffnungszeiten-Management, die Türe aus der Ferne beliebig zu öffnen und abzuschließen.

Das Ackerpay-System setzt sich aus einer Software- und einer Hardware-Komponente zusammen. Die Hardware, also das Terminal, ist die Schnittstelle zu den Kunden, welches eine integrierte Internet-Verbindung für die Verknüpfung mit der Ackerpay-Cloud hat. Die Ackerpay-Cloud dient als Warenwirtschaftssystem, Steuermodul und Überwachungszentrale. Hier werden Lagerstände, Lieferanten, Schnittstelle zur Buchhaltung, Service-Listen, Reporting und vieles mehr verwaltet und angesteuert.

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