"Wir müssen jetzt mehr denn je die Versorgungssicherheit stärken, sie muss im Mittelpunkt der EU-Düngemittelstrategie stehen", sagen die Abgeordneten. "Unsere Landwirtinnen und Landwirte sind aktuell nicht nur mit steigenden Energiepreisen, sondern auch mit astronomischen Preisen bei Düngemitteln konfrontiert, die durch Putins Invasion in der Ukraine weiter in die Höhe getrieben wurden", sagt Schmiedtbauer, ÖVP-Landwirtschaftssprecherin im Europaparlament.
Es sei dringend notwendig, dass die heimischen Familienbetriebe entlastet werden, die unter den zusätzlichen Kosten leiden. Gleichzeitig müsste die Düngemittelproduktion in Europa langfristig gestärkt werden. "Denn sonst bleiben wir auch in Zukunft von anderen Ländern abhängig, wenn es um unsere Versorgung mit Düngemitteln und damit unsere Lebensmittelproduktion geht. Wir haben im letzten Jahr als EU rund 3,1 Mrd. Euro für den Import von Düngemitteln ausgegeben, das sind 2 Mrd. Euro mehr als noch im Jahr davor. Diesen Trend gilt es zu stoppen", fordert Schmiedtbauer.
Echte Krisenhilfe nötig
"Die Landwirtinnen und Landwirte in Europa brauchen eine echte Krisenhilfe. Die Verantwortung gänzlich den Mitgliedstaaten zu überlassen, wird langfristig nicht ausreichen", sagt Bernhuber, Umweltsprecher der ÖVP im Europaparlament. Die Preise für Düngemittel seien eine enorme Belastung für die Lebensmittelerzeugung. Ohne ausreichende Düngemittelversorgung der Felder, drohten leere Lebensmittelregale auch in Europa zum Alltag zu werden. Weiter ansteigende Lebensmittelpreise und Importe aus Drittstaaten wären die Folge.
Der Abgeordnete aus Niederösterreich betont in diesem Zusammenhang auch die europäische Verantwortung beim umstrittenen Verkauf des österreichischen Düngemittelproduzenten Borealis an den tschechischen Agrofert-Konzern, der im Besitz des ehemaligen Regierungschefs Babis ist. "Der Borealis-Deal muss umgehend gestoppt werden. Wir dürfen unsere österreichische Düngermittelproduktion nicht aufs Spiel setzen und uns in die Abhängigkeit von Importen begeben."